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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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Typisch!
Gott langweilt sich und wir dürfen mal wieder hier auf der Erde für
Unterhaltung sorgen. Irgendwie habe ich nicht wirklich Lust dazu!“
    Lu
nahm langsam Gabriels Hand von seiner Schulter und räusperte sich
laut.
    „ Ist
doch in Ordnung, Michael. Dann hab ich jetzt schon gewonnen!“,
bemerkte Lu und zwinkerte Uriel zu, der seinen schwarzen Umhang mit
wenigen Handgriffen in Ordnung brachte.
    Michael
kniff die Augen zusammen und zeigte mit seinem rechten goldenen
Zeigefinger auf Lu.
    „ So
einfach wird das nicht! Von Uriel wirst du keine Hilfe bekommen, also
lass ihn aus dem Spiel! Ich habe das wohl gesehen!“
    „ Und?
Bleibt deswegen die Erde stehen, oder was? Manchmal glaube ich
wirklich, dass Gott sich bei dir nicht ganz sicher war, ob aus dir
doch eine zweite Eva werden sollte!“
    Die
anderen Erzengel hielten verschreckt die Luft an und Michael biss
stark die Lippen zusammen. Das Knacken seines Unterkiefers war allzu
deutlich zu hören. Nur mit Mühe konnte er wieder sprechen.
    „ Ich...“
    „ Ach,
halt endlich die Klappe! Ich werde dir zeigen, wie man die Massen
groovt! Sieh' mir zu und lerne!“
    Lu
ging zur Mitte der Tanzfläche und hatte sich schon zwei nützliche
Assistenten menschlicher Art auserwählt. Michael legte sein rotes
Jackett ab und gab es an Gabriel weiter. Mit einem großen Sprung
stand er Lu gegenüber und starrte ihn wütend an. Die Show konnte
also beginnen.
    Die
anderen Erzengel verteilten sich in der Großraumdisco und waren für
die Menschen unsichtbar. Schließlich musste ordentlich gezählt
werden. Es wäre ziemlich ungünstig gewesen, wenn ein Mensch zum
Beispiel Uriel sehen würde, der sich immer noch wie im Mittelalter
wie Gevatter Tod kleidete und gerne mit seiner geliebten Sense
rumfuchtelte. Jeder Mensch geriet bei seinem Anblick in Panik. Nun,
nicht jeder Mensch. Einige Künstler hatten Uriel schon für einen
schrägen Performancekünstler gehalten. Doch dies ist eine ganz
andere Geschichte.
    Ja,
Verzögerungen galt es zu vermeiden, da hatte Gott ganz genaue
Wünsche geäußert.
    „ Ich
wähle die Musik aus!“, entschied Lu und schnippte kurz mit den
Fingern.
    Keine
Sekunde später ertönte „Ladies Night“ und Lu hatte via
Blickkontakt seine Assistenten aktiviert. Die junge Frau schlängelte
sich gekonnt wie eine Bauchtänzerin über die Tanzfläche und
knackte die Männer quasi im Sekundentakt. Der junge Mann flirtete
die Frauen gekonnt an und knackte sie leider im 10-sekündigen Takt.
Michael stierte Lu wütend an und aktivierte seine zwei Assistenten
ebenfalls.
    Innerhalb
von drei Minuten wurden die tanzfähigen Menschen in zwei Gruppen
eingeteilt. Eine Gruppe stand tanzbereit hinter Lu. Diese Gruppe
wippte gekonnt mit den Hüften vor und zurück. Die andere Gruppe
stand hinter Michael. Diese Gruppe lächelte versonnen und wippte mit
den Köpfen.
    Die
Erzengel zählten immer wieder, da ab und an ein Mensch die Gruppe
wechselte. Dieser gemeinschaftliche Auftrag war wirklich anstrengend.
    „ Jetzt
wähle ich die Musik!“, rief Michael und schnippte mit den Fingern.
    Sofort
ertönte „Spinning Around“ und seine Gruppe groovte synchron über
die Tanzfläche. Etwas Linedance war zu erkennen mit einem
eindringlichen Hauch des irischen Tanzstils. Lu presste wütend die
Lippen zusammen und setzte seine Gruppe in Bewegung, die mit ihrem
Stil schon ganz anders die Tanzfläche zum Vibrieren brachte. Etwas
Saturday Night Fever, ebenfalls Linedance und Kickboxen. Als direkte
Kampfansage benutzte er noch die weltberühmte Bewegung aus dem Film
„Pulp Fiction“ und streckte danach Michael die Zunge heraus.
    Die
menschliche Zeit blieb stehen, die fünf Minuten waren um. Lus Handy
vibrierte – Gott wollte mit ihm sprechen.
    „ Was
soll das denn? Gabriel ist doch da!“, meckerte er und drückte Gott
einfach weg.
    Gabriel
stand natürlich sofort vor ihm.
    „ Das
war nicht sehr charmant. Gott ist etwas ungehalten!“, zischte
Gabriel.
    „ Wie
ungemein erfrischend. Also, wer hat nun gewonnen? Ich konnte nicht
mitzählen.“
    Gabriel
nickte Michael zu sich.
    „ Es
ist unentschieden. Gleichstand.“, sagte Gabriel gelangweilt zu
beiden.
    Sofort
protestierten Michael und Lu laut stark, doch Gabriel gebot ihnen
Einhalt mit seiner großen goldenen Hand.
    „ RUHE!
Immer müsst ihr beide sofort meckern, nölen, jammern und stänkern!
Schluss damit! Gott gewährt jedem von euch einen Erdentag Urlaub.
Freut euch und nutzt diese 24 menschlichen Stunden. Ab mit

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