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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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aufschlug. Alles um sie herum war vergessen, nur sie beide zählten füreinander; eine so reine Liebe stand auf ihren Gesichtern, so unendliche Sehnsucht und tiefe Emotionen, daß Worte überflüssig waren. Sie hatte ihm die Arme um den Nacken geschlungen, und nun umarmte er sie und küßte sie tief und leidenschaftlich - und sie klammerte sich an ihn und erwiderte schamlos seinen Kuß, während ihr die Tränen über das Gesicht rannen. Doch Rigo küßte ihr alle Tränen von den Wangen, ehe er ihr etwas in einer Sprache zuflüsterte, die Noble nicht verstand, die Araminta jedoch genau zu verstehen schien, so wie sie sich an jedes einzelne Wort klammerte, ihr Herz in den Augen, die Hand für einen Moment zärtlich auf seiner Wange, ehe sie seine Hand ergriff und an ihren Bauch preßte, wo sie ihr gemeinsames Kind unter dem Herzen trug.
    Ein Kind. Noble schloß die Augen, als er begriff, und spürte einen plötzlichen Kloß im Hals, als er sich mit einem Mal schmerzlich und unerbeten bewußt wurde, welch leerer, verbitterter, einsamer alter Mann er war, der seinen eigenen Sohn vertrieben hatte, sein einziges Kind. Und von ganzem Herzen mißgönnte und neidete er Rigo dessen Hand auf Aramintas Bauch, das neue Leben, das mit Rigos Samen gezeugt dort in ihr heranwuchs.
    Ach, junger Mann, junger Mann, so viel weiser als ich. Auch ich wußte einst, was es heißt, jung zu sein und zu lieben... so lange ist das her, daß ich es schon seit vielen Jahren, bis zu diesem Augenblick, fast vergessen hatte...
    Eine schreckliche und unerwartete Pein stieg in diesem Moment in Noble auf, als er erkannte, was er verloren hatte, was er so sorglos weggeworfen hatte; doch nun war dies alles für immer verloren, selbst Araminta und das Kind, das sie trug; ein Kind, das eigentlich von ihrem angetrauten Mann Judd Hobart gezeugt sein sollte, das jedoch das Kind von Rigo del Castillo war, gezeugt aus Liebe. Daß er, Noble, tatsächlich erleben mußte, wie sich das Blut seiner Feinde mit seinem vermischte ... Denn floß in Aramintas Adern nicht sein Blut und somit auch in denen ihres Kindes, das sie diesem gutaussehenden, heißblütigen Hispano gebären würde, diesem stolzen, starken jungen Hengst von einem Mann, mit einer Welt des Wissens und der Weisheit in den Augen?
    Oh, stolzer, starrköpfiger alter Narr! Was würdest du nicht alles darum geben, wenn du das Rad der Zeit zurückdrehen könntest! schoß es Noble durch den Kopf, und er verfluchte sich und seine Blindheit bis zu diesem Moment, nun, wo es zu spät war. Mit schwirrendem Kopf und schmerzendem Herzen sackte er langsam aus dem Sattel.
    »Großvater! Großvater!« schrie Araminta, sprang auf und eilte zu ihm ; tiefe Besorgnis auf dem Gesicht, als sie sich über ihn beugte, ihn ein wenig hochhob und ihm den Kragen löste. »Ist es wieder der Schmerz in deiner Brust?«
    Nein, der Schmerz in meinem Herzen.
    »Oh, Rigo«, Araminta schaute qualvoll zu ihm auf, während sie den Kopf ihres Großvaters an ihre Schulter schmiegte. »Hilf mir, wir müssen ihn zu einem Arzt bringen. Er stirbt sonst.«
    Doch anstatt ihr zu helfen, ging Rigo neben ihnen in die Hocke und musterte ihren Großvater mit einem leidenschaftslosen Blick.
    »Tja, wenn dem tatsächlich so sein sollte, alter Gringo, dann würde mich das wirklich überraschen«, knurrte er spöttisch, woraufhin Noble die Augen weit aufriß und ihn mit einem zornigen Blick bedachte.
    Wie konnte dieser unverschämte junge Kerl es wagen, sich über ihn lustig zu machen? entrüstete sich Noble wutentbrannt.
    »Ich meine«, fuhr Rigo fort, »was muß das für eine Enttäuschung für so einen großen, kräftigen Mann wie dich sein... erst einen Schlag auf den Schädel einzustecken - der wohl ohne Zweifel selbst den größten Bullen niedergestreckt hätte -, dann — caramba! - es irgendwie zu schaffen, den ganzen langen Weg hierher zu reiten, um die Enkeltochter zu retten, nur um dann hier zu sterben, mitten in der Wüste, in Chihuahua, südlich der Grenze? Nun, ich bin baff, das ist alles. Wär ich an deiner Stelle, alter Gringo, dann würde ich lieber in meiner Heimat sterben, im eigenen Bett, und ich würde alles tun, um dem Tod von der Schippe zu springen, damit ich meinen Urenkel noch sehen kann.« Rigo zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Aber was weiß ich schon? Ein armseliger mexikanischer Bastard, was? Trotzdem würde ich das tun, alter Gringo, wenn ich an deiner Stelle wäre.«
    Eine kleine angespannte Pause entstand, was Rigo

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