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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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Er hatte ihren Namen mit spanischem Akzent ausgesprochen, mit einem sanft rollenden r, was viel schöner und romantischer klang als sonst. »Araminta«, sagte er erneut, und eine sonderbare Leidenschaft schwang in seiner Stimme mit. »Ich schwöre, daß ich es nur zu deinem Besten meine. Höre auf meinen Rat: Tu es nicht. Heirate Judd Hobart nicht. Er ist nicht der Richtige für dich.«
    »Das haben Sie schon einmal gesagt. Aber... aber Sie haben mir keinen triftigen Grund genannt, warum ich... warum ich ihn nicht heiraten soll, General«, entgegnete Araminta atemlos, wie gebannt von seinen dunklen Augen, dem Muskel, der in seiner Wange zuckte, als würde er nur mit größter Mühe seine Wut im Zaume halten und sich mit aller Macht zwingen, ihr nur ja nichts anzutun.
    Sie hatte das Gefühl, als wäre sie sehr weit und sehr lange gelaufen und bekäme nun keine Luft mehr. Sie wünschte nur, Rigo würde nicht so dicht bei ihr stehen, so dicht, daß sie die Hitze, die sein Körper ausströmte, spüren konnte, als wäre da ein schwelendes Feuer, und den unterschwelligen Duft von Zigarillorauch, Seife und Sandelholz auf seiner dunklen Haut einatmete. Mehr als alles fürchtete sie seine potente Männlichkeit, auch wenn sie sich gleichzeitig davon angezogen fühlte. Vielleicht würde sie ihm entkommen können, wenn sie nur immer weiter redete und versuchte, Zeit zu gewinnen. Doch als er antwortete, wußte sie, daß alles Hoffen vergebens war, weil sie ihn dazu schon viel zu sehr gereizt hatte.
    »Sie sind dickköpfiger, als Ihnen guttut, Señorita. Sie wollen einfach nicht zur Einsicht kommen. Nun, meinetwegen. Sie sollen Ihren Grund bekommen, ob Sie ihn mögen oder nicht.«
    Er kam so schnell und überraschend auf sie zu, daß Araminta, auch wenn sie auf der Hut war, nur noch instinktiv die rechte Hand, in der sie nun die Reitpeitsche hielt, hochreißen konnte, um sich zu wehren. Und sie hätte ihm die Peitsche quer über sein schönes Gesicht gezogen, aus Furcht und einer anderen, dunkleren, primitiven Regung heraus, die sie selber nicht verstand und daher nicht erklären konnte,- doch blitzschnell wie eine Schlange schoß Rigos Arm vor, und seine stählerne Hand packte Araminta so hart am Handgelenk, daß sie wußte, daß sie einen blauen Fleck davontragen würde. Verzweifelt versuchte sie, ihre Hand freizubekommen, doch vergeblich; mühelos verstärkte er seinen Griff. Sein sinnlicher Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln, als sein unerbittlicher Blick sie müßig musterte.
    »Lassen Sie mich los«, schrie Araminta, mit der freien Hand wild nach ihm schlagend, doch das hatte nur zur Folge, daß er sie auch am anderen Handgelenk packte und festhielt. Dann bog er ihr - trotz ihrer erbitterten Gegenwehr - die Arme auf den Rücken und preßte sie so eng an sich, daß sich ihre bebenden Brüste bei jedem Atemzug an seinen Brustkorb schmiegten. Sie schüttelte wild den Kopf, fühlte seine stählernen Schenkel; sie zitterte und bebte am ganzen Leib, weil noch nie ein Mann sie derart intim festgehalten hatte. Sie spürte seine harten Muskeln, glaubte, sein wütend pochendes Herz zu fühlen. Mit einem kehligen Knurren riß er ihr die Reitpeitsche aus der Hand, daß es schmerzte. Dann fuhr er mit der weichen Spitze der Ledergerte müßig über ihre Wangen, so daß Araminta keuchte, erschauderte und den Blick abwandte, ehe er ihr den Knauf unter das Kinn hielt und sie zwang, ihn wieder anzusehen. »Lassen Sie mich los, Sie... Sie brutaler Kerl«, fuhr sie ihn keuchend an und versuchte weiterhin, sich zu befreien.
    »Brutaler Kerl? Erzähl mir bloß nicht, daß du trotz meines schlechten Rufs etwas anderes erwartet hast«, neckte er sie und hob eine dämonische Braue. »Welch ein Jammer, Gringuita, daß ich dich enttäuschen muß.«
    Sein Blick verfinsterte sich vor Begierde; skrupellos zog er sie in seine Arme und preßte seinen Mund auf ihren. Seine Zähne gruben sich in das weiche Fleisch ihrer Unterlippe,- und Araminta schmeckte den kupfernen und bittersüßen Geschmack des Blutes auf ihrer Zunge. Doch sie fühlte kaum den Schmerz, denn bei seinem Kuß durchfuhr sie ein wildes, beängstigendes Gefühl, wie sie es noch nie erlebt hatte, als würde sich plötzlich die Erde unter ihr auf tun und eine endlose schwarze Tiefe sie verschlingen. Es war nicht ihr erster Kuß, doch war sie noch nie so geküßt worden. Nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hätte sie geglaubt, daß Rigos Kuß sie derart erschüttern würde und

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