Desperado der Liebe
Als sie sein dunkles, wunderschönes Gesicht betrachtete, so ungewohnt friedlich nun, fragte sich Araminta, wie sie ihn jemals hatte hassen, sich jemals gegen ihn hatte wehren können. Nun war ihr klar, daß es nur ihre unbewußte Angst davor gewesen war, sich in einen Mann zu verlieben, der sich nie etwas aus ihr machen würde und für den sie nie mehr als die Gringa-Braut seines Totfeindes sein würde, was sie dazu getrieben hatte, sich ihm zu widersetzen. Sie staunte, daß Rigo sie liebte, daß ihr Herz am liebsten überfließen wollte vor all ihren Empfindungen für ihn.
Als hätte er ihren Blick gespürt, regte sich Rigo, schlug verschlafen die Augen auf und zog Araminta eng in seine Arme, während er begann, sie liebevoll zu küssen und zu streicheln, voller Freude darüber, daß sie ihm so zugetan war wie seine erste Frau, daß ihm solches Glück widerfahren war, ihr begegnet zu sein. Sein bronzenes Gesicht im rosiggoldenen Licht der Morgendämmerung, das durch das offene Fenster des Schlafzimmers fiel, wirkte jünger, als er tatsächlich war, sanfter, weil er wußte, daß er hier zumindest nicht auf der Hut sein mußte. Bei Araminta mußte er kein anderer Mann sein als der, der er in seinem Herzen war, denn sie allein kannte seine menschlichen Ängste und Eigenheiten - und liebte ihn dennoch. Niemals hätte er ihre Heirat mit Judd Hobart zulassen dürfen, sagte sich Rigo eifersüchtig im stillen und verfluchte seine Rache - auch wenn sich diese als noch viel süßer erwiesen hatte, als er es sich je ausgemalt hatte. Doch im Grunde zählte für ihn die Tatsache, daß sie die Frau eines anderen war, nicht. Er, Rigo, war es, dem sie gehörte - wie sie nie einem anderen gehören würde -, seine Lippen, seine Zunge und seine Hände waren es, die sie erregten und zum Glühen brachten, so wie sie es bei ihm tat, wenn ihre Finger durch sein glänzendschwarzes Haar fuhren, um ihn noch näher zu ziehen, während er den Wein ihres Rosenknospenmundes trank und sich an ihren Brüsten weidete, weiß wie erblühende Lilien mit sprießenden rosigen Blüten. Er preßte das Gesicht in das Tal zwischen ihren bebenden Hügeln, wanderte auf einem Pfad erregender Küsse ihren festen Bauch hinab, bis er an ihren geheimsten Ort gelangte und den Nektar bittersüß auf seiner Zunge schmeckte. Was er zuvor in der heißen, blinden Raserei purer Begierde genossen hatte, erforschte er nun aufs neue, langsam, vorsichtig und eingehend, hatte seine wahre Freude an ihr und der schwelenden, flüssigen Hitze, die seinen Körper durchlief und seine Lenden entflammte, als er Araminta in die Arme schloß, sich auf sie legte, dunkle Haut auf weißer, heißer Atem an ruhelosen Lippen und Händen.
Araminta strich ihm mit den Daumen über die schwarzen Brauen, über die harten Züge seines falkenhaften spanischen Gesichts, folgte der sinnlichen Linie seines Mundes, bis Rigo sie erneut küßte. So zart und zerbrechlich wie das Flattern von Schmetterlingsflügeln tupfte sie ihm ihre Küsse auf die Lider, auf seine verführerischen Lippen, sein glänzendschwarzes, langes Haar. Sie streichelte und küßte seine Schultern, wanderte tief hinab, küßte auch seine Brust, während sie seinen Rücken streichelte ; ihre Zunge leckte die salzige Haut, und sie folgte dem schmalen Band harter Muskeln, das wie ein Quecksilberstrom zur Kurve seines festen, schmalen Gesäßes führte.
Ihr blondes Haar sponn ihn ein wie ein köstlich kitzelndes, hauch dünnes Netz; und er zog ihre Strähnen über seine Lippen und seinen Hals und atmete tief den Duft der Sommersonne ein. ihre seidenweiche Haut roch für ihn wie ein betörendes Parfüm. Seine dunklen Augen blitzten auf, eine Warnung, daß es gleich um seine Beherrschung geschehen war, als ihre Hand über den aufgerichteten und suchenden Schaft seiner Männlichkeit strich, ihn umfaßte und absichtlich reizte und streichelte, bis er sich auf sie wälzte.
Weich wie eine Taube lag sie unter ihm, die weißen Flügel gespreizt, sich weit öffnend unter dem sanften, aber drängen-den Druck seiner Hände in stummer Forderung. In einem herrlich trägen Mittsommernachtstraum wurden sie eins; mit einem langsamen, harten Stoß drang sein Geschlecht in sie ein, spaltete sie und ließ heißen Nektar in ihr sprießen. Wieder und wieder stieß er zu, und das süße, verführerische Gift der Lust breitete sich in ihr aus, benebelte ihre Sinne; und sie hieß es willkommen, umarmte es, als es sie wie in einem
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