Devilicious
ihre Verwandlung in
Paris Hilton vollenden, nun zumindest ihre Haare. Dann war ihm
schnell klar, warum diese Frau plötzlich nicht mehr zugänglich war
– Rosenduft wehte in seine Nase. In einer Schlange stand Michael
breit grinsend, nickte ihm grüßend zu.
„ Na,
Pech gehabt, was?!“, rief er herüber.
Lu
zeigte ihm genüsslich den Stinkefinger und rief ihm im Vorbeigehen
zu: „Jo, dito!“
Michael
sah ihn verständnislos an.
„ Hä?
Wieso das denn?“
Lu
hatte ihn im Vorbeigehen ein neues Parfum auf den Rücken gesprüht.
Es vergingen nur drei Atemzüge und jeder, wirklich jeder Mann in der
Drogerie starrte Michael gierig an. Michael ging einen zaghaften
Schritt zur Seite aus der Schlange heraus, wollte ganz offensichtlich
flüchten. Einige Männer näherten sich ihm bereits auffällig.
„ Ach,
ja. Was für ein feines neues Parfum! Schon erstaunlich, wie gut
menschliche Hormone in fast reiner Konzentration wirken können. Viel
Spaß, Michael!“, rief Lu.
Michael
rannte inzwischen zur Rolltreppe – verfolgt von 40 Männern
unterschiedlichen Alters und sexueller Orientierung.
Disco Battle
In
der Großraumdisco dröhnte aus allen Ecken der Beat und grub sich in
den Magen. Widerstand war zwecklos. Um die 100 Menschen verrenkten
sich zum Beat und verströmten ihren eigenen Körperduft. Es lag
etwas in der stickigen Luft und Lu gefiel es außerordentlich gut. Er
selbst wippte dezent mit dem Kopf und ließ sich von den Gedanken
der Menschen leicht einlullen. Hier konnte er wirklich aus dem Vollen
schöpfen und er entspannte sich. Im Moment wurde eine besonders gute
Mischung gespielt: „Beat it“ und Lu sah den fünf jungen Männern
zu, wie sie einige Frauen bezirzen wollten und dabei wild ihre Hüften
kreisen ließen. Das menschliche Paarungsverhalten erheiterte ihn
immer wieder. Gott hatte zugegebener Maßen einen wirklich guten Sinn
für Humor.
Die
jungen Frauen – eindeutig an der spärlichen Bekleidung erkennbar
paarungsbereit – nickten zum Beat und schenkten den Männern ihr
schönstes Lächeln. Dann erstarrten sie und blickten gebannt direkt
hinter ihn. Lu wusste schon, weshalb die Frauen so urplötzlich
abgelenkt waren.
„ Ach,
ist das hier schön!“, flötete Michael vergnügt.
„ Es
ist wirklich kaum zu fassen! Jahrhunderte hast du mich in Ruhe
gelassen! Was ist denn in dich gefahren?!“, zischte Lu als er neben
ihm stand und zum Beat leicht mit wippte.
„ Och,
mir war irgendwie langweilig. Schau mal, wen ich mit gebracht habe!“
Lu
erkannte einige andere Erzengel, die auch zum Beat wippten.
„ Was
wollt ihr hier?“, fragte Lu genervt.
„ Unsere
Provision einlösen!“, gestand Uriel.
Lu
riss erstaunt die Augen auf.
„ Wie
bitte? Welche Provision? Für was denn bitte?“
Uriel
blinzelte kurz selbst überrascht.
„ Wie?
Du hast keine Ahnung? Wie kommt das denn? Ist dein Handy etwa aus?!“
Die
anderen Erzengel lachten heiser.
Gabriel
zwinkerte Lu zu und stellte sich direkt vor ihn, um ihm
freundschaftlich eine Hand auf die Schulter zu legen. Lu war davon
keineswegs begeistert und schenkte ihm einen intensiven dämonischen
Blick.
„ Bleib
mal ganz ruhig, Lu. Gott ist von unserer Arbeit begeistert, echt. Ich
darf dir ausrichten, dass du die letzten Aufträge nicht wirklich
zufrieden stellend erledigt hast. Ich schätze, du weißt das
selbst.“
Die
anderen Erzengel lachten wieder heiser und Gabriel hielt kurz inne.
„ Jedoch
ist Gott auch etwas, nun, gelangweilt. Deshalb gibt es nun ein
besonderes Angebot!“
Lu
horchte auf.
„ Hier
sind 120 Menschen. Wenn du innerhalb von fünf Minuten mehr als die
Hälfte für dich gewinnst, bekommst du einen Erdentag Urlaub. Und –
Interesse?“
Lu
überlegte kurz und intensiv. Da alle Erzengel versammelt waren, war
die menschliche Zeit stehengeblieben, jeder Mensch war in der eigenen
Bewegung wie erstarrt. Ihre Gedanken waren jedoch unverändert aktiv
und für ihn ein Genuss.
„ Da
ich Gott mal persönlich gekannt habe, will ich die Bedingungen
wissen.“, forderte er.
Gabriel
nickte.
„ Ja,
das war klar. Du hast bei Blickkontakt die Kontrolle über ihre
Gedanken, Besessenheit gilt nicht. Michael wird gegen dich
antreten!“, erklärte Gabriel breit grinsend.
Michael
hatte seinen Namen vernommen und sah Gabriel mit offenem Mund an.
„ Wie
war das? Ich soll gegen Lu wieder antreten? Warum das denn?“
„ Michael!
Hör auf zu nörgeln, Gott ist langweilig.“, gab Gabriel ihm leicht
angenervt zu verstehen.
„
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