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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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Judd - auch wenn ihm gar nicht danach zumute war - lachte. Mit der Dreistigkeit eines Feiglings, dachte Araminta verächtlich.
    »Aber vielleicht lege ich ihn zuerst um. So wie ich auch deinen Großvater umgelegt habe, du Schlampe! Ja, das habe ich getan, ehe ich hierhergekommen bin«, prahlte er und schockierte und entsetzte sie mit dem unmißverständlichen Klang der Wahrheit in seinen Worten. »Soll ich dir mal was sagen? Ich glaube, der alte Narr hatte tatsächlich vor, seine Drohung wahr zu machen, dafür zu sorgen, daß du dich von mir scheiden läßt; meinen Namen in den Schmutz zu ziehen und mich vor Gericht zu schleppen, mich zu enterben und um die High Sierra zu betrügen! Er hat genau gewußt, daß ich dich nicht wiederhaben will, zumindest nicht als meine Frau. Aber Noble konnte ja keine Ruhe geben. Er mußte unbedingt diese verdammten Plakate mit der Belohnung drucken lassen und diese gottverfluchten Kopfgeldjäger anheuern.
    Eigentlich sollte sich Noble heute hier mit ihnen treffen, nicht ich. Er hatte wohl Lunte gerochen und mir nicht mehr getraut, weil ihm klar war, was ich alles davon hätte, wenn ich ihn und dich los wäre. Also hat er mir nichts davon gesagt, daß du noch am Leben bist, daß seine Schergen dich gefunden haben und zurückbringen. Wenn ich nicht zufällig heute morgen auf der Ranch vorbeigeschaut hätte, hätte ich niemals von dem Telegramm erfahren, in dem ihm die Kopfgeldjäger mitgeteilt haben, wann und wo er sich mit ihnen treffen solle. Glück für mich, daß Teresa so aus dem Häuschen über die gute Nachricht war - und natürlich angenommen hat, ich sei es auch -, daß sie alles brühwarm ausgeplaudert und mir sogar das Telegramm gezeigt hat. Die blöde Kuh! Damit hat sie Nobles Todesurteil unterschrieben.
    Ich bin ihm sofort nachgeritten. Er hatte einen beträchtlichen Vorsprung, aber so alt und krank, wie er war, hatte ich ihn schnell eingeholt. Und als er versucht hat, mich mit seinem Stock abzuschütteln, hab ich mir das Ding geschnappt und ihm damit eins über seinen verdammten Schädel gezogen. Zack! Hättest ihn mal sehen sollen, den alten Narren! Wie ein vom Blitz getroffener Ochse ist er aus dem Sattel gekippt. Wahrscheinlich hat er gar nicht gewußt, wie ihm geschah. Dann hab ich mir die Satteltaschen mit dem Geld für die Kopfgeldjäger geschnappt und bin hergeritten. Inzwischen fressen ihn bestimmt schon die Aasgeier. Und genauso wird auch dieser Hurensohn del Castillo enden, wenn er es wagen sollte, seine verdammte Visage blicken zu lassen!
    Aber jetzt ist's genug der Worte... Weib.« Er grinste, und sein Blick strich so lüstern über ihren Körper, daß Araminta eine Gänsehaut der Abscheu über den Rücken lief und sie glaubte, sich übergeben zu müssen. Er war ein Wahnsinniger! »Schätze, es wird höchste Zeit, unsere Hochzeitsnacht nachzuholen, findest du nicht?« Bei diesen Worten packte er mit beiden Händen den Saum ihres Ponchos und riß ihn mit einem  Ruck entzwei, worauf Araminta nur noch in ihrem durchsichtigen Nachthemd vor ihm stand, seinem gierigen Blick, wie von Sinnen vor Wahnsinn und Lust, ausgesetzt. Da sie wußte, daß es aussichtslos war, sich gegen ihn zu wehren, konnte sie nur auf den Tod hoffen. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, lachte Judd höhnisch auf. »Und während ich auf dir liege, denk immer an eines, du billige kleine puta: Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich dich auch umbringen - zusammen mit deiner Mißgeburt, die du dir von diesem Bastard del Castillo hast andrehen lassen!«
    »Irgendwie, amigo, habe ich da meine ernsthaften Zweifel.«
    Aramintas Herz tat einen Sprung. Ungläubiges Staunen und überschwengliche Freude durchfluteten sie, als sie diese tiefe, spottende spanische Stimme vernahm, die sie überall und immer erkannt hätte. Sie riß sich von Judd los und rief: »Rigo!«, und im selben Moment gingen die beiden Männer aufeinander los, als sich mehr als ein Jahrzehnt aufgestauter Haß und eine mörderische Feindschaft entluden. Rigo riß Judd zu Boden,- und sie wälzten sich wild umher, Staub wirbelte auf, Fäuste flogen und schlugen brutal zu.
    Es war ein schrecklicher Anblick der Gewalt, aber Araminta verspürte ein morbides Hochgefühl dabei, unfähig, den Blick abzuwenden. Halb fürchtete sie noch immer, Rigo könne nur eine Halluzination sein. Doch in ihrem Herzen hatte sie gewußt, daß er ihr zu Hilfe kommen würde, daß er sie suchen und finden würde, und wenn er dabei bis ans Ende der Welt hätte

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