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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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eine jungenhafte und sehr weibliche Ausstrahlung.
    Als Max die Tür hinter ihnen zuzog, verließen Damian die Kräfte. Er ging auf die Knie.
    „Ich wollte dich immer schon in dieser Position vor mir sehen. Vielleicht etwas weniger verletzt. Und handlungsfähiger. Das wäre hilfreich.“ Ihre Augen funke l ten.
    „Glaub mir, das wäre es nicht“, bemerkte Max müde und half ihr, Damian auf den Behandlungstisch zu bugsieren.
    Charlotte zog eine Spritze auf. „Nach der Injektion werde ich die Kugeln en t fernen. Dann ab ins Bett mit dir.“ Während Charlotte tat, was notwendig war, gab Damian keinen Ton von sich. Er dachte an Charis. Und Max. Das half, dem Schmerz jede Menge Zorn entgegenzusetzen.
    „Gut“, presste er hervor, als Charlotte fertig war. „Und wer fährt mich jetzt nach Hause?“
    „Was?“, fragte Charlotte verblüfft. „Du bleibst natürlich hier.“
    „Nein.“
    „Charlie …“
    „Max, hör auf, mich so zu nennen. Deinen besten Kumpel hier auf dem Tisch zu haben, ist die denkbar schlechteste Voraussetzung, um mich zu provozieren.“
    „Wer weiß.“ Max grinste plötzlich.
    Damian hatte es inzwischen fertiggebracht, sich aufzusetzen. Vorsichtig setzte er die Füße auf den Boden.
    „Er will wirklich nicht bleiben“, meinte Charlotte verdutzt. „Du als sein bester Freund …“
    „Sein einziger Freund“, korrigierte Max.
    „Vielleicht solltest du ihm noch einen Schlag auf den Kopf geben. Als Zugabe, damit er endlich Ruhe gibt.“
    „Nein.“ Max zuckte die Achseln und lächelte grimmig. „Zugaben verdient er heute nicht.“
    „Ich kann trinken, pinkeln und schlafen“ stellte Damian klar. „Also geht es mir gut.“
    „Ich habe die Kugeln herausgeholt, aber du hast gebrochene Rippen und dein Fleisch ist noch lange nicht verheilt. Du hast Glück gehabt, dass deine Lunge nichts abbekommen hat. Sonst würde der Heilungsprozess noch länger dauern.“
    „Wenn ich jammern will, kann ich das immer noch morgen machen. Charlotte, fährst du mich nach Hause?“
    „Nein. Ich kann es nicht ausstehen, wenn Patienten, die meine Krankenstation verlassen, so bluten wie du. Du bleibst hier.“
    „Tut mir leid.“ Damian stützte sich mit seinem gesunden Arm auf. „Wenn du nicht willst, frag Aaron.“
    „Nein.“
    Damian kam mühsam auf die Füße. „Dann eben nicht.“
    Charlotte sah Max an, der nur die Schultern hob.
    „Damian hat ein großes Problem“, stellte sie fest.
    „Nur eines?“
    „Damian, ist di r klar, dass die Injektion nicht lange vorhält?“
    „Ja.“
    „Du kannst dich ja noch nicht einmal alleine anziehen.“
    „Nicht wichtig.“
    „Nicht wichtig? Jeder Mensch, der dich sieht, wird sich zu Tode fürchten. Es ist weit in den Wedding. Von uns wird dich niemand fahren. Und so, wie du au s siehst, wird dich auch kein Taxifahrer mitnehmen.“
    „Du müsstest allein aus- und einparken und würdest dein Auto vollbluten“, e r gänzte Max.
    „Ich nehme ein anderes.“
    „Menschen würden sehen, wie du dich in deine Wohnung schleppst und dabei eine Blutspur hinter dir herziehst. Und dann würden sie etwas unternehmen. Die Polizei rufen. Einen Krankenwagen. Das typisch menschliche Getöse.“
    Damian setzte sich wieder.
    „Ich weiß ja, dass du ein großer böser Junge bist“, meinte Charlotte geduldig, „und lieber eine Woche Schmerzen hast , als dir helfen zu lassen.“
    Damian antwortete nicht, aber sein verdrossener Blick sprach Bände.
    „Ein Einzelzimmer“, lockte Charlotte. „Nur für dich und deine miese Laune. Bis die Schusswunden abgeheilt sind.“
    Damian schloss die Augen. „Aber keine Besucher.“
    „Das dürfte nun wirklich kein Problem sein.“
     
    Die Tür der Krankenstation öffnete sich und Charis kam herein. Ausgerechnet.
    Ihre Blicke trafen sich, zum ersten Mal seit Tagen. Damian versuchte, darin zu lesen, ihre Gefühle zu erkennen und konnte es nicht.
    Verdammter Schleier. Verdammter Max.
    Charis starrte auf seine Verletzungen. Damian sah, wie ihr das Blut aus dem G e sicht wich. Sie sah aus, als müsste sie sich an der Klinke festhalten, um nicht u m zufallen.
    Er biss die Zähne zusammen. Warum war sie überhaupt hier? Um Max abzuh o len? Der Schmerz der Eifersucht wurde stärker als jeder Wundschmerz. Und w a rum starrte sie IHN dann so an? Warum? Weil er einfach erbärmlich aussah, d a rum.
    Charlotte strahlte Charis an. „Und da ist auch schon eine willige Blutspenderin“, meinte sie fröhlich. „Wie überaus passend.“
    Charis

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