Devil Riders 1 Herz im Sturm
als zerberste die Welt um sie herum in tausend Stücke. Mit einem erstickten Schrei sank sie auf seine Brust.
Gabriel hielt sie fest an sich gedrückt, rang nach Luft und war nicht bereit, sie loszulassen. Er war nur zu einem einzigen Gedanken fähig - soeben war sie wirklich seine Frau geworden, nicht nur vor dem Gesetz. Er küsste sie auf den Kopf, während sie erschöpft und befriedigt auf ihm lag. Er zog die Decke über sie beide, damit ihr nicht kalt wurde.
Er hatte ihren Bund besiegelt, jetzt musste er nur noch dafür sorgen, dass sie bei ihm blieb.
Als Gabriel ein paar Stunden später erwachte, vernahm er ein monotones tropfendes Geräusch, doch das war es nicht, was ihn geweckt hatte. Er lauschte. Es musste irgendwann in den stillen Stunden vor Tagesanbruch sein, wenn alles in London noch ruhig und friedlich war. Der Regen hatte aufgehört; was Gabriel hörte, waren die letzten Regentropfen, die von den Dachrinnen fielen.
Er streckte die Hand nach Callie aus, aber sie war nicht da. Er setzte sich auf. Da saß sie, zusammengekauert auf dem Fenstersitz, eingewickelt in ihr rotes Schultertuch, die Knie bis zum Kinn angezogen, und starrte hinaus in die graue, trübe Nacht.
Er kannte diesen Blick, den Blick eines Menschen, der draußen stand und hineinwollte. In diesem Fall allerdings eher der einer Frau, die hinaussah und etwas haben wollte, das sie nicht hatte. Irgendetwas da draußen, wonach sie sich sehnte. Die nicht haben wollte, was sie hatte - ihn.
Ein Schauer überlief ihn. Sie musste ihn einfach lieben, notfalls würde er sie dazu zwingen. Als ob man Liebe erzwingen könnte, dachte er verzweifelt. Aber was sollte er sonst tun? Er musste es wenigstens versuchen.
Das Liebesspiel hatte ihr gefallen, dessen war er sich sicher. Also würde er sie wieder und wieder lieben, bis er ihr etwas bedeutete.
Sie hatte ihn nicht heiraten wollen; er hatte sich große Mühe geben müssen, sie dazu zu überreden. Und nun in ihrer ersten gemeinsamen Nacht - bereute sie da ihren Schritt bereits?
Er hatte gedacht, ja gehofft, seinen Kontrollverlust an ihr wiedergutgemacht zu haben, aber dem war offensichtlich nicht so.
Es sei denn, es ging hier nicht um den Liebesakt selbst. Er war sicher, dass sie beim zweiten Mal zumindest etwas Ähnliches empfunden hatte wie er selbst. Wenn er eins über Frauen wusste, dann, ob sie in seinen Armen Erfüllung gefunden hatten oder nicht. Er hätte sein Leben darauf verwettet, dass es beim zweiten Mal schön für sie gewesen war. Es war jedenfalls mehr als schön für ihn gewesen.
Und doch hatte sie ihn bereits verlassen, war aus seinem Bett geflohen. Da saß sie, allein in der Kälte, ein Häuflein Elend, und sah in die kalte Nacht hinaus, als gäbe es da draußen etwas, das sie sich mehr wünschte als alles, was es hier in diesem Zimmer gab.
Sein Herz wurde bleischwer. Alles, was er mit in diese Ehe gebracht hatte, war seine Fähigkeit, ihren Sohn zu beschützen. Ob das reichte, um sie halten zu können? Er hoffte und baute fest auf seine Erfahrung im Schlafzimmer. Er musste wenigstens versuchen, sie dazu zu bringen, ihn zu lieben.
Er wollte sie nicht verlieren. Er musste sie für sich gewinnen -und behalten.
Leichter war es, den Mond in einen Käfig zu sperren als Liebe zu erzwingen.
Aber vielleicht fand er auf andere Weise den Weg zu ihrem Herzen. Sie machte sich Sorgen um ihren Sohn; sie war eine wunderbare Mutter. Wenn sie die Wahl zwischen ihm und ihrem Sohn gehabt hätte ... Gabriel wusste, für wen sie sich entschieden hätte. Für ihren Sohn. Im Gegensatz zu seiner eigenen Mutter, die eine andere Entscheidung getroffen hatte.
Gabriel, der ewige Verlierer in der Liebe.
Doch er war auch ein Kämpfer und hatte nicht vor, aufzugeben. Diese zarte, wunderschöne Frau dort am Fenster hielt sein Herz fest in den Händen, und er wollte es auf keinen Fall zurückhaben.
Er schlüpfte aus dem Bett und stellte sich neben sie. Ihr Gesichtsausdruck zerriss ihm das Herz. „Was ist?“, fragte er leise.
Sie sah ihn traurig an. „Wir hätten das nicht tun sollen.“
„Warum nicht?“ Seine Stimme klang rau.
Die Frage blieb unbeantwortet im Raum stehen. Callie schüttelte nur stumm den Kopf.
„Wir können es wieder versuchen“, beschwor er sie. „Wenn es für dich nicht schön ...“
„ Es war wundervoll “, unterbrach sie ihn so leise und bedrückt, dass er einen Moment brauchte, um zu verstehen, was sie da gesagt hatte.
„Was ist es dann?“
„Ich möchte nicht
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