Devil Riders 1 Herz im Sturm
darüber reden.“
Verzweifelt sah er sie an. Wenn er nicht wusste, worum es ging, konnte er ihr auch nicht helfen. Sie fror. Gabriel holte die Daunenbettdecke, wickelte sie darin ein und zog sie nach kurzem Zögern an sich. Gott sei Dank wehrte sie sich nicht dagegen. Er hielt sie ganz fest im Arm, wärmte sie und gab ihr Halt. Sie starrte weiter aus dem Fenster, und eine einzelne Träne rann über ihre Wange.
Gabriel fühlte sich vollkommen hilflos. Wie konnte er sie dazu bringen, ihm so weit zu vertrauen, dass sie mit ihm redete? „Was immer es ist, ich werde das Problem für dich lösen. Du brauchst es mir nur zu sagen.“ Es gab nichts, was er nicht für sie getan hätte.
Sie schüttelte den Kopf, mehr Tränen flossen.
„Habe ich irgendetwas falsch gemacht?“
„Nein “, sagte sie schluchzend, drehte sich zu ihm um und drückte ihn an sich. „Dich trifft überhaupt keine Schuld. Was du getan hast... was wir zusammen erlebt haben, war über alle Maßen ... noch nie habe ich ... es war vollkommen. “Sie wischte sich die Tränen fort. „Es tut mir leid, ich weiß auch nicht, was mit mir los ist. Ich habe mich so ... ich fühle mich so wunderbar und geachtet, wirklich.“
Sie fühlt sich wunderbar und geachtet, dachte Gabriel hilflos. Deswegen sah sie wohl auch so elend aus.
Was sollte ein Mann mit so etwas anfangen?
Wie konnte er sie dazu bringen, dass sie sich genauso nach ihm sehnte wie er sich nach ihr?
„Komm zurück ins Bett“, bat er sie heiser. Er hatte keine Ahnung, was er anderes für sie tun konnte, außer sie zu lieben. Er musste diesen trostlosen Ausdruck aus ihren Augen verbannen. Wenn es ihm gelang, ihre Leidenschaft wieder zu wecken, vielleicht würde sie dann ...
Er küsste sie, und sie erwiderte den Kuss. Das ist ein Anfang, sagte er sich. Sie küsste ihn, als sei es ihr ernst damit.
Er trug sie zurück zum Bett und liebte sie ein drittes Mal, ganz bedächtig und voller Zärtlichkeit. Sie erwiderte Kuss um Kuss, Liebkosung um Liebkosung mit einer verzweifelten Inbrunst, die ihm schier das Herz brach.
Sie bemühte sich zu sehr. Er wusste, was das bedeutete.
Sich gegenseitig unverwandt in die Augen sehend, erreichten sie fast gleichzeitig den Gipfel. Die Wange an seine nackte Brust geschmiegt, schlief Callie ein, dicht an seinem Herzen. Er hielt sie fest umschlungen, nicht gewillt, sie loszulassen. Nicht einmal für einen Moment.
Er würde sie verlieren. Er hatte es in ihren Augen gesehen.
Oh Gott, was sollte er nur tun?
Als Gabriel erneut erwachte, war der Tag schon weit fortgeschritten. Draußen war es noch immer feuchtkalt und grau.
Sie schlief an ihn geschmiegt wie ein Kätzchen. Er beobachtete sie beim Schlafen; ihre langen dunklen Wimpern auf den blassen Wangen, den leicht geöffneten Mund. Er beugte sich über sie und küsste sie leicht, doch obwohl sie sich bewegte, wachte sie nicht auf. Er barg das Gesicht an ihrem Hals und atmete tief ein. Und wenn er hundert Jahre alt wurde - ihren Duft würde er niemals vergessen.
Er stand auf und schlich nackt über die dicken Teppiche zum Kamin. Das Feuer war fast ausgegangen. Er legte Holz nach, bis die Flammen aufloderten.
Als er sich wieder umdrehte, sah er, wie sie auf einen Ellenbogen gestützt im Bett lag und ihn beobachtete. Er durchquerte das Zimmer und fühlte sich beinahe etwas befangen unter ihrem Blick. Sie betrachtete ihn mit unverhohlenem Interesse, und ein kleines Lächeln - ein anerkennendes, wie er hoffte - umspielte ihre Lippen.
Er schlüpfte zu ihr ins Bett und küsste sie.
„Guten Morgen“, murmelte sie und umfasste ihn mit der Hand. Die schönsten Augen der Welt leuchteten auf, als sie sein Verlangen spürte.
„Ein wirklich guter Morgen“, raunte er zurück, und neue Hoffnung stieg in ihm auf. „Und er wird sogar immer besser ...“
Später betätigte er den Klingelzug und bestellte heißes Wasser für sie beide, denn Callie wollte ein Bad nehmen. Danach sollte das Frühstück serviert werden.
Mit einer plötzlichen Scheu, die ihn amüsierte, verkündete sie, das Bad in ihrem Ankleidezimmer nehmen zu wollen, und schickte ihn zum Anziehen und Rasieren in sein eigenes.
Einen Moment lang erwog Gabriel, ihr beim Baden zu helfen, entschied sich dann aber dagegen. Trotz jahrelanger Ehe war sie sinnliche Freuden nicht gewohnt, und er wollte sie nicht gleich überfordern. Es würde eine lange, Geduld erfordernde Eroberung werden. Einen Tag kann ich noch warten, dachte er. Vielleicht morgen.
Callie
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