Devil Riders 1 Herz im Sturm
setzte ihr schließlich seinen Hut auf.
„Ich komme mir ziemlich albern vor“, murmelte sie.
Er lächelte. „Sie sehen reizend aus. So, nun legen Sie diese Decke über Ihre Knie, damit man Ihre Röcke nicht sieht - ja, so ist es gut. Und jetzt fahren Sie zu mir nach Hause zurück. Sagen Sie Barrow, was geschehen ist, er wird sich um alles kümmern.“
„Was ist mit Nicky?“, fragte sie. „Sie werden ihn ebenfalls suchen. “ Sie warf einen Blick auf die Hundekiste hinten auf dem Zweispänner und sah Gabriel flehentlich fragend an.
Er verstand, worauf sie hinauswollte. Hinten auf dem Gefährt war eine Kiste befestigt, in der sonst die Jagdhunde transportiert wurden. Ein kleiner Junge passte dort mit Sicherheit hinein, niemand würde ihn sehen können. Eine gute Idee, dachte Gabriel. Er drehte sich zu Nicky um. „Nicky, ich möchte, dass du...“ Er verstummte. Nicky war ganz blass geworden, und seine grünen Augen - eine Miniaturausgabe der seiner Mutter - weiteten sich erschrocken. Seine Lippen bebten, aber er straffte sich und biss fest die Zähne zusammen. Er war bereit, sich seinem Schicksal zu stellen.
Keine Macht der Welt hätte Gabriel dazu bewegen können, diesem tapferen kleinen Jungen zu sagen, er solle sich in einer Kiste verstecken wie ein verängstigtes Kaninchen. Er warf Nickys Mutter einen warnenden Blick zu und sagte zu dem Jungen: „Ich möchte, dass du gut auf deine Mutter aufpasst.“
Sie runzelte die Stirn und wollte Gabriel widersprechen, doch er schüttelte kaum merklich den Kopf.
„Jawohl, Sir!“, erwiderte Nicky wie ein kleiner Soldat, und Gabriel sah, wie sie ihren Sohn ansah und sich auf die Unterlippe biss.
„Deine Mutter lenkt das Gespann und wird den Blick deshalb nicht von der Straße wenden können. Du musst die Aufgabe ihrer Augen und Ohren übernehmen. Halte gut Ausschau nach irgendwelchen Fremden auf dem Weg.“
„Ja, Sir.“
„Wenn du jemanden entdeckst, sagst du ihr Bescheid. Wenn sie glaubt, dass Gefahr im Verzug ist, wird sie dir die Zügel überlassen - du schaffst das, da bin ich mir sicher. Schließlich hast du dich vorhin schon sehr geschickt angestellt. Ich vertraue darauf, dass du einen kühlen Kopf bewahrst.“
Nicky schluckte, aber seine Brust war stolzgeschwellt. „Ja, Sir." Gabriel half Callie auf den Kutschbock, dann zog er aus einem Geheimfach darunter zwei Pistolen hervor und überprüfte sie.
Callies Augen wurden groß. „Wenn Sie auf Graf Antons Männer schießen, wird Tibby vielleicht..."
„Ich schieße nicht. Die beiden sind für Sie.“
„Für mich? Aber...“
„Wenn Sie angegriffen werden, brauchen Sie nur den Lauf auf die Angreifer zu richten und abzudrücken. Sie sind geladen und entsichert.“ Er legte die Pistolen neben Callie auf die Sitzbank, „Es spielt keine Rolle, ob Sie treffen. Wir werden den Schuss hören, wissen, dass Sie in Schwierigkeiten sind, und Ihnen zu Hilfe eilen.“ „Aber ich weiß, wie...."
„Im Notfall müssen Sie Nicky nur die Zügel reichen und die Pistolen zur Hand nehmen.“
„Die Männer in Tibbys Hütte werden bewaffnet sein .
„Das bin ich auch, Ma’am.“ Ethan Delaney zückte scheinbar aus dem Nichts ein gefährlich aussehendes Messer. Callie sah Gabriel bedrückt an.
„Machen Sie sich keine Sorgen um uns“, beruhigte er sie. „Wir sind schließlich Soldaten, nicht wahr?“
„Aber Sie wissen nicht, wie viele ...“
Er lächelte leicht. „Das ist unwichtig.“
Callie sah von einem zum anderen. „Aber ..."
Gabriel tätschelte ihre Hand. „Keine Angst, Ethan und ich kommen schon zurecht. Konzentrieren Sie sich darauf, sich selbst, Nicky und meine beiden Grauen heil wieder zu mir nach Hause zurückzubringen. Und sagen Sie Barrow Bescheid. Alles andere erledigen wir. Und nun zeigen Sie mir, wie Sie die Zügel halten.“
Sie warf ihm einen beunruhigten Blick zu, wickelte sich dann aber die Zügel korrekt um die Hände, und er nickte.
Er beugte sich vor, und ehe sie sich versah, küsste er sie einmal kurz auf den Mund, fest und besitzergreifend. „Passen Sie auf sich auf. Und jetzt fahren Sie los.“ Er sprang vom Zweispänner und gab einem der Grauen einen Klaps auf die Kruppe. Zügig setzten die Pferde sich in Bewegung. Er sah dem Wagen nach, bis er nach links abbog und den Hügel hinauffuhr, weg vom Dorf. Keine Menschenseele folgte ihm.
Er wartete, bis der Zweispänner nicht mehr zu sehen war, dann drehte er sich zu Ethan um. „Von wie vielen Männern gehen
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