Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege

Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege

Titel: Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
Vom Netzwerk:
»Das Mädchen in dem grünen Flitterfummel.«

    Ich fuhr zu meinem Büro zurück und nahm mir das Telefonbuch vor. Den Namen Vesca gab es dort gar nicht. Auch der Anruf bei der Auskunft brachte nichts. Schließlich rief ich einen Freund bei der Kraftfahrzeugmeldestelle an. Der gab das Autokennzeichen in den Computer ein, und der wiederum spukte den Namen Gage Vesca mit einer Adresse in Montebello aus. Daraufhin fand ich anhand der Adresse auch die Telefonnummer heraus und wählte, um sicherzugehen. Als sich eine weibliche Stimme mit >Residenz Vesca < meldete, legte ich auf.
    Ich rief Mona Starling an und gab sämtliche Informationen an sie weiter, einschließlich der Warnung, daß der Mann verheiratet war und einen miserablen Ruf hatte. Das schien sie nicht zu stören. Wenn sie trotzdem weiter hinter dem Mann her war, sagte ich mir, war das ihre Sache... und seine. Bevor sie auflegte, dankte sie mir überschwenglich , und die Erleichterung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    Das war am Samstag.
    Am Montagmorgen machte ich die Haustür auf, hob die Zeitung auf, und mein Blick fiel auf die Schlagzeile über Vescas Tod.
    » Schei ...«
    Vesca war am Sonntagmorgen zwischen zwei und sechs Uhr aus nächster Nähe erschossen worden. Anschließend hatte man die Leiche in den Kofferraum seines Jaguars gepackt und diesen auf dem Platz für Dauerparker am Flughafen abgestellt. Vermutlich hatte jemand gehofft, der Tote würde tagelang nicht gefunden werden. Zeit genug, um sich vermutlich ein Alibi zu verschaffen oder unauffällig zu verschwinden. Doch es kam anders. Der Kofferraumdeckel war aufgesprungen, und ein Passant hatte die Leiche entdeckt. Meine Hände begannen zu zittern.
    Ich wählte Mona Starlings Telefonnummer. Die Leitung war besetzt. Schließlich zog ich mich hastig an, schnappte mir die Autoschlüssel und raste zu der Adresse in der Frontage Road, die sie mir gegeben hatte. Als ich dort meinen VW mit quietschenden Bremsen zum Stehen brachte, fuhr gerade ein gelbes Taxi ab, in dem nur ein Fahrgast saß. Ich suchte nach der Hausnummer. Es war ein Doppelhaus. Die Chancen standen fünfzig zu fünfzig, daß es Mona war, die gerade die Fliege gemacht hatte. Sie mußte schließlich ungefähr zum selben Zeitpunkt wie ich die Schlagzeilen gelesen haben.
    Ich gab erneut Gas und hielt krampfhaft nach dem gelben Taxi Ausschau. Hinter der nächsten Kreuzung kam die Auffahrt zur Schnellstraße. Aus den Augenwinkeln sah ich etwas Gelbes aufblitzen und raste hinterher. Mit durchgedrücktem Gaspedal und ständigem Wechseln der Spur gelang es mir schließlich, zum Taxi in dem Augenblick aufzuschließen, als dieses in die Ausfahrt zum Flughafen einbog. Als das Taxi Mona vor dem Haupteingang absetzte, raste ich auf den Parkplatz für Kurzparker, die Parkkarte zwischen den Zähnen. Ich stopfte sie in meine Handtasche und rannte los.
    Der Flughafen von Santa Barbara hat nur fünf Flugsteige, so daß es nicht schwierig war, herauszufinden, welchen Flug Mona gebucht hatte. Über den Lautsprecher kam der letzte Aufruf für die Passagiere des United-Airways-Flugs nach San Francisco. Ich drückte einer verdutzten Fluglinienangestellten die fünfzig Dollar von Mona für ein Ticket und die Bordkarte in die Hand und lief zur Sicherheitskontrolle. Ich hatte weder Gepäck noch sonst etwas bei mir, das den Metalldetektor hätte auslösen können. Ich zückte mein Ticket, stieß die Flügeltür auf, sprintete über das Flugfeld zur Maschine und nahm auf der Gangway zwei Stufen auf einmal. Die Stewardeß machte direkt hinter mir die Passagiertür zu. Ich hatte es geschafft.
    Mona entdeckte ich in der achten Reihe hinten auf einem Fensterplatz. Sie hatte das Gesicht abgewandt. Diesmal trug sie Jeans und eine weite Bluse. Der Sitz am Gang war besetzt, doch der Mittelplatz schien frei zu sein. Die Maschine stand noch auf dem Flugfeld. Die Turbinen heulten, als ich, Entschuldigungen stammelnd, an die Knie eines Mannes rempelte und schließlich auf den Sitz neben Miß Starling sank. Sie wandte mir ein bleiches Gesicht zu und stieß prompt einen unterdrückten Schrei aus. »Was machen Sie denn hier ?«
    »Dreimal dürfen Sie raten .«
    »Ich war’s nicht«, flüsterte sie heiser.
    »Ja, ja. Natürlich nicht. Deshalb sitzen Sie ja auch prompt im Flugzeug, kaum daß die Geschichte aufgeflogen ist .«
    »So ist das nicht !«
    »Wie denn dann?«
    Der Mann zu meiner Linken beugte sich vor und sah mich interessiert an.
    »Der Typ, der sie Freitag

Weitere Kostenlose Bücher