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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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sie mit
dem dampfenden Kaffee in der Hand aus der Küche war, grinste er
besonders wissend und nickte.
    „ Viel
Spaß, du Miststück! Die Kundenpräsentation wird Firmengeschichte
werden!“, murmelte Torben.
    Lu
ahnte nichts Gutes und folgte in den großen Konferenzraum.
    Ein
großer dicker Mann – offensichtlich der Kunde – sass abwartend
am Kopfende des riesigen Tisches und lauschte den Erklärungen des
Geschäftsführers für die neue Werbekampagne. Lu betrachtete seine
neue Kundin, die nach ungefähr 30 Minuten stark anfing, zu schwitzen
und nervös mit dem rechten Bein wippte. Ihre Nervosität verbreitete
sich schnell im Raum, jeder sah sie verwundert aus den Augenwinkeln
an.
    „ Nun,
meine Kollegin Maren wird Ihnen das noch besser erklären können.
Maren? Maren – hallo? Fängst du bitte an?“
    Der
Geschäftsführer sah sie auffordernd an.
    „ JA!“,
brüllte Maren und sprang auf.
    In
den nächsten Minuten lieferte sie eine einmalige Show ab! Sie redete
wie ein Maschinengewehr, ohne kaum Luft holen zu müssen. Dabei
fuchtelte sie wild mit den Armen, verdrehte die Augen und wischte
sich immer wieder den Schweiß von der Stirn. Kaum jemand konnte sie
wirklich verstehen. Der Kunde hatte die Augenbraun hoch gerissen und
den Geschäftsführer der Agentur mehrfach gefragt, was diese
wahnsinnige Frau überhaupt erklärte. Denn er war Hersteller von
umweltfreundlichen Toilettenpapier und konnte einfach nicht
nachvollziehen, weshalb jemand das Papier einer Klorolle als Leine
benutzte sollte! Maren bekam von dem Chaos nicht viel mit, sondern
verausgabte sich körperlich und spulte ihr eingeübtes Programm ab.
    Torben
– der Grafiker kicherte inzwischen hemmungslos. Nach insgesamt zehn
Minuten hielt Maren kurz inne.
    „ Watissnlos,
he?! Verstehtihrmichnich'? DieKammpannjewirdfunktionieren! Guckt!“,
plapperte sie kaum verständlich und schnappte sich eine Klorolle,
die sie aus dem Fenster warf.
    „ DA!
PärfäktesPapiiier!“, kreischte sie und sprang hinterher.
    Lu
rollte mit den Augen.
    Auf
der Brücke hechtete Maren wie ein mit Drogen vollgepumptes
Eichhörnchen herum, kletterte mit dem Klopapier und hangelte sich
herum wie ein Äffchen. Niemand verstand auch nur ein Wort von dem,
was sie brabbelte. Die Polizei war schnell vor Ort. Ein erfahrener
Beamte sah ihr einige Atemzüge zu und nickte. Die Sanitäter nickten
ebenfalls. Der jüngere von beiden wurde von einer älteren Dame
angesprochen.
    „ Wat
ist denn mit der los?!“
    „ Ja,
ick würde mal sagen, die hat sich ordentlich Speed rein gedrückt!“
    Die
ältere Dame sah Maren verständnisvoll an, wie sie von zwei
Polizeibeamten zu Boden gedrückt wurde.
    „ Ts...damit
habe ick schon in den 70er Jahren aufgehört. Ist einfach zu
anstrengend.“

    Lu
war nicht wirklich verzweifelt, sondern mittelmäßig frustriert. So
hatte sich seine anfängliche Befürchtung in Bestätigung
verwandelt. Dieses weibliche Arbeitstier hatte sich nur auf sich
fixiert, ihre Mitarbeiter schikaniert und die längst überfällige
Strafe erhalten. Beim nächsten Auftrag „weiblicher Workaholic“
würde er auf jeden Fall ablehnen. Diese Kunden stellten sich immer
als zu inkompetent heraus! Eine Nonne stand neben ihm und schlug
mehrmals das Kreuz. Ihre Gläubigkeit war geheuchelt, denn tief in
ihr brodelte der Neid, dass eine Frau sich dermaßen in der
Öffentlichkeit gehen lassen konnte. Lu starrte sie an und schenkte
ihr sein schönstes Lächeln. Die Nonne fing sofort mit dem Kopf an
zu wackeln wie eine arabische Bauchtänzerin, ihre Hüften kreisten
und sie wackelte mit ihren Brüsten. Mehr brauchte er nicht sehen und
verschwand einfach. Die beiden Sanitäter starrten mit offenen
Mündern zu der tanzenden Nonne. Der jüngere zeigte ein besonders
verwundertes Gesicht.
    „ Is
dit zu fassen? Die Nonne ist ja fast nackig! Is dit nun n Bauchtanz
oder een Striptease?“

Shit happens

    Schlank,
lange gerade Beine, perfekte Körpermaße und ein extrem starker
Wille auf dem Titelbild eines großen Modemagazins zu erscheinen. Lu
hielt seine Vorfreude im Zaum, wagte es nicht, zu hoffen. Zu hoffen,
dass es diese potenzielle Kundin schaffen würde, sein Angebot bis
zum erfolgreichen Schluss durchzuziehen. Sie stand wie eine
griechische Statue vor dem Schaufensterspiegel und starrte traurig
auf ihre Nase. Geräuschlos stellte er sich neben sie. Er hatte sich
für sie in einen auffällig unauffällig gekleideten Mann
verwandelt. Genau in die Art Mann, die sie besonders anziehend

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