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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Halswunde ein Muster wie eine tiefrote Perlenkette an ihrem Ausschnitt bildete, wer den Rosenkranz mit ihren Fingern verflochten hatte.
    Kranker Scheißkerl.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Computerbildschirm und ging seine E-Mails durch, in der Hoffnung, dass man ihm die Telefonlisten von Camille Renard geschickt hatte. Da begann der Apparat auf seinem Schreibtisch zu klingeln.
    Noch vor dem zweiten Mal ging er dran. »Montoya.«
    Eine weibliche Stimme meldete sich: »Hier spricht Officer Joan Delmonte vom San Francisco Police Department. Ich suche nach Lea De Luca. Sie war doch die Novizin, die den St.-Marguerite-Konvent vor einiger Zeit verlassen hat?«
    Die andere Nonne, die angeblich ein Verhältnis mit Frank O’Toole hatte. »Richtig.«
    »Es gibt ein Problem. Ich kann sie nicht ausfindig machen. Ich habe sämtliche Klöster in der Nähe von San Francisco überprüft, aber niemand hat etwas von ihr gehört. Selbst ein Anruf beim Erzbischof hat nichts gebracht.«
    »Augenblick mal.« Montoya blickte in seine Aufzeichnungen, stieß auf die Orts- und Zeitangaben zum Verschwinden der Nonne und glich sie dann mit der Beamtin ab.
    »Ich sage Ihnen«, beharrte Officer Joan Delmonte am anderen Ende der Leitung, »eine Schwester Lea De Luca existiert nicht, zumindest nicht im Gebiet um die Bucht von San Francisco.«
    Montoya spürte, wie seine Haut zu kribbeln begann. Ein ungutes Vorzeichen.
    »Kennen Sie die Namen von Schwester De Lucas Angehörigen? Von irgendwem außerhalb der Kirche, der uns weiterhelfen könnte und den wir noch nicht befragt haben?«, erkundigte sie sich.
    »Ich werde mich darum kümmern. Suchen Sie weiter. Womöglich ist sie keine Nonne mehr, sondern eine Laiin, arbeitet vielleicht als Lehrerin. Soweit ich weiß, verfügte sie über die entsprechende Ausbildung.«
    »Das werde ich tun.«
    »Ich rufe Sie später wegen der Verwandten an.«
    Montoya legte auf und starrte eine Sekunde lang den Hörer an, dann wählte er die Nummer des SFPD und fragte nach Joan Delmonte. Nur für alle Fälle. Zwar wurden sämtliche Gespräche, die beim Department eingingen, registriert, aber er wollte die Stimme der Frau hören, wollte sichergehen, dass er nicht getäuscht wurde.
    »Delmonte«, meldete sich dieselbe Frau, nachdem er von der Vermittlung durchgestellt worden war.
    »Montoya, NOPD , ich dachte, ich gebe Ihnen besser auch meine Handynummer.«
    »Sicher.« Sie lachte, ein tiefes, kehliges Lachen, das mit einem Raucherhusten endete. »Machen Sie mir nichts vor, Montoya. Wir wissen beide, warum Sie anrufen. Es hätte ja sein können, dass ich eine Irre bin, die nichts Besseres zu tun hat, als Ihnen auf die Nerven zu gehen. Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Aber geben Sie mir trotzdem Ihre Nummer.«
    Er gab sie ihr durch und legte auf.
    Zaroster erschien an seiner Bürotür. »Die nächsten Angehörigen von Asteria McClellan sind informiert, die Presse macht Druck.«
    »Sag ihnen –«
    »Ich weiß. Sie sollen sich an die Beamtin für Öffentlichkeitsarbeit wenden. Sinclaire bereitet eine Stellungnahme vor.«
    »Gut.«
    »Das wird Brenda Convoy und Konsorten aber nicht aufhalten.«
    Montoya runzelte die Stirn. Er spürte die Hochspannung, die im Department knisterte. Der zweite Mord, der so dicht auf den ersten gefolgt war, verlieh dem Fall eine neue Dringlichkeit. Die Nerven lagen blank, und zweifelsohne würde schon bald das FBI anrufen.
    Worin also bestand die Verbindung zwischen den beiden Opfern, außer dass die zwei Novizinnen im Konvent von St. Marguerite hier in New Orleans gelebt hatten? Hatten sie sich nahegestanden? Näher als den anderen Klosterschwestern? Er strich sich mit der Hand übers Gesicht und spürte die Bartstoppeln, die um seinen Ziegenbart herum sprossen. Seine Augen brannten.
    Er trank den letzten Schluck Kaffee und wandte sich wieder dem Monitor zu, auf dem er die beiden Bilder der Opfer nebeneinandergestellt hatte. Beide lagen auf dem Rücken, trugen altmodische Brautkleider, deren Halsausschnitte von Blutstropfen gesäumt waren, und hielten ihre Rosenkränze fest in Händen.
    Beide Tatortszenen waren inszeniert.
    Beide Male hatte die Mutter Oberin ein Altartuch über die Gesichter der Opfer gebreitet.
    Doch was war, abgesehen von diesen offensichtlichen Ähnlichkeiten, die eigentliche Verbindung zwischen den beiden Opfern? Warum hatte man ausgerechnet sie aus den Nonnen herausgesucht?
    »Kommt schon«, sagte er, als könnten ihn die beiden Fotos auf seinem

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