Devil Riders 1 Herz im Sturm
ähnlich, war groß, dunkel und breitschultrig, nur seine Haare waren dunkelbraun statt schwarz und seine Augen grau. Er sah jetzt zwischen seinem Bruder und Callie hin und her. Ihm fiel das Diadem auf, und er zog leicht eine Augenbraue hoch.
„Nur zu, Mr Gabriel, nehmen Sie auf mich keine Rücksicht“, rief Mrs Barrow. „Es wäre mir ein Vergnügen, das Blut dieses Schurken wegzuwischen. Ich hätte auch nichts dagegen, Ihnen zuzusehen, es würde mir sogar Freude machen!“
„Mir auch!“, mischte Jim sich ein. „Dieser verfluchte, stinkende ...“ Mrs Barrow hielt ihm den Mund zu.
Gabriel sah auf den steif dastehenden Grafen und wandte sich dann Callie zu. „Letzte Gelegenheit.“
Sie schüttelte den Kopf. „Lassen Sie ihn gehen.“
Er ließ das Schwert sinken und machte eine ruckartige Kopfbewegung. „Hinaus mit Ihnen!“
„Ich habe das Recht..."
„Hinaus mit Ihnen, Mann! Machen Sie es doch nicht schlimmer als ohnehin schon!“, teilte der Magistrat dem Grafen mit und schob ihn eigenhändig Richtung Tür.
„In dieser Sache ist das letzte Wort noch nicht gesprochen“, murmelte Graf Anton drohend, doch Sir Walter packte ihn am Arm und zog ihn mit sich.
„Schlimm genug, dass Sie sich an diesem Betteljungen vergriffen haben, aber dass Sie ein Kind mit dem Messer bedroht haben, noch dazu Ihren eigenen Kronprinzen! Ich bin schockiert, Graf, zutiefst schockiert! Sie sind mir wirklich unheimlich, fürwahr!“
Durch die Tür sah Callie, dass Graf Antons Männer beinahe unnatürlich ruhig draußen warteten, doch dann entdeckte sie Barrow, der in jeder Hand eine silberne Pistole hielt und sie auf die Männer richtete. Diese Pistolen erkannte Callie wieder.
„Ich begleite sie nur eben nach draußen“, sagte Gabriel zu ihr und folgte Sir Walter und dem Grafen.
„Wollen wir?“, schlug der elegante Mann namens Rafe vor und ging ihm nach, ohne eine Antwort abzuwarten, gefolgt von seinen Freunden. Callie sah, dass sie ebenfalls ihre Pistolen gezückt hatten.
Gabriel nahm den Magistraten beiseite und redete ein, zwei Minuten lang mit ihm. Sir Walter starrte den Grafen streng an und nickte schließlich.
Als der Graf und seine Männer nicht mehr zu sehen waren, gaben Callies Knie plötzlich nach, und sie ließ sich auf die unterste Treppenstufe sinken.
„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“, erkundigte Gabriel sich sofort, sobald er wieder im Haus war.
Callie hob den Kopf. War alles in Ordnung mit ihr? Ja, mehr als in Ordnung- sie fühlte sich großartig. Nur ein wenig zittrig, aus irgendeinem unerfindlichen Grund. Sie sah den Mann an, der ihr angeboten hatte, ihren Feind zu töten, und fragte: „Haben Sie noch Brandy?“ „Ja.“
„Dann hätte ich jetzt gern ein großes Glas davon.“
„Ich auch“, rief der Mann namens Rafe.
„Ich ebenfalls“, stimmte sein Freund zu.
Gabriel lachte und streckte die Hand aus. „Dann kommt mit. Ich denke, wir haben uns jetzt alle ein Glas verdient.“
Nicky ergriff Callies andere Hand. „Wir haben es Graf Anton gezeigt, nicht wahr, Mama?“
„Oh ja, mein Liebling, das haben wir. Wir alle.“ Sie konnte nicht vergessen, wie Gabriel sie angesehen und gesagt hatte: Für Sie würde ich alles tun. Sie brauchen es mir nur zu sagen.
Sie zogen sich in den Salon mit dem Erkerfenster zurück, wo die Getränke serviert und denjenigen, die nicht von Anfang an dabei gewesen waren, die Ereignisse noch einmal haarklein geschildert wurden.
Als Gabriel berichtete, wie Tibby den Grafen dafür zurechtgewiesen hatte, die Briefe anderer Leute gelesen zu haben, lachten die Männer schallend auf. Tibby, die sich sonst in Gegenwart von Männern sehr zurückhielt und sich unbehaglich fühlte, lachte und errötete glücklich, als Gabriel einen Toast auf die beiden Heldinnen ausbrachte.
Callie konnte ihn immer noch nicht ansehen. Irgendetwas war vorhin dort an der Treppe passiert; sie wusste nicht genau, was, und sie hatte keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollte. Sie musste erst darüber nachdenken, doch solange sein Blick auf ihr ruhte, konnte sie überhaupt nicht klar denken.
„Sagen Sie, Prinzessin“, wandte sich der große elegante Rafe Ramsey an Callie, „tragen Sie immer dieses Diadem?“
Callie hob die Hände zu ihrem Kopf; sie hatte das Diadem ganz vergessen. Sie lächelte kläglich und kam sich ziemlich töricht vor. „Nein. Ich weiß, es sieht seltsam aus. Es ist nur ... es gehörte meiner Mutter ... Ich habe es aufgesetzt, um mich mutiger zu fühlen.“ Sie
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