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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tod ihrer leiblichen Eltern, ihren kurzen Abstecher ins Waisenhaus, ihre spätere Adoption bis hin zu sämtlichen Adressen, unter denen sie im Laufe ihres Lebens gewohnt hatte. Außerdem hatte Valerie sämtliche Schulen aufgeführt, die Cammie besucht hatte, und eine Liste von ihren Freundinnen und Freunden erstellt, oder vielmehr von denen, an die sich Val erinnerte. Zunächst fielen ihr nur die Vornamen ein, doch nachdem sie im Internet und in alten Schulunterlagen nachgeschaut hatte, hatte sie die Liste fast vervollständigen können.
    Eine Person auf der Liste, mit der sie sich gern treffen wollte, war Brandon Keefe, Camilles Ex-Verlobter, der damals an der Tulane University Jura studiert hatte. Val kannte nicht alle Details ihrer Beziehung und auch nicht den Grund für ihre Trennung, sie wusste nur, dass Keefe Cammie abserviert und binnen eines Jahres eine ehemalige Freundin geheiratet hatte.
    Cammies beste Freundin auf der Highschool war Georgiana Pagano gewesen, die an ein College in Kalifornien gegangen war und, soweit sich Val erinnerte, einen Mann aus Los Angeles geheiratet hatte.
    Was Feinde anbelangte, so kam für Val keiner auf der Liste in Frage. Zweifelsohne hatte Cammie mehr als einem von ihnen Unrecht zugefügt, aber dann hatte sie ihr Leben umgekrempelt und sich Gott zugewandt.
    Nur stellte sich die Frage, wie ernst es Cammie damit gewesen war.
    Immerhin war sie schwanger geworden.
    Noch dazu von einem Priester.
    Was Val daran erinnerte, die Mitglieder des Klosters auf die Liste zu setzen, angefangen bei Schwester Lucy, Cammies bester Freundin dort. Cammie hatte Lucia als »interessant« und »anders« bezeichnet, hatte ihr erzählt, dass diese über eine Art außersinnliche Wahrnehmung verfüge, was sie faszinierte. Und sie hatte hinzugefügt, sie vermute, Lucia sei dem Konvent beigetreten, weil sie vor einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit davonlaufen wolle.
    Genau wie Cammie.
    Doch Camilles Verbrechen war kein Geheimnis gewesen: Sie hatte eine Affäre mit dem Mann ihrer Schwester gehabt. Valerie erschauderte innerlich, als sie daran dachte, wie sie ihre Schwester angeschrien hatte: »Hau ab! Lass uns zum Teufel noch mal in Ruhe!«, nachdem sie Camille mit Slade in ihrem Schlafzimmer überrascht hatte. Kurz darauf hatte sie ihre Sachen gepackt und die Ranch in dem Wissen verlassen, dass ihre Ehe am Ende war. Selbst jetzt bohrte der Gedanke daran schmerzhaft in der offenen Wunde in ihrem Herzen.
    »Scheißkerl«, murmelte sie und versuchte, sich zu konzentrieren. Sie durfte nicht zulassen, dass ihre Gedanken in Richtung »Was wäre, wenn …« abschweiften.
    Was wäre, wenn sie Slade nie geheiratet hätte?
    Was wäre, wenn sie Cammie nicht angeboten hätte, in jenem Jahr die Feiertage bei ihnen zu verbringen?
    Was wäre, wenn sie nicht an jenem Abend zu einem Unfall gerufen worden wäre?
    Was wäre, wenn sie nie von der Untreue ihres Mannes erfahren hätte?
    Was wäre, wenn sie ihren Stolz hinuntergeschluckt und versucht hätte, die Dinge vernünftig zu besprechen?
    Was wäre, wenn Cammie Bad Luck nie verlassen hätte …
    Hör auf damit
, ermahnte sie sich selbst. Das führte zu nichts. Val zwang sich, trotz ihrer Trauer wie ein Cop zu denken.
    Sie rief sich ins Gedächtnis, wen von den Nonnen Cammie erwähnt hatte: Schwester Edwina, die sie für »die ultimative Eisprinzessin« gehalten hatte, und Schwester Angela, »die dumme Gans« und gleichzeitig der »Inbegriff von Tugend«, was sicher merkwürdig geklungen hätte, wäre diese Bemerkung nicht von Cammie mit ihrem verqueren Sinn für Humor gekommen.
    »Sind denn nicht alle Nonnen tugendhaft?«, hatte Val nach einem von Cammies ersten Besuchen in Briarstone House gefragt, und Cammie hatte gegrinst, ein freches Funkeln in den Augen. Sie standen im Kräutergarten, neben drei Vogelhäuschen, die auf unterschiedlich hohen Pfosten thronten. Die Sonne war so grell, dass sie blinzelten.
    Cammie kicherte leise. »Natürlich sind die meisten Nonnen tugendhaft. Tugendhaft und gut. Das liegt in der Natur der Sache. Angela fällt unter diese Kategorie, aber Schwester Edwina?« Cammie wedelte mit der flachen Hand, als sei sie unschlüssig, was sie von Schwester Edwina halten sollte. »Nicht unbedingt, nehme ich an. Und Schwester Devota?« Cammie verdrehte die Augen. »Das ständige Opfer.« Sie nickte, als wollte sie ihre Worte bekräftigen, dann fügte sie hinzu: »Es sind noch ein paar da, aus denen ich nicht schlau werde. Schwester Irene, zum

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