Deutschland schafft sich ab - Wie wir unser Land aufs Spiel setzen
auch die Kinderlosigkeit am stärksten gestiegen. Zwar ist überdurchschnittliche Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen generell nichts
Neues, aber das Gewicht des Phänomens steigt durch die doppelte Wirkung des steigenden Anteils der Frauen mit Universitätsabschluss und des steigenden Anteils der Kinderlosen unter ihnen.
Noch krasser als bei der Gesamtheit der Frauen mit Universitätsabschluss ist allerdings die Entwicklung bei den wissenschaftlich Tätigen: 73 Prozent der im Mittelbau der Universitäten Tätigen in der Altersgruppe von 22 bis 44 Jahren haben keine Kinder, bei den Frauen sind es sogar 75 Prozent. Besonders wenige Kinder haben Paare, bei denen beide Wissenschaftler sind. Von den Professorinnen hat nur ein Drittel Kinder. 34
Soweit auch nur ein geringer Teil der menschlichen Intelligenz erblich ist - und es gibt keinen wissenschaftlich begründbaren Zweifel daran, dass der Erbanteil der Intelligenz bei mindestens 50 Prozent liegt -, führt eine unterdurchschnittliche Fruchtbarkeit der intelligentesten Frauen (die ja infolge der homogamen Partnerwahl mit einer unterdurchschnittlichen Fruchtbarkeit der intelligentesten Männer einhergeht) zwingend zu einem Absinken der durchschnittlich ererbten Intelligenz. Diese Entwicklung vollzieht sich natürlich graduell und wird darum leicht unterschätzt, aber graduell war auch die Entwicklung der Arten von der Amöbe zum Menschen.
Generell ist für Deutschland empirisch belegt, dass die Fruchtbarkeit der Menschen umso höher ist, je niedriger der Bildungsgrad, der sozioökonomische Status, das Einkommen und - kausal mit den drei Punkten zusammenhängend - die Intelligenz ist. Mit diesen dysgenischen Wirkungen müssen sich alle Industriegesellschaften auseinandersetzen. 35 Die Wirkungen sind allerdings umso größer, je weiter die schichtabhängigen Geburtenraten auseinanderklaffen und je weniger Migration, soweit sie stattfindet, aufgrund ihrer Struktur kompensierend wirkt.
Migration
Migration nimmt im Wesentlichen über zwei Kanäle auf die Demografie Einfluss: durch die unmittelbaren Wirkungen der Zu- und Abwanderung selber und durch die Geburten der Migranten und ihrer Nachfahren. Deutschland konnte auch deshalb über viele Jahrzehnte
die Bedeutung des Geburtenrückgangs für die demografische Entwicklung verdrängen, weil sich mehrere Wellen von Einwanderern quasi ablösten: In den sechziger und siebziger Jahren kamen die Gastarbeiter und holten ihre Familien nach, in den achtziger und neunziger Jahren folgten die Aussiedler aus der Sowjetunion, aber auch aus Polen und Rumänien, zu Beginn der achtziger Jahre, und vor allem in den neunziger Jahren, kamen die Kriegsflüchtlinge und Asylanten.
Bei den jüngeren Frauen entfallen mittlerweile 40 Prozent der Geburten auf Frauen mit Migrationshintergrund, darunter sind wiederum ein Drittel Frauen mit Migrationshintergrund Nah- und Mittelost sowie Afrika. Diese Frauen stellen in der Altersgruppe der 15- bis unter 35-Jährigen 6,5 Prozent, auf sie entfallen aber 13,5 Prozent der Geburten in dieser Gruppe, also mehr als das Doppelte. Frauen mit anderem Migrationshintergrund machen 18,6 Prozent dieser Altersgruppe aus, auf sie entfallen 26,3 Prozent der Geburten. Der Anteil der Frauen ohne Migrationshintergrund beträgt demnach 74,9 Prozent, ihr Anteil an den Geburten aber nur 60,2 Prozent ( Tabelle 8.8 ).
Der Anteil der Frauen mit muslimischem beziehungsweise afrikanischem Migrationshintergrund wächst in den jüngeren Altersgruppen rapide, und noch stärker wächst ihr Geburtenanteil. Interessant ist, dass der im Verhältnis zum Bevölkerungsanteil überdurchschnittliche Geburtenanteil mit den jüngeren Jahrgängen nicht fällt, sondern steigt. Zwar lässt sich für die Gruppe der Frauen mit türkischem Migrationshintergrund beobachten, dass die Geburtenzahlen bei den jüngeren Frauen, die in Deutschland geboren wurden, niedriger sind, doch das wird offenbar überkompensiert durch den »Importeffekt« der im Wege des Familiennachzugs zuziehenden Ehepartner.
Wie kolossal die Dynamik ist, die sich durch die Kombination von hohen Geburtenraten und weiterem Zuzug entwickelt hat, kann man daran ermessen, dass sich der Anteil der muslimisch/afrikanischen Migranten in der Altersgruppe 15 bis unter 35 Jahren dreieinhalbmal so hoch darstellt wie in der Altersgruppe 50 bis unter 75 Jahren, bei den Kindern dieser Altersgruppe sogar viermal so hoch. Selbst ein maßvoll erscheinender Zuzug von 100 000 Migranten pro
Weitere Kostenlose Bücher