Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Maria, warum hatte sie ihr Leben lang an ihren Lügen festgehalten und sich immer tiefer darin verstrickt?
    Als die jüngere Nonne gedroht hatte: »Komm raus, Valerie, und lass die Waffe fallen, oder ich werde hier und jetzt, vor deinen Augen, deiner erbärmlichen Mutter die Kehle aufschlitzen«, hatten Charitys Knie nachgegeben.
    Wieso war Valerie hier? Das war doch gar nicht möglich! O Allmächtiger, und das nach all den Jahren, in denen Charity alles darangesetzt hatte, ihr einziges Kind zu beschützen.
    »Hast du mich gehört, du Hure?«, knurrte Devota. Ihr Atem traf heiß auf Charitys Ohr, die dünne Klinge drückte gegen ihre Kehle und schnitt in ihre Haut, kalt und mörderisch.
    Die Mutter Oberin wimmerte, als sie spürte, wie Blut aus der Wunde tropfte, die heftig zu brennen begann. Wie hatte es nur dazu kommen können? Warum hatte es Devota, das Mädchen, das sie in St. Elsinore in ihre Obhut genommen hatte, als sie dort im Waisenhaus arbeitete, auf sie abgesehen? Das arme Kind, das sich das Bein gebrochen und später stets gehinkt hatte? Wie hatte es sich in dieses abscheuliche Ungeheuer verwandeln können? Es musste doch ein Fünkchen Ehrfurcht, Frömmigkeit, ein Fünkchen Güte in seiner Seele liegen! »Devota, bitte … denk an die heilige Mutter Gottes. Erlieg nicht den Versuchungen Satans!«
    »Halt den Mund, du alte Heuchlerin!«, fauchte Devota. »Was weißt du denn schon? Du hast doch immer deine eigenen Sünden vertuscht und andere für ihre gerichtet! Deine Zeit ist vorbei,
Mutter.
Mach das mit Gott aus, wenn du bei ihm bist.« Dann wandte sie sich um und rief in die Dunkelheit hinein: »Valerie Renard! Schwester einer Hure! Tritt vor!« Sie verstärkte ihren Griff an Charitys Arm, und die alte Frau wimmerte vor Schmerz. Es war sinnlos zu kämpfen, gegen das Messer kam sie nicht an – und wenn sie sich fügte, konnte sich Valerie vielleicht in Sicherheit bringen …
    Wirklich?
    Bewies nicht das Schicksal von Schwester Camille und Schwester Asteria das genaue Gegenteil?
    Devota riss die zusammengesackte Gestalt auf die Füße. »Komm raus, Valerie!«
    Zu Charitys Entsetzen gehorchte Valerie und trat in den Lichtschein der Taschenlampe.
Heilige Mutter Gottes, setz diesem Wahnsinn ein Ende.
    Groß und schön wie einst ihr Vater, richtete Valerie die Mündung ihrer Waffe direkt auf Devotas Kopf. »Sie ist
nicht
meine Mutter.«
    »Natürlich ist sie das! Weißt du nicht, worum es hier in Wahrheit geht? Dass du das uneheliche Kind von dieser alten Dame hier und dem pfeifenden Skelett bist, das den Flügel gespendet hat?« Devota wirkte amüsiert. »Und genau dort wird man Louise finden, unter dem Deckel des Flügels, aber nicht singend, tut mir leid. Sie hat ihr letztes Liedchen bereits geträllert.«
    »Allmächtiger!« Die schlimmsten Befürchtungen der Mutter Oberin bestätigten sich.
    »Und dein lieber Daddy, der alte Wembley, hat mit seinem Geld alle gekauft, einschließlich Mike und Mary Brown, damit niemand etwas von seinem Fehltritt erfuhr. Alle haben das Geheimnis bewahrt, solange die Quelle sprudelte. Sünder, jeder Einzelne von ihnen!«
    »Hör nicht auf sie«, sagte Charity, die dafür mit einem weiteren schmerzhaften Ruck an ihrem Arm belohnt wurde. Ihr rechter Arm war frei, sie konnte versuchen, Devota ins Gesicht zu schlagen, doch das würde womöglich ihren eigenen Tod bedeuten, wenn diese ihr das Messer in die Halsschlagader stieß.
    »Willst du etwa behaupten, dass ich lüge?«, flüsterte Devota und frohlockte finster: »Ich habe die Wahrheit herausgefunden, die du all die Jahre so gut versteckt hast, die Wahrheit über dein heimliches, uneheliches Kind.«
    »Bitte«, wisperte Charity. Ihr Kopf hämmerte.
    »Es war gar nicht so schwer«, tönte Devota. »Ich musste nur die Hure beschatten. Sie war etwas auf der Spur, hatte herausgefunden, dass etwas mit den Adoptionsunterlagen nicht stimmte. Und dann ist sie hier unten gewesen und hat all ihre Vermutungen bestätigt gefunden.«
    »Ich glaube dir nicht! Lass die Mutter Oberin los!«, rief Valerie, den Blick fest auf Devota gerichtet.
    »Nun, du warst schon immer schwer von Begriff. Ich erinnere mich aus dem Waisenhaus an dich.«
    Charity spürte Devotas Bitterkeit. Sie, das unerwünschte, hinkende Mädchen, das Mädchen, das immer übergangen wurde, Darlene Arness, später Schwester Devota.
    Valerie machte einen weiteren Schritt nach vorn. Mit leiser Stimme sagte sie drohend: »Lass sie los!«
    »Ganz bestimmt

Weitere Kostenlose Bücher