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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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mit ihr durchging, mußte sich ihre romantischen Vorstellungen endlich aus dem Kopf schlagen. Wie jede Frau, die sich gerade verlobt hatte, war sie einfach nur aufgeregt und nervös, mehr nicht. Dennoch konnte sie ein weiteres Schaudern nicht verhindern, als Judd ihr eine Decke über den  Schoß legte und seine Hände sie liebkosten. Dann trat er wieder aufs Gaspedal, und das Automobil schoß über die frostbedeckte Straße, auf die grauen Winterwolken zu, die am fernen Horizont aufgezogen waren.

10. Kapitel
    Araminta war gekommen, um ihm Lebewohl zu sagen. Rigos Herz sagte es ihm so sicher, wie er wußte, daß sie beabsichtigte, die Frau seines erbittertsten Feindes, Judd Hobart, zu werden. Sie und Judd hatten Weihnachten offiziell ihre Verlobung bekanntgegeben, und schon wenige Stunden später hatte er, Rigo, durch eine seiner unzähligen Quellen davon erfahren. Seit Aramintas Ankunft in Texas und seit er um ihre verwandtschaftliche Verbindung zu Noble Winthrop und ihr Verhältnis zu Judd Hobart wußte, hatte er alles über sie in Erfahrung gebracht - was sie tat, wohin sie ging, mit wem sie sich traf. Anfangs hatte er seine Spione auf sie angesetzt, weil er über die Jahre gelernt hatte, daß Wissen Macht bedeutete, und so setzte er alles daran, alles über seine Widersacher und Feinde zu wissen. Doch dann war es mehr und mehr Araminta selbst gewesen, der sein Interesse galt.
    Er hätte sich niemals mit ihr einlassen dürfen, schalt er sich wütend im stillen, als er sah, wie sie auf ihn zugaloppiert kam, ihr goldenes Haar mit silbernen Strähnen schimmernd im blassen Licht des winterlichen Sonnenaufgangs. Er hatte doch gewußt, daß es kein gutes Ende nehmen würde, aber dennoch, so sehr er sich auch gegen die seltsame Faszination für sie gewehrt hatte, hatte er ihre Nähe gesucht. Wenn sie sich doch nur als ebenso hochmütig, oberflächlich und eitel wie Velvet entpuppt und sich ihm an den Hals geworfen hätte, wohl wissend, wie unrecht dies war, und daher auf perverse Weise erregt durch seinen üblen Ruf und sein heißes spanisches Blut. Dann wäre es einfach gewesen, sie mit eiskaltem Herz zu behandeln, auszunutzen und zu verachten. Aber sie war nicht wie Velvet oder die anderen Frauen der feinen Gesellschaft von Texas -jene selbstsüchtigen, selbstgerechten Weiber, die auf ihn herabsahen und in seiner Gegenwart die Röcke enger zogen, damit er sie ja nicht zufällig berührte und beschmutzte - und genau das machte alles so schwierig. Araminta war anders; sie war eine Herausforderung für ihn, sie ließ ihm keine Ruhe, und er konnte sich nicht davon abbringen, sie wieder und wieder an dem Bach zu treffen, wo er ihr an jenem Morgen zum erstenmal zufällig begegnet war.
    Und nun war sie gekommen, um ihm Lebewohl zu sagen.
    Sie wird Judd Hobart heiraten, dachte Rigo erneut, und seine Fäuste ballten sich so fest, daß sich seine Fingernägel in die Handflächen gruben. Ein Muskel zuckte an seinem markanten Kinn. Warum mußte Judds Braut ausgerechnet Araminta sein? Warum nicht irgendeine andere? Warum mußte Araminta so sein, wie sie war? Rigo hatte so viele Jahre ausgeharrt, um Rache zu nehmen an seinem Feind. Und nun bekam er zum erstenmal Zweifel, ob er auch tatsächlich in der Lage sein würde, seinen Plan in die Tat umzusetzen. Aber er mußte es tun. Mehr als ein Jahrzehnt lang war sein Vorhaben ebensosehr ein Teil von ihm gewesen wie sein Herz, sein Verstand, seine Seele. Es hatte ihn verschlungen; er hatte es mit jedem Atemzug gelebt. Es nun unerfüllt aufzugeben, wäre, als würde er sich einen Arm oder ein Bein abtrennen; ein Betrug an allem, wofür er so hart und so lange schon gearbeitet hatte, ein unaussprechlicher Verrat an der Erinnerung, die ihn auf immer verfolgte, die ihn antrieb bei allem, was er tat. Der Gedanke an diese Erinnerung hielt ihn jetzt aufrecht. Seine Miene wurde zu einer undurchdringlichen Maske, sein Blick eiskalt, während er sah, wie Araminta vom Pferd stieg und langsam auf ihn zukam.
    »General«, begrüßte sie ihn. Trotz all der Zeit, die seit ihrem ersten Treffen hier am Bach vergangen war, brachte sie es nicht über sich, ihn beim Vornamen anzusprechen. »Ich - ich habe gehofft, ich würde Sie hier an treffen. Ich wollte Sie unbedingt sehen, weil ich... weil ich Neuigkeiten habe, die Ihnen, wie ich fürchte, nicht gefallen werden.« Araminta war nervös und errötete, als sie diese Worte hervorbrachte, unfähig, ihm dabei in die Augen zu schauen.
    Rigo sieht heute morgen

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