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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Turnhalle glich einem Irrenhaus, Panik drohte auszubrechen.
    Aus dem Flügel drang der Geruch von Schwester Louises Leiche, ein Arzt war nach vorn gerufen worden, der das Offensichtliche bestätigte: Schwester Louise war tot.
    Die Kunde verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Gästen. Manche weinten, eine Frau fiel in Ohnmacht, mehrere Männer wollten die Verfolgung aufnehmen – aber von wem? Und wo?
    Vater Paul versuchte gemeinsam mit Vater Thomas zu der Menge durchzudringen, seine Schäfchen zu beruhigen, indem er sie bat, zu Gott zu beten.
    Vater Frank wirkte zutiefst erschüttert. Er lehnte sich an das Geländer, das das Podium begrenzte, und sah aus, als würde er gleich zusammenbrechen. Dr. Sam war es gelungen, sich zusammenzureißen. Ty Wheeler, ihr Ehemann, der unter den Gästen gewesen war, eilte nach vorn zu ihr und legte ihr einen starken Arm um die zarten, nackten Schultern.
    Montoya griff zum Mikrofon und verkündete laut: »Bitte hören Sie zu! Ich bin Detective Montoya vom New Orleans Police Department. Es befinden sich mehrere Beamte in der Halle, und wir haben die Situation im Griff, aber wir brauchen Ihre Hilfe. Bitte bleiben Sie ruhig. Kehren Sie auf Ihre Plätze zurück. Weitere Beamte und Einsatzkräfte sind unterwegs, und sobald sie eingetroffen sind, werden wir jeden Einzelnen von Ihnen befragen und Ihre Aussagen aufnehmen. Anschließend können Sie gehen. Doch bis dahin bleiben Sie bitte ruhig.« Er blickte zu Vater Thomas und Dr. Sam hinüber, dann fügte er hinzu: »Die Auktion wird verschoben werden müssen, die Mitarbeiter von St. Elsinore werden sich darum kümmern und sich mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    Die Furcht der Gäste darüber, dass sich womöglich ein Mörder unter ihnen befand, war greifbar und malte sich deutlich auf ihren Gesichtern ab. Der Arzt kümmerte sich um die Frau, die ohnmächtig geworden war.
    Montoya schloss den Deckel des Flügels, während Bentz mit dem ehrenamtlichen Helfer sprach, der das gute Stück ins Rampenlicht geschoben hatte.
    Wie hatte Schwester Louise unbemerkt dort hineingehoben werden können? Wo war sie gestorben und wann?
    Es gab ein Dutzend offene Fragen, doch zunächst einmal galt es, die Menge in Schach zu halten.
    Vater Frank riss sich zusammen und stimmte mit brüchiger Stimme ein Gebet an, und fast alle stimmten mit ein.
    Montoya ließ den Blick über die gesenkten Köpfe der Betenden schweifen und stellte fest, dass Valerie Renard und ihr Mann fehlten. Vielleicht waren sie auf der Toilette oder in dem provisorisch eingerichteten Auktionsbüro.
    Brinkman behielt den Raum im Auge, Zaroster und zwei weitere Undercoverbeamte überprüften die Flure. Trotzdem fürchtete Montoya, dass in irgendeiner dunklen Ecke Vater John lauern könnte.
    Darauf wartete, dass weitere Opfer seinen tödlichen Zorn zu spüren bekamen.
     
    Slade fand Valeries Schuh.
    Klatschnass war er mit den Dietrichen vom Parkplatz zurückgekehrt und in den Nordflügel gestürmt, wo er die offene Tür vorgefunden hatte, in der ein High Heel von Valerie steckte. Aus der Turnhalle ertönte in dem Moment ein kollektiver Schrei.
    Verdammt!
    Wie zum Teufel hatte Val die Tür aufbekommen? Und warum war das Licht aus? Hatte er sie nicht gebeten, sich nicht von der Stelle zu rühren, und hatte sie nicht versprochen, auf ihn zu warten?
    Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, aber er wagte nicht, nach ihr zu rufen. Womöglich steckte sie in Schwierigkeiten.
    Nass bis auf die Haut, die Dietriche fest in der Hand, schlich er geräuschlos die Treppe hinunter. Sirenengeheul tönte durch die stürmische Nacht, die Schreie über ihm wurden lauter und gellender.
    Gut!
    Bitte kommt hierher,
flehte er stumm. Er wagte es nicht, das Licht anzuknipsen, daher zog er ein Feuerzeug aus der Tasche. Das flackernde Flämmchen malte unheimliche Schatten an die Kellerwände.
    Wieder hörte er Sirenengeheul.
    Kommt hierher, schnell! Um Gottes willen, beeilt euch!
     
    Schweißgebadet und mit wild pochendem Herzen folgte Valerie dem bläulichen Strahl der Taschenlampe, der über Verschläge und Betonwände glitt, vorbei an einer Sammlung längst vergessener Kunstgegenstände, Möbel und Erinnerungsstücke, durch einen Durchgang und zwei weitere Türen.
    Bei jeder Biegung fürchtete sie, entdeckt zu werden, und fragte sich, wohin sie wohl gingen. Sie stiegen eine weitere Treppe hinunter, es wurde merklich kühler.
    Jetzt erinnerten die Gänge unter dem Waisenhaus an Tunnels, die Wände waren nicht mehr

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