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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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freute sich schon auf ihre nächste Reaktion, denn
seine neue potenzielle Kundin war eine der Anwerberinnen.
Zeitungsabos mussten unters Volk gebracht werden und sie konnte diese
Leute nicht leiden. Ja, sie kannte sogar seine potenzielle Kundin!
    Zunächst
griff sie wie gewohnt nach ihrem Ipod und erhöhte die Lautstärke,
wählte ein Lied von ihrer Lieblingsrockband. Lu wusste, dass sie
sich dafür entschieden hatte, dass sie ihrer Bekannten bewusst aus
dem Weg gehen wollte. Aufmerksam verfolgte er ihren großen Bogen,
den sie um den Zeitungsstand gedachte zu tun. Doch die
Bekannte/potenzielle Kundin hatte sie sehr schnell erkannt und rannte
mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Sie verkrampfte sich sofort im
Nacken und tat so, als hätte sie sie nicht bemerkt, doch die
Bekannte war hartnäckig und sprang ihr fast vor die Füße.
    „ Oooooohhh...
Ist dit schön, dass ick dich hier treffe!“, rief sie freudig
erregt.
    „ Hmmm...Ja,
total der Wahnsinn. Ick kann meine Freude kaum bändigen. Schönen
Tach noch!“, presste sie mit Mühe hervor und wollte sich an ihr
vorbeidrücken.
    Doch
die Bekannte war wirklich hartnäckig und hüpfte ihr wieder vor die
Füße.
    „ Hey,
wat machste denn heute Abend?“
    Sie
rollte mit den Augen und räusperte sich laut.
    „ Ick
werde mal schauen, ob ick mich heute erfolgreich töten kann.
Vielleicht nehme ick noch wen mit....“, erklärte sie und blickte
der Bekannten tief in die Augen.
    „ Flöten?
Hä? Versteh' ick nich'!“
    „ Schon
klar. Tschüss!“
    Wieder
wollte sie fliehen und wurde wieder mit einem Hüpfer daran
gehindert.
    „ Du
mein Schatzi und icke wollte heute einen kuscheligen Videoabend
machen. Da habe ick och an dich gedacht!“
    Sie
riss erschrocken die Augen auf und unterdrückte ein Bäuerchen.
    „ Aha.
Welche Rolle gedachtest du, soll ick dabei übernehmen? Die
kuschelige oder eher noch etwas perverser?“
    Die
Bekannte kicherte mädchenhaft.
    „ Ach,
du bist immer so witzig!“
    „ Hmh....“,
grummelte sie und rückte die Sonnenbrille fester auf ihren
Nasenrücken.
    „ Du,
warum fummelst du immer an deiner Sonnenbrille herum?“, fragte die
Bekannte plötzlich.
    „ Janz
einfach: ick kann dit!“
    Wieder
kicherte die Bekannten mädchenhaft.
    „ Mein
Schatzi meinte letztens, dass du was mit den Augen hast. Stimmt dit?“
    Sie
holte tief Luft und knurrte gut hörbar.
    „ Ja,
ick kann schlechten Geschmack immer zu schnell erkennen. Dann
schmerzen meine Augen immer. Wirste wohl nich' verstehen können.
Macht nix. So, ick bin echt in Eile. Tschüss!“
    Sie
verzog den Mund, manche hätten es für ein kurzes Lächeln halten
können. Erfolgreich quetschte sie sich an der Bekannten vorbei und
ging im Stechschritt Richtung S-Bahnstation.
    Seine
potenzielle Kundin blickte ihr traurig hinterher und seufzte.
    „ Hmh...ick
wünschte, ick wäre so lustig wie sie.“, flüsterte sie traurig.
    Lu
riss die Augen auf und verzog den Mund zu einem zahnlosen Grinsen.
Ja, Geltungssucht, Eitelkeit war die Basis für sein Angebot. Diese
extrem einfach strukturierte junge Frau wollte ernst genommen werden.
Sie wollte Respekt! Sie wollte schlagfertig sein! Wie dämonisch
göttlich!
    Er
verwandelte sich in einen jungen Mann und schlenderte betont langsam
zum Zeitungsstand. Sie bemerkte ihn zunächst nicht, also stellte er
sich direkt vor sie und winkte. Nach gefühlten Minuten bemerkte sie
ihn endlich und setzte ihr bestens Lächeln auf.
    „ Hallo!
Du kannst auf jeden Fall ein kostenloses Testabo jut gebrauchen!“,
fing sie routiniert an.
    Er
ließ das Verkaufsgespräch entspannt über sich ergehen und
unterschrieb den Vertrag flott. Danach nickte er ihr zu und klopfte
ihr anerkennend auf die Schulter.
    „ Das
war ein super Verkaufsgespräch! Sehr kompetent!“
    „ Hä?
Wie bitte?“
    „ Schon
gut. Du hast das ganz toll gemacht! Außerdem bist du sehr witzig!
Ick musste mich echt total zusammenreißen, dass ick nicht lache. Das
ist jetzt janz ernst jemeint!“, erklärte er und lächelte sie
zuckersüß an.
    Sein
Lob schlug voll ein, denn sie errötete zaghaft und bedankte sich
brav.
    „ Danke,
echt. Das tut jut. Sonst werde ick immer nur angemeckert. Die
Menschen haben nie Zeit für mich und sie schimpfen viel.“
    „ Du
verschwendest hier auch dein Talent! Du hast ein süßes Gesicht,
einen gut geformten Körper und einen super Humor! Du solltest auf
eine Bühne!“
    Sie
blickte ihn etwas misstrauisch an.
    „ Meinste?
Ehrlich?“
    „ Na,
klar! Du wirst bestimmt

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