Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Bildschirm hören. »Kommt schon!«
    Aus dem Augenwinkel sah er Bentz im Türrahmen auftauchen. Sein Partner hielt seine alte Lieblingskaffeetasse in einer Hand und eine Ziploc-Tüte in der anderen. Ein Buch war in der durchsichtigen Plastiktüte zu erkennen. »Wir haben Besuch«, verkündete Bentz. Er sah abgekämpft aus, obwohl er frisch vom Duschen zu kommen schien, seine Haare waren noch nass. Doch die Falten in seinen Augenwinkeln schienen tiefer geworden zu sein.
    »Hoffentlich kein Reporter.«
    »Nein, besser. Die Schwester von Opfer Nummer eins mit ihrem Ehemann. Sie haben uns ein Geschenk mitgebracht.« Er reichte Montoya die Ziploc-Tüte.
    »Was ist das?«, fragte Montoya, doch im Grunde wusste er es. Noch bevor Bentz eine Antwort geben konnte, war ihm klar, dass er Camille Renards Tagebuch in Händen hielt.
    »Das Buch, nach dem wir gesucht haben.«
    »Wo zum Teufel war es?«
    »In St. Elsinore. In ihrem Spind oder Schließfach oder sonst wo. Der Ehemann hat es gestern geklaut.«
    »Er hat was? Himmelherrgott, was für ein Idiot!« Wütend sprang Montoya auf, die Tüte noch in der Hand. »Was zum Teufel hat er sich dabei gedacht? Warum hat er uns nicht einfach angerufen und uns unsere Arbeit machen lassen? Er hätte das Ding doch gar nicht anfassen dürfen! Jetzt haben wir nichts in der Hand, können nicht beweisen, dass kein anderer das Tagebuch in die Finger bekommen hat, seit es in das Fach gesperrt wurde.« Montoya war außer sich. Der ganze Frust, der sich seit Beginn des Falls in ihm angestaut hatte, entlud sich in glühendem Zorn. »Jeder Verteidiger würde da jubeln! Selbst wenn Slade Houston schwört, dass es ausschließlich in seinen Händen gewesen ist, seit er es aus St. Elsinore entwendet hat, bleiben doch Zweifel. Verdammt!« Er versetzte seinem Stuhl einen Tritt. »Er hat womöglich Beweismaterial unbrauchbar gemacht und damit die Ermittlungen in diesem verfluchten Fall behindert.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und versuchte, sich ein wenig zu beruhigen. »Wo sind die beiden?«
    »Vernehmungsraum eins.«
    »Lass uns gehen!« Montoya schoss an Bentz vorbei aus seinem Büro und marschierte mit großen Schritten voran. Bentz hatte Mühe, zu ihm aufzuschließen.
    »War sie nicht selbst mal ein Cop?«
    »County-Detective in Texas.«
    »Detective? Ich hab zwar keine Ahnung, was die in Texas für eine Ausbildung bekommen, aber zumindest sie hätte es besser wissen müssen!« Sie bogen in den kurzen Gang ein, der zu den Vernehmungszimmern führte. »So ein Volltrottel«, murmelte er. »So ein gottverdammter Vollidiot!«
     
    Val war klar, dass sie geteert und gefedert werden würden, weil sie das Tagebuch an sich genommen hatten, und sie wurde nicht enttäuscht. Detective Montoya stürmte wutschnaubend ins Vernehmungszimmer und knallte die Plastiktüte mit Camilles Tagebuch auf den Tisch. »Das ist eine Polizeiangelegenheit, es gibt gewisse Regeln, an die sich jeder von uns halten muss, damit die Aufklärung des Falles nicht gefährdet wird«, schnauzte er und ließ sich auf den Stuhl auf der einen Seite des Tisches fallen.
    »Wir haben das Tagebuch gefunden und hergebracht«, sagte Valerie. Sie saß Montoya gegenüber auf dem unbequemen Stuhl mit der steifen Lehne, Slade neben sich. Sie spürte, wie sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Bislang hatte man sie nicht getrennt, das kam vermutlich noch, aber es war ihr gleichgültig. Ihre Geschichten würden übereinstimmen, schließlich entsprachen sie der Wahrheit. »Gestern Nacht ist eine weitere Nonne in St. Marguerite ermordet worden«, sagte sie. »Es kam vorhin in den Nachrichten.«
    Montoya zögerte eine Sekunde, leicht aus der Fassung gebracht, dann sagte er: »Schwester Asteria McClellan.«
    »O Gott«, flüsterte Valerie und schlug die Hand vor den Mund bei der Erinnerung an das Mädchen mit dem frischen Gesicht voller Sommersprossen und den roten Haaren. Es hatte Vater Frank O’Toole im Garten so offen angehimmelt und dem Priester eine weiße Rose entgegengestreckt.
    »Sie kannten sie?«
    »Nein, aber ich bin ihr einmal begegnet.« Sie erzählte Bentz und Montoya, wie sie im Garten Asteria und Vater Frank über den Weg gelaufen war.
    »Ich konnte sein Verhalten nicht einschätzen«, gab sie zu, obwohl es ihr allein bei dem Gedanken daran den Magen umdrehte. »Aber es war offensichtlich, dass sie in ihn verliebt war.« Valerie schauderte. »Entschuldigung. Vielleicht ist das weit hergeholt, aber so hat es auf mich

Weitere Kostenlose Bücher