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Desperado der Liebe

Titel: Desperado der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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High  Sierra gestanden und ihm ewige Liebe und Treue geschworen; und wenn sie ihm nicht mehr geben konnte als ihre Loyalität, so war sie ihm zumindest diese schuldig. Sie wußte nicht, womit sich Judd Rigo zum Feind gemacht hatte, eine Feindschaft, die so bitter und obsessiv war, daß sie ihn zu den Verbrechen getrieben hatte, die er an ihr beging. Rigo verweigerte ihr die Antwort darauf, ließ mit seinen Lippen und Händen ihre Fragen verstummen, während er darauf wartete, die erwünschten Worte von ihr zu hören, die Worte der Unterwerfung, die sie niemals aussprechen würde. Ihr Schweigen ließ sie beide gepeinigt und unerfüllt zurück - und führte dazu, daß Rigo sich noch weitere Freiheiten ihr gegenüber herausnahm und dabei sowohl Aramintas Begierde wie auch ihre Beschämung vergrößerte.
    Träge vor Verlangen und mangelndem Schlaf, nahm Araminta immer weniger außer Rigo wahr. Es gab nicht einen Moment, in dem sie sich nicht schmerzlich und leidenschaftlich seiner gewahr gewesen wäre, nicht seinen begierigen, gejagten Blick in den dunklen Augen gesehen hätte, wenn er meinte, unbeobachtet zu sein; ein Ausdruck, der Araminta verwirrte, denn noch nie hatte ein Mann sie so angesehen. Doch wenn er bemerkte, wie sie ihn anschaute, verdeckten seine Lider seinen Blick, so daß sie seine Gedanken nicht lesen konnte, was sie mit tiefer Bestürzung erfüllte. Wenn sie doch nur wüßte, was dieser Ausdruck in seinen Augen zu bedeuten hatte, so sagte ihr ein sonderbares Gefühl, dann würde sich alles zwischen ihnen verändern. Aber dann bedachte Rigo sie wieder, so als würde er ihre Gedanken lesen können, mit einem derart anzüglichen Blick, daß ihr die Schamesröte in die Wangen stieg und ihr Herz zu rasen begann, wenn sie daran dachte, was nachher, wenn sie in seinen Armen lag, geschehen würde. Dann würde er ihr sardonisch zulächeln, so daß sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpassen würde, und dann haßte sie ihn wieder von ganzem Herzen - und sich selbst noch mehr, weil sie so naiv gewesen war, ihn für anständiger zu halten, als er in Wirklichkeit war.

13. Kapitel
    Niemals zuvor hatte Velvet Hobart solche Angst gehabt. Was als aufregende, gefährliche Eskapade am Abend der Hochzeit ihres Bruders begonnen hatte, war schlagartig zu einer lebensgefährlichen Situation geworden, als die High Sierra überfallen wurde und der berüchtigte General Rigo de Castillo Araminta, Judds frisch angetraute Frau, entführte. Velvet zitterte am ganzen Leib, wenn sie nur daran dachte. Judd würde sie glatt umbringen, wenn er jemals dahinterkommen sollte, was sie getan hatte - daß sie sich heimlich von der elterlichen Ranch fortgestohlen hatte, um sich mit Rigo, ihrem Liebhaber, zu treffen,- daß es ihr törichter, von Rigo verführerisch bezwungener Mund war, aus dem der General soviel über die Ranches erfahren hatte, auf die er und seine Männer es abgesehen hatten. Doch am schlimmsten von allem war, daß sie ihm unbedacht die vertraulichen Einzelheiten der bevorstehenden Hochzeit auf der High Sierra verraten hatte, so daß Rigo genau gewußt hatte, wann, wo und wie er zuschlagen mußte.
    Von Rigos Plan jedoch, Araminta zu entführen, hatte Velvet nichts gewußt, und sosehr sie auch fürchtete, ihr Verhältnis mit ihm könne nun auf irgendeine Weise ans Tageslicht kommen, so war sie doch mehr als verärgert darüber, daß Rigo nicht sie, sondern Araminta gekidnappt hatte. Nicht daß sie sich je irgendwelchen Illusionen seinetwegen hingegeben hätte. Er kam für sie als Ehemann natürlich nicht in Frage, denn er war ein Bastard, ein Bandit und gesellschaftlich ihrer nicht würdig. Für sie war er nie mehr als eine aufregende Herausforderung gewesen, ein verbotener Reiz, jemand, mit dem sie sich amüsiert und sich die Zeit vertrieben hatte, um der Langeweile ihres Alltags zu entfliehen. Wie Judd liebte auch Velvet die wilde Seite des Lebens und beneidete ihren Bruder zutiefst um die Freiheiten, die er genoß, die ihr als Frau jedoch verwehrt waren. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie die Ranch ebenso gut leiten können wie Judd - aber würde sie auch nur einen Anteil davon erben? Nein, es würde alles an Judd gehen! Wenn sie etwas erreichen wollte in ihrem Leben, dann würde sie dazu einen Ehemann brauchen. In der Zwischenzeit ärgerte sie sich über die Hindernisse; die ihr ihre Familie und die Gesellschaft in den Weg legten.
    Rigo war nicht ihr erster Liebhaber gewesen; sie hatte ihre Unschuld schon vor einiger

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