Devil Riders 1 Herz im Sturm
verständnislos. „Guten Tag, Ma’am. Bin ich hier richtig bei..."
Sie schüttelte den Kopf, starrte ihn warnend an und drückte ihm wortlos den Zettel in die Hand. Verwirrt nahm er ihn an. „Und was soll ich damit...“
Zu seinem Erstaunen hob sie die Hand und legte ihm energisch einen Finger auf den Mund. „Es tut mir leid“, sagte sie laut und deutlich, „aber die Adresse, die Sie suchen, befindet sich am anderen Ende des Dorfs. Sie sind ganz umsonst hergekommen. Sie müssen kehrtmachen und in die entgegengesetzte Richtung reiten. “ Sie stieß ihn mit der Hand fort und verdrehte die Augen, erst nach rechts, dann nach links.
Ethan runzelte die Stirn, als er zu begreifen begann. Sie steckte in Schwierigkeiten und versuchte, ihn wegzuschicken.
Ebenso laut und deutlich wie sie antwortete er in unbefangenem Tonfall. „Zum Teufel mit diesem Kerl und seinen dürftigen Wegbeschreibungen. Verzeihen Sie, dass ich Sie gestört habe, Ma’am. Wissen Sie, wir wollten uns einen Hengst ansehen - Thunderbolt -, vielleicht haben Sie schon von ihm gehört? War mal ein Champion und gehört jetzt Mr Blaxland von der Rose Bay Farm. Dann mache ich mich jetzt mal wieder auf den Weg, vielen Dank für Ihren Hinweis.“ Er nickte ihr zu und ging den Pfad zurück zu seinem Pferd. Er hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, und stieß einen leisen Pfiff aus. Eilig schwang er sich in den Sattel und ritt zu dem wartenden Zweispänner zurück.
„Es war gar nicht Tibbys Haus?“, fragte Callie.
Ethan schüttelte leicht den Kopf, machte eine vage Handbewegung und ritt einfach weiter.
„Mr Delaney?“, rief Callie ihm nach.
Er antwortete nicht, bis sie auf der anderen Seite des Hügels waren. Erst dann blieb er stehen und drehte sich um. „Ihre Tibby - ist sie ungefähr Mitte dreißig, klein, adrett, mit braunen Haaren und braunen Augen und einer Art, einen Mann anzusehen, als wäre er niedriger als ein Wurm?“
„Ja!“, rief Callie aus. „Das ist meine liebe Tibby, ganz genau! Warum reiten wir weg, wenn sie doch zu Hause ist?“
„Weil Ihre liebe Tibby in Schwierigkeiten steckt“, erklärte Ethan Delaney. „Sie hat gerade alles darangesetzt, mich schleunigst wieder loszuwerden. Das hier hat sie mir gegeben.“ Er reichte ihr das Stück Papier.
Callie las die Nachricht. „Oh mein Gott. Das ist alles meine Schuld.“ Sie zerknüllte das Blatt mit den Fingern.
Gabriel sah, dass sie leichenblass geworden war. „Was steht da?“, fragte er, doch sie schien ihn gar nicht zu hören.
Behutsam nahm er ihr das Papier ab, glättete es und las laut vor. „Hilfe. Ich werde von gefährlichen Fremden gefangen gehalten. Bitte verständigen Sie die Behörden. Miss J. Tibthorpe, Rose Cottage. “
Gabriel sah Callie an. „Und Sie wissen, wer diese gefährlichen Fremden sind, nicht wahr?“
Sie erschauerte und nickte. „Graf Anton und seine Leute. Er ist der Cousin meines Ehemanns.“ Sie sah ihn verzweifelt an und fügte tonlos hinzu: „Er ... er will Nickys Tod. Und meinen vermutlich auch.“
„Nun, damit wird er keinen Erfolg haben“, versicherte Gabriel ihr ruhig. „Also machen Sie kein so unglückliches Gesicht. Sagen Sie mir lieber, wie viele Männer kann er bei sich haben?“
Ratlos schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß es nicht.“
„Ich vermute, drei oder vier sind in der Hütte“, meldete Ethan sich zu Wort. „Keine Sorge, Ma’am. Dem Captain fällt schon etwas ein.“
Callie drehte sich zu Gabriel um. „Wirklich?“
„Wirklich“, erwiderte er mit einem kleinen Lächeln. „Keine Angst, wir holen Ihre Freundin sicher heraus. “
Seine ruhige Zuversicht beunruhigte Callie. Graf Anton war ein grausamer, schlechter Mensch und hier, wo ihn niemand kannte, brauchte er sich nicht einmal zu verstellen.
Vor ihnen lag eine Kreuzung, und Gabriel nutzte den zusätzlichen Platz, um den Zweispänner zu wenden. „Nicky, ich hoffe, du weißt noch, was ich dir beigebracht habe, denn du musst jetzt den Weg zurückfahren, auf dem wir gekommen sind ...“
„Ich kann fahren“, warf Callie ein. „Es macht mir zwar keinen Spaß, aber Rupert - mein Mann - hat es mich lernen lassen.“ „Ausgezeichnet, wenn das so ist, fahren Sie. Aber zuerst ziehen Sie das hier an.“ Er zog seinen Mantel aus und warf ihn ihr zu. „ Meinen Hut auch. Die Männer in der Hütte sollen nicht sehen, dass Sie eine Frau sind.“ Er half ihr in den Mantel, der ihr viel zu groß war, schlug für sie die Ärmel um, knöpfte den Mantel zu und
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