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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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saß in ihrem Badezuber, seifte sich ein und dachte an den Augenblick abgrundtiefer Verzweiflung zurück, den sie in der vergangenen Nacht erlebt hatte. Seltsam, dass diese Verzweiflung ausgerechnet nach der beglückendsten Erfahrung ihres Lebens eingesetzt hatte.
    Nein, das war gar nicht so seltsam, wurde ihr plötzlich klar. Die Verzweiflung war eine Folge dieses Glücks gewesen. In der vergangenen Nacht hatte Gabriel ihr gezeigt, was ihr in ihrem früheren Eheleben entgangen war, und schlimmer noch - er hatte ihr gezeigt, wie es hätte sein können, wenn es eine echte Liebesheirat gewesen wäre und nicht diese schreckliche Ehe nur aus rechtlichen Gründen.
    In dem Moment war sie nicht imstande gewesen, mit ihm darüber zu reden, nicht, solange sie sich noch so verwundbar gefühlt hatte. Er hatte all ihre Schutzwälle eingerissen durch die Art, wie er sie geliebt hatte. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass solche Empfindungen überhaupt möglich waren.
    Sie wollte, dass ihre Ehe echt war, wollte diesen Mann für sich allein haben und ihn von ganzem Herzen lieben.
    Er war alles, was sie sich je erträumt hatte; freundlich, stark und liebevoll, ein Mann, den man lieben und ehren konnte. Sie wollte ihn für immer, nicht nur für einen Tag, eine Woche oder einen Monat.
    Doch wie sie es auch drehen und wenden mochte, sie sah keinen Weg, wie das gehen konnte. Eine Ehe, das waren nicht nur Gefühle, es war eine lebendige, tagtägliche Partnerschaft. Sein Leben spielte sich hier ab. Ihres musste sich, sobald Graf Anton keine Gefahr mehr darstellte, in Zindaria abspielen.
    Zindaria war Nickys Zukunft, sein Erbe. Was für eine Mutter wäre sie, die glorreiche Zukunft ihres Sohns selbstsüchtig gegen ihr eigenes Glück einzutauschen?
    Gabriels Familie lebte in England; seine Brüder, seine Tante und die vielen anderen, die zur Hochzeit gekommen waren. Auch seine Freunde waren hier, und sie standen ihm sehr nahe, näher als so mancher Bruder.
    Callie wusste, wie wichtig Freunde und Familie waren, hatte sie selbst doch so wenig von beidem. Sie hatte ein paar Cousins, die sie nie kennengelernt hatte und die über ganz Europa verstreut lebten. Freunde hatte sie in Zindaria kaum gehabt. Eine Prinzessin führte ein sehr isoliertes Leben. Wie konnte sie von ihm verlangen, sein erfülltes, aufregendes Leben einzutauschen gegen ihre einsame, von Palastroutine geprägte Existenz in einem fremden Land?
    Er hatte Familie, Freunde, ein Zuhause, Ländereien und trug Verantwortung. Welcher Mann würde das alles für sie aufgeben?
    Keiner. Sie sollte den Tatsachen ins Auge sehen und weiterziehen.
    Sie bearbeitete ihren Körper energisch mit dem Waschlappen und versuchte, sich die glücklichen Aspekte ihres Lebens in Erinnerung zu rufen. Durch diese Ehe hatte sie die Situation für Nicky etwas sicherer gemacht. Sie hatte einen wundervollen Ehemann, wenn auch nur für begrenzte Zeit. Jetzt konnte sie sich selbst bemitleiden und den Tag fürchten, an dem er von ihr gehen würde -oder sie konnte das Beste aus dem machen, was sie gerade hatte. Das Glück leben, solange es noch möglich war.
    Nachdenklich verteilte sie die Seife auf ihrer Haut und war sich ihres Körpers auf eine völlig neue Art bewusst; ihrer Brüste mit den empfindsamen, leicht gereizten Spitzen, die er liebkost hatte; dieses köstlichen Schmerzes an Stellen, wo sie es nie für möglich gehalten hatte.
    Das letzte Mal hatte sie ihren Körper so gespürt, als sie mit Nicky schwanger gewesen war. Sie wusste noch, wie fasziniert sie von der geheimnisvollen weiblichen Macht gewesen war - dem Wunder, dass in ihrem scheinbar ganz gewöhnlichen Körper tatsächlich ein neues Leben heranwuchs.
    In dieser Nacht hatte ihr Körper sie wieder in Erstaunen versetzt. Nie hätte sie gedacht, dass er zu solchen himmlischen Empfindungen fähig war. Auch hätte sie nie erwartet, dass ihr Körper einen starken, beherrschten Mann wie Gabriel Renfrew vor ungezügelter Lust in die Knie zwingen konnte. Und doch war es so gewesen. Drei Mal in dieser Nacht. Vier Mal, wenn man den Morgen mit dazuzählte. Sie lächelte vor sich hin. Schon wieder.
    Den ganzen Morgen hatte sie nicht aufhören können zu lächeln. Sie fühlte sich weiblich, machtvoll, geheimnisvoll.
    Plötzlich war es ihr gleichgültig, dass das alles nur vorübergehend war; dass sie eines Tages viele Hundert Meilen voneinander getrennt sein würden, dem Papier nach immer noch verheiratet, aber jeder sein eigenes Leben lebend. Was nutzte es,

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