Deshalb liebe ich mein Singleleben (German Edition)
dass es ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.Er duckte sich und stieß sich dabei sein Knie an einem der Tische, gerade als das Buch an ihm vorbeiflog und die Wand traf. Minerva und Schwester Beulah kamen in den Leseraum gerannt, als sie den Aufprall hörten und jegliche Aktivität im Café zu einem abrupten Stillstand kam.
»Aua! Mein Gott, Eva, was zum Teufel soll das?«, sagte Shaun vornübergebeugt und hielt sein linkes Knie.
Ich ging einen Schritt auf ihn zu.
»Du kapierst es nicht, Shaun. Du kapierst es einfach verdammt noch mal nicht, oder? Bist du irre? Ich will nicht zu deiner blöden Hochzeit kommen. Ich will nicht befreundet sein mit deiner perfekten Jeanette oder mit dir, wenn wir schon dabei sind. Ich will wieder dahin, wo wir beiden mal waren! Du hast mich doch mal geliebt, ich weiß, dass es so war. Was ist passiert? Sag es mir und ich bringe es wieder in Ordnung.«
»Eva, hör bitte auf damit. Hieraus wird nichts Gutes mehr.«
Ich wollte aufhören und mir die weitere Erniedrigung ersparen. Aber ich konnte nicht. Er entglitt mir wieder, genau wie damals an dem Abend, als er mit mir Schluss gemacht hatte. Genauso wie mir meine Mutter und mein Vater entglitten waren, in Vergessenheit geraten durch den Krebs. Genau wie Olivia mich aus meinem eigenen Haus geschmissen hatte, damit sie ihr eigenes Leben anfangen konnte. Es musste etwas geben, von dem ich verhindern konnte, dass es passierte. Es musste etwas geben, das ich bewahren konnte, etwas, das ich für mich selbst behalten konnte.
»Sag mir, was sie hat?«, fragte ich voller Verzweiflung. Ich hätte das Grounds verkauft für die Antwort, das Geheimnis.
»Ich habe dich
niemals
so geliebt, wie du gedacht hast, okay?«
Tränen liefen mir das Gesicht herunter. »Aber ich habe
dich geliebt
, Shaun. Im Ernst.«
In diesem Moment konnte ich um alles in der Welt nicht genau sagen,
warum
ich ihn liebte, warum es mich immer noch kümmerte, warum ich losplärrte, wo ich doch am liebsten das Bücherregal auf ihn stürzen wollte. Ich hasste ihn und ich hasste mich selbst dafür, dass ich nicht den Schneid hatte, ihm einfach alles Gutezu wünschen, mich umzudrehen und an ihn oder unsere Beziehung jemals wieder einen zweiten Gedanken zu verschwenden. Ich hasste, dass es immer noch so wehtat, als ob wir gestern erst Schluss gemacht hätten. Am meisten hasste ich, dass ich ihn, wenn er mich gefragt hätte, im Bruchteil einer Sekunde zurückgenommen hätte. Aber er war ja schon lange verloren.
»Ich ertrage diesen ganzen Verabredungsscheiß nicht«, gab ich zu. »Ich will das alles nicht. Es wird niemals jemand anderen geben außer dir. Du warst es einfach. Und jetzt erzählst du mir, dass du mein Leben und mein Bett mit mir geteilt hast und mich
nie
geliebt hast? Habe ich das alles nur geträumt?«
»Ich habe versucht, es zu wollen.«
Bevor ich fragen konnte, was er meinte, unterbrach uns Minervas Stimme abrupt. »Shaun, das hier ist weder die Zeit noch der Ort für diese Diskussion. Ich schlage vor, du und deine Verlobte verlasst Evas Laden.
Jetzt
.«
Gott sei gedankt für Minerva.
Ohne sie anzuschauen, verließ Shaun den Leseraum, traf Jeanette an der Tür – die perfekte, normale, verlobte Jeanette – und ging ohne die bestellten Getränke hinaus. Weiß der Himmel, was sie von mir dachte in dem Moment, als sie zur Tür ging, ohne sich noch mal umzudrehen, ihre Handtasche fest an sich gedrückt, als ob sie sie vor Straßenräubern schützen wollte. Weiß der Himmel, ob es sie überhaupt interessierte.
Nachdem sie gegangen waren, warf Minerva Norman einen strengen Blick zu, woraufhin er die Gäste informierte, dass die Show vorbei sei. Ich sank auf meine Knie und schluchzte, während Schwester Beulah und Minerva sich um mich kümmerten. Minerva beugte sich zu mir und legte ihre Arme um mich, unsere zweite seltsame, seitliche Umarmung an diesem Tag.
»Er hat meinen Geburtstag vergessen«, heulte ich. »Er hat sich an den Zitronentorten-Tag erinnert, aber vergisst meinen Geburtstag.«
»Er hatte dich nie verdient«, sagte Schwester Beulah und rieb mir den Rücken, genau wie Olivia es immer gemacht hatte. »Esist ein Glück im Unglück, auch wenn du das jetzt nicht so sehen kannst.«
»Habt ihr im Konvent noch Platz für jemanden?« Ich versuchte einen Witz zu machen.
»Und so ein hübsches Gesicht wie deines vergeuden? Du würdest sofort abhauen und den Marines beitreten«, scherzte sie.
Als ich meine Fassung wiedererlangt hatte, stand ich
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