Desperado der Liebe
Bluse ohne Mieder und Korsett getragen, und nun spürte sie nur zu deutlich die Seide auf ihrer Haut; sinnlich schmiegte sich der weiche Stoff an ihre Brüste und liebkoste ihre Knospen bei jeder Bewegung, so daß sie hart wurden und sich gegen die kühle Seide rieben. Es war ein beunruhigend sündiges und elektrisierendes Gefühl.
Aber da sie nicht länger darüber nachdenken wollte, streifte Araminta hastig die Petticoats ab, ihre Wangen fiebrig rot, weil sie sich bewußt war, daß sie nun in ihrer Bluse, Strümpfen und Schuhen vor Rigo stand. Aber was macht das schon? fragte sie sich bitterlich. Er hatte sie ja bereits bis zu Hüfte entblößt, geküßt und liebkost, wie es noch kein Mann zuvor getan hatte. Unwillkürlich begann ihr Herz zu klopfen, als sie sich an seinen Mund und seine Hände auf ihren Brüsten entsann und wie ihre Brustwarzen unter seiner Zunge ersprießt waren. Er hatte kein Recht, sie auf diese Weise zu berühren, dachte sie verzweifelt und zitterte vor Angst und einer schrecklichen, perfiden Erregung, weil sie wußte, daß er es wieder tun würde, wann und wo es ihm auch behagte, und daß sie ihn nicht davon abhalten konnte.
Sie schlüpfte aus den Schuhen und zog den langen Hosenrock ihres braunen Reitkostüms an, dann das im spanischen Stil kurzgeschnittene Jackett. Schließlich stieg sie in die ledernen Stiefel, froh, daß die Bandoleros, die ihre Garderobe durchwühlt hatten, auch an den flachen Sombrero gedacht hatten, der sie vor der sengenden Sonne schützen würde. Sogar ihre versilberte Bürste und den Kamm hatte sie eingepackt, mit dem sie sich nun eilig die Knoten aus dem Haar kämmte, ehe sie es zu einem Dutt schlang und mit der Kordel zusammenband, die das Kleiderbündel zusammengehalten hatte. Sie setzte sich den Sombrero auf, dann drehte sie sich zu Rigo um, der sie mit einem anerkennenden Blick bedachte.
>>In diesem Aufzug wird es sich schon wesentlich angenehmer reiten lassen, Gringuita, da bin ich mir sicher«, meinte er.
Rigo suchte die Petticoats und ihre Schuhe zusammen, rollte sie zusammen mit ihrem Mieder und Korsett fest im Brautkleid ein und verschnürte das Ganze zu einem Bündel, das er dann sicher hinter seinem Sattel verstaute, ebenso die Decke, und ließ somit Aramintas vage Hoffnung zerplatzen, er könne so achtlos sein und ihre Kleider zurücklassen, die ihr Großvater und Judd vielleicht fänden. Aber sie hätte wissen müssen, daß einem Mann, der ihre Entführung scheinbar bis ins kleinste Detail hinein geplant hatte, niemals eine derartige Nachlässigkeit unterlaufen würde. Auch vergaß Rigo nicht, sie wieder an den Handgelenken zu fesseln, ehe er sie vor sich in den Sattel hob. *
Araminta erschauderte, als er den Arm um sie legte und sie lest an sich drückte, so daß die Bluse sich an ihren Brüsten rieb und der seidene Stoff ihre Brustwarzen streichelte und reizte. Sie versuchte sich aufzurichten. Doch er lachte nur und zog sie wieder an sich, seine Hand unter ihrem kurzen Jackett, dieses Mal dreist ihre Brust liebkosend - um sie für ihre kleine Rebellion zu bestrafen, das war ihr klar -, während er seinem Hengst die Sporen gab und gleichzeitig einen gellenden Pfiff ausstieß. Was, wie Araminta im nächsten Moment erkannte, ein geheimes Signal gewesen war, denn drei seiner Männer schlossen von hinten zu ihnen auf; sicher hatten sie Wache gehalten und den von Norden zulaufenden Pfad im Auge behalten. Vor ihnen erblickte sie nun die restlichen Desperados, die in einer Reihe nacheinander den Cañón durchquerten, sorgfältig auf den schmalen, gewundenen Pfad achtgebend. Und wieder setzte sich ihre beschwerliche Reise fort.
Sie ritten endlos lange, den ganzen Tag über und die halbe Nacht oder noch länger; und brachen am nächsten Tag, wie schon zuvor, im ersten Licht des Morgengrauens auf. Bis die Tage und Nächte verschwammen, zu einer Woche und einer weiteren Woche wurden und Araminta jegliches Gefühl für die Zeit verlor und meinte, schon immer Rigos Gefangene gewesen zu sein. Sie fand sich allmählich damit ab, daß ihr Großvater und Judd die Suche nach ihr sicher längst aufgegeben hatten und daß sie auf ewig Rigos Gefangene bleiben würde. Doch weil sie jung und voller Leben war und weil sie überleben wollte, begann sie nach und nach, sich an die Wildnis Mexikos zu gewöhnen und anzupassen, an die kargen trockenen Wüsten, die sich bis ans Ende der Welt zu erstrecken schienen, an die hohen, zerklüfteten Berge, die sich wie
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