Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege

Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege

Titel: Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
Vom Netzwerk:
abend angemacht hat, hat sich erschießen lassen«, klärte ich ihn höflich auf und hob zur Verdeutlichung den Zeigefinger an die Schläfe. Daraufhin beschloß er offenbar, sich wieder um seine Angelegenheiten zu kümmern, was mir nur recht war. Mona stand auf und versuchte, sich an mir vorbeizudrängeln. Ich brauchte nur die Knie vorzustrecken, und sie saß in der Falle. Andere Passagiere wurden bereits auf uns aufmerksam. Mona sah sich einen Moment prüfend um, rollte mit den Augen und setzte sich wieder. »Steigen wir aus«, schlug sie vor. »Dann erkläre ich Ihnen alles. Aber bitte machen Sie jetzt keine Szene !« Ihre Backen glühten.
    »Oh, ich möchte Sie um keinen Preis in Verlegenheit bringen«, bemerkte ich. »Ein Mann ist ermordet worden. Darüber möchte ich mit Ihnen sprechen. Weiter nichts.«
    »Ich weiß, daß er tot ist !« zischte sie. »Aber ich bin unschuldig. Das kann ich beschwören .«
    Wir standen gemeinsam auf, drängten uns rücksichtslos an den Knien des anderen Fluggastes vorbei und den Mittelgang entlang zum Ausstieg. Die Stewardeß war sauer, ließ uns jedoch aussteigen.

    Wir gingen ins Flughafenrestaurant hinauf und setzten uns an einen kleinen Tisch in einer ruhigen Ecke. Als die Kellnerin kam, schüttelte ich den Kopf, doch Mona bestellte einen Pink Squirrel . Die Kellnerin hatte Bedenken bezüglich Monas Alter, ich hatte Bedenken bezüglich ihres Geschmacks. Ein Pink Squirrel ? Mona hatte ihre Brieftasche gezückt, und die Bedienung prüfte ihren Führerschein. Nachdem sie überzeugt war, daß das Foto im Führerschein Mona zeigte, wollte sie das Dokument zurückgeben. Bevor Mona die Hand ausstrecken konnte, hatte ich es mir geschnappt. Mona war einen Monat zuvor einundzwanzig geworden. Die Adresse stimmte mit den Angaben überein, die sie mir gegenüber gemacht hatte. Als wir wieder allein waren, riß Mona mir die Brieftasche aus der Hand und stopfte sie in ihre Handtasche.
    »Was sollte das denn ?« fragte sie mürrisch.
    »Nur zur Sicherheit. Erzählen Sie mir jetzt endlich, was passiert ist ?«
    Mona griff nach einem Zündholzheftchen der Flughafengesellschaft und spielte mit dem Deckel. »Ich hab’ Sie angelogen .«
    »Das überrascht mich nicht«, entgegnete ich. »Und was ist die Wahrheit ?«
    »Also ich hab’ diesen Typ getroffen, aber nicht mit ihm geschlafen. Das habe ich nur behauptet, weil mir kein anderer Grund dafür eingefallen ist, daß ich seine Adresse haben wollte .«
    »Und warum wollten Sie die wirklich ?«
    Sie blickte zur Seite. »Er hat etwas gestohlen, und ich mußte das wiederhaben .«
    Ich starrte sie nachdenklich an. »Lassen Sie mich raten! Es muß was Illegales gewesen sein, sonst hätten Sie mir gleich reinen Wein eingeschenkt... oder wären zur Polizei gegangen. War’s Hasch oder Koks ?«
    Monas Augen wurden groß. »Hasch. Woher wußten Sie das ?«
    »Erzählen Sie mir einfach den Rest«, erwiderte ich kopfschüttelnd. »Die Jugend hat was Herzerfrischendes! Ihr seid immer so schön erstaunt, daß wir alles wissen .«
    Mona sah an mir vorbei.
    Die Kellnerin näherte sich mit dem Tablett. Sie legte eine Papierserviette auf den Tisch und stellte Monas Cocktail darauf. »Macht drei Dollar fünfzig .«
    Mona nahm einen Fünfdollarschein aus ihrem Geldscheinbündel und verzichtete auf das Wechselgeld. Dann trank sie einen Schluck von ihrem Pink Squirrel und erschauderte leicht. Das Gebräu hatte die Färbung von rosarotem Bubble-Gum , was auch mir einen Schauer über den Rücken jagte. Mona fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Mein Freund hat eine Lieferung Hasch bester Qualität aufgetrieben. Marihuana aus Non Sung in Thailand.«
    »Nie gehört«, sagte ich. »Aber ich bin kein Kenner der Materie .«
    »Ich auch nicht, aber er hat zweitausend Dollar dafür berappt und bisher nur einen Joint davon geraucht. Der Typ, von dem wir’s haben, hat gesagt, daß es verdammt stark sei, deshalb wollten wir’s nicht jeden Tag rauchen. Nur zu besonderen Gelegenheiten.«
    »Also der absolute Superstoff?«
    »Der beste.«
    »Und davon haben Sie Gage erzählt ?«
    »Ja«, antwortete sie zögernd. »Wir haben uns kennengelernt und sind ins Reden gekommen. Er hat gesagt, er müsse unbedingt Stoff auftreiben, und da habe ich davon angefangen. Aber ich wollte ihm unser Gras nicht verkaufen. Er sollte es nur versuchen, und falls er interessiert gewesen wäre, hätten wir ihm vielleicht was besorgen können. In meiner Wohnung bin ich auf den Lokus, während er

Weitere Kostenlose Bücher