Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)

Titel: Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Lorello , Sarah Girrell
Vom Netzwerk:
verzog mich auf die Terrasse, rollte mich auf dem gepolsterten Terrassenstuhl zusammen, lauschte der Brandung hinter den Bäumen und der Sackgasse und zwang mich dazu, an etwas anderes als an den nackten Scott in meiner Dusche zu denken.
    Nach Wilmington zu ziehen war für mich immer logisch gewesen. Es lag an der südlichsten Küste von North Carolina, seine Strände hatten auf mich vom ersten Tag an eine Anziehung ausgeübt. Ich nehme an, auf Long Island aufgewachsen zu sein, umgeben von Wasser, hat mich auf natürliche Weise empfänglich dafür gemacht, in unmittelbarer Nähe des Wassers zu leben. Wilmington jedenfalls hatte den Extrabonus von kleinen Palmen, die die Privatgrundstücke der Strandhäuser entlang der Privatstraßen säumten – etwas, das sich selbst die wohlhabendsten Bewohner der Hamptons nicht kaufen konnten. Der sonore Rhythmus des Ozeans wiegte mich jede Nacht in den Schlaf, und obwohl die salzige Luft sich verheerendauf meine Haare auswirkte, besonders im Sommer, war die andauernde Brise während der ganz heißen Monate sehr angenehm. Der Campus der NCLA befand sich in Laufnähe des Meeres und ich hatte dort sogar ab und zu Kurzgeschichten-Workshops gehalten.
    Mein Haus war ein Bungalow mit zwei Zimmern, einer offenen Terrasse und Oberlichtern in der Küche. Ich hatte es ein paar Monate nach meinem Abschluss gekauft. Leisten konnte ich es mir dank des Vorschusses, den mir mein Verleger als Teil meines Vertrages für meinen Roman gegeben hatte. Jahrelang hatte ich geglaubt, erst die Anwesenheit von Shaun hätte aus meinem Haus ein richtiges Zuhause gemacht, aber sogar nach der Trennung und Shauns Auszug blieb mein Haus eher ein Zufluchtsort vor dem Schmerz seiner Abwesenheit als eine Erinnerung daran. Ich glaube, das war ein weiterer Grund, warum ich schon so lange Single war. Davon abgesehen, dass ich zu müde war, um nach der Arbeit noch auszugehen, genoss ich den Trost meines Hauses. Obwohl ich viel mehr Zeit im Grounds verbrachte, liebte ich es doch, nach einem aufreibenden Tag zurückzukommen, mich auf mein Sofa oder den Lesesessel fallen zu lassen und der nicht allzu fernen Brandung zu lauschen, selbst wenn im Sommer die Klimaanlage surrte oder im Winter die Zentralheizung.
    Eine Tasse Tee in den Händen, schweiften meine Gedanken nicht sehr lange umher, sondern kamen wieder auf die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden zurück. Der Zusammenbruch vor Shaun; Minervas Enttäuschung; Scott in meiner Dusche; das alles lief an mir vorbei wie Models auf dem Laufsteg, und ich erschauderte beim Anblick jedes Einzelnen.
Du hast gerade mit
Scott
geschlafen, verdammt. Scott, der dich auf Lovematch-dot-com angemacht hat. Scott aus dem Grounds. Scott, das Original. Einer deiner Gäste. Normans bester Freund. Jemand anderes als Shaun.
Klar, es hatte Typen vor Shaun gegeben, aber nicht nach ihm. Warum Scott? Das fragte ich mich. Trotz meiner erfolglosen Versuche, meine Motive zu verleugnen, wusste ich doch ganz genau, was ich tat, als ich sein Angebot, mich nach Hause zu fahren, angenommen hatte. Aber was, wenn ich Norman erlaubt hätte, mich nachHause zu bringen oder wenn Kenny dagewesen wäre? Wer wäre dann gerade in meiner Dusche?
    Ich fühlte einen Stich in der Magengrube, eine Mischung aus Schmerz und Hunger mit vielleicht einem kleinen Ziehen vor Sehnsucht.
    Zu alledem hatte ich keine Ahnung, was ich jetzt eigentlich tun sollte oder was Minerva oder Norman sagen würden, wenn sie das hier herausfinden würden.
Falls
sie es herausfinden. Warum sollte ich es ihnen nicht erzählen? Und was ist mit den anderen Originalen und Stammgästen? Großer Gott, was hatte ich getan?
    All diese Fragen schrien in meinem Kopf nach Aufmerksamkeit.
    Shaun sei verflucht dafür, dass er mit der Jeanette in meinen Laden gekommen ist, dass er sie kennengelernt hat und sich verlobt hat, dass er zuerst mal überhaupt mit mir Schluss gemacht hat. Und verflucht sei auch, dass es mir immer noch was ausmachte.
    Als Scott wieder auftauchte, diesmal nur mit einem Handtuch um die Hüften, fand er mich immer noch auf der Terrasse sitzend, immer noch im Bademantel mit einer Tasse Tee den Horizont anstarrend.
    »Hey«, sagte ich wieder, als ich die Terrassentür aufgehen hörte. Er hat einen netten Körper, stellte ich fest. Sein Oberkörper war muskulös, ohne zu athletisch zu sein; sein Bizeps war gut trainiert; die Beine kräftig, genau richtig für Surfen, Parasailing oder Jetski, alles Sportarten, die er

Weitere Kostenlose Bücher