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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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erst hatte er sein wahres Gesicht gezeigt. Anstatt Martin für seine Zwecke nutzen zu können, war es genau umgekehrt gekommen. Außerdem war Martin absolut hetero, schon allein deshalb fühlte er sich von ihm betrogen.
    Und das Schlimmste war: Es gab kein Zurück mehr.
    Christian hatte seine Seele verkauft.
    Nun war der Tag sein Feind, einer, der sein Leben bedrohte. Er würde sich nie wieder Menschen anschließen können, jedenfalls nicht in den langen Jahren der Schwäche und Machtlosigkeit, die nun vor ihm lagen, es wäre viel zu gefährlich , ihnen zu vertrauen. Wie es aussah, würden sich seine vampirischen Kräfte nur langsam entwickeln, und in den nächsten Jahren – Jahren! – würde er abhängiger und verletzlicher sein, als je zuvor. Bis zu seinem dritten Arkanum.
    Christian spürte Martins lauernden Blick wie ein kaltes Brennen auf seiner Haut. Martin lehnte sich zurück in die Kissen und berührte seine Hand.
    „Willst du meinen Platz einnehmen?“
    Christian erstarrte, zerrissen zwischen seiner Sehnsucht nach Martins Berührung und seinem Entsetzen, sich der Frau nähern zu müssen.
    „Nein“, flüsterte er entsetzt. Christian stand Frauen alles andere als gleichgültig gegenüber. Er mochte sie nicht, und ihre Körper, dieses weiche, schaukelnde Fleisch, verabscheute er.
    „Leg dich hier neben mich. Du darfst von mir trinken.“
    Christian schüttelte misstrauisch den Kopf, zitterte am ganzen Körper. Aber er konnte nicht widerstehen und gehorchte.
    Martin strich der Frau über den Kopf wie einem braven Hund. „Knie dich zw i schen seine Beine. Zeig ihm, wie gut du mit dem Mund bist.“
    „Nein.“ Christian schwang die Beine aus dem Bett. Sofort spürte er Martins Arm um seine Hüfte, der ihn zurückzog und festhielt.
    Christian sah Martins Gesicht über sich . Er spürte Martins Atem, Martins Mund, der seinen in Besitz nahm. Christian seufzte. Das war das erste Mal, dass Martin in küsste, und dieser Kuss berauschte ihn.
    Martin beendete den Kuss. „Liebst du mich?“
    Christian nickte. Er konnte nicht anders.
    „Dann lass es zu.“
    Christian spürte Martins Berührung, seine Hand, die zwischen seine Beine glitt und ihn streichelte. Er stöhnte erregt. Die Lippen der Frau kamen Martin zu Hilfe.
    „Nein. Bitte nicht sie.“
    Martin legte ihm die Hand auf die Brust und setzte sich auf, um zuzusehen. „Gehorche.“
    Christian war unfähig, sich zu widersetzen, und wider Willen spürte er, wie der Mund der Frau ihn erregte. Er schloss die Augen und versuchte vergeblich sich vorzustellen, dass Richard ihn liebkoste.
    Als es vorbei war, umschlang Martin die Schultern der Frau und zog sie an sich. Er streichelte ihr sanft durchs Haar. „Was meinst du, Christian: Brauchen wir sie noch?“, fragte er beiläufig.
    „Nein“, antwortete Christian sofort. Je schneller Martin die Frau in die Stadt z u rückbrachte, desto besser.
    „Wie du meinst.“
    Martin saß hinter ihr, er packte mit der ganzen Faust in ihr Haar und küsste i h ren Nacken. Seine Augen leuchteten zwischen den fast geschlossenen Lidern wie zwei Halbmonde.
    Christian hörte ein Knacken, und die Frau fiel nach vorn, quer über seine Beine.
    „Vergrab sie zwischen den Bäumen. Im Schuppen hinter dem Haus ist eine Schaufel. Dan ach komm zurück zu mir ins Bett.“
    „Sie ist tot.“ Christian sprang auf und starrte Martin entgeistert an.
    „Ja.“
    „Aber … warum?“
    „Warum nicht? Wir können uns eine neue holen. Jederzeit.“
    „Aber das war nicht notwendig!“
    „Sie war nicht mehr als ein Blutbeutel. Nur wenig unterhaltsamer. Begreif en d lich, wer wir sind. “ Martin verließ das Bett, reckte sich und ging ins Bad.

Kapitel 26
     
    Neumond.
    Damian hatte lange über dem Dienstplan gebrütet. Allein in Berlin gab es drei Tore, und es war wichtig, die Patrouillen ausgewogen mit Alten und Jungen zu besetzen. Es wäre ihm lieber gewesen, Max aus dem Weg zu gehen, aber die Ei n teilung machte es notwendig, dass sie nun doch wie üblich gemeinsam unterwegs waren. Es nieselte. Damian fuhr schnell. Nur das Geräusch der Scheibenwischer füllte ihr Schweigen.
    Oliver wartete bereits mit Murat. Kurz nach ihnen kamen Pierre und Daniel. Damians Arm pochte, aber der Schmerz war nicht sehr intensiv. Sie schwiegen, waren mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Der Ablauf der Patrouille war ihnen ohnehin vertraut.
    Gemeinsam gingen sie am Kanal entlang. Als sie das Tor erreichten, stellten sie sich im Kreis auf, sammelten und

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