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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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Kopf werfen. Aber nichts brachte ihn so schnell und gründlich auf wie Dankbarkeit. „Du hattest Sonya das Leben gerettet “, erinnerte er. „ Dich bei Tageslicht abholen lassen. Das ist alles andere als selbstverständlich.“
    „Steffen ist kein guter Fahrer. Aber so gefährlich ist er auch nicht.“
    „Darum geht es nicht, und das weißt du“, meinte Julian ernst.
    Fahrten bei Tageslicht waren für Vampire immer lebensgefährlich, auch wenn sie das gern vergaßen. Sie hatten Armandos Gefährtin Marie bei einem Autounfall verloren. Ein Auffahrunfall, an einem Sommertag bei Sonnenschein, der die Tür des Wagens aufgerissen und Marie hinaus ge schleudert hatte ins Licht.
    „Charis“, meinte Damian unvermittelt. „Sie ist etwas ganz besonderes.“
    Julian nickte langsam. „Das ist sie.“
    „Sie … hast du gewusst, dass sie über eine ganz außergewöhnliche Fähigkeit verfügt? Dass sie unsere Gefühle lesen kann, wenn sie uns berührt?“
    „Ja. Charis ist eine Emanati. Genau wie Ellen.“
    „Emanati? Ich habe über sie in den alten Büchern gelesen. Sie existieren wir k lich?“
    „Natürlich. Und einer zu begegnen, ist ein wundervolles Geschenk. Aus ihr fließt und strömt Licht, das uns fehlt, das wir gleichzeitig fürchten und suchen. L etz t endlich sind wir menschlicher, als viele der Unsrigen es wahrhaben wollen , und je älter wir werden, desto schwieriger wird es für viele, der Zeit zu widerstehen, ohne uns selbst oder anderen zu schaden.“
    Damian nickte. Es kam durchaus vor, dass ältere Vampire dem Wahnsinn a n heim fielen.
    „ Emanati sind Quelle n des Lichts. Sie haben die Kraft, uns zu stärken – oder zu schwächen. Deshalb hat Ellen Gregor nicht nur so lange widerstehen können, sie konnte ihm sogar Kraft entz iehen . Vielleicht, wäre sie mit ihren Fähigkeiten ve r trauter und geübter gewesen, hätte sie ihn sogar ge töte t .
    Und wenn Ellens Blut, ihre Essenz nicht diese Reinheit und Stärke besitzen würde … du weißt, dass ich das Arkanum viel zu lange aufgeschoben hatte … ich weiß nicht, ob ich ohne sie noch den Weg zurückgefunden hätte.“
    Damian schwieg beeindruckt.
    „Damian? Wie soll es weite r gehen?“, fragte Julian sanft. „Mit Dir? Mit Charis? Du bist ihr Mentor. Wer ist geeigneter als du, sie in Zukunft zu beschützen?“
    Damian schien innerlich zu erstarren. „Jeder andere als ich. Sobald der Vampi r d ämon eliminiert ist, werde ich Berlin verlassen. Aaron hat in Kalifornien gelebt. Ich werde seine Kontakte nutzen.“
    Julian nickte, verstand. D ann sprachen sie nur noch über den Vampird ämon.
     
    ***
     
    Nach dem Training trödelte ich in der Halle herum, während ich auf Max wartete. Ich sah Damian durch das Fenster in dem kleinen Büro, das sich neben der Halle befand. Er wandte mir den Rücken zu.
    Ich kämpfte mit mir. Dann ging ich hin und öffnete die Tür.
    Damian hatte ein Schwert vor sich auf dem Tisch liegen, hob es an und fuhr fort, es zu polieren. „Die Halle wird jetzt geschlossen, Charis“, sagte er ohne au f zusehen. „Wenn wir Übungskämpfe machen, solltest du gehen.“
    „Ich weiß“, sagte ich leise. „Mit wem wirst du heute kämpfen?“
    „Andrej.“ Er legte das Schwert ab und drehte sich um. Sein Gesicht war au s druckslos. „Max steht mir ja leider nicht zur Verfügung.“
    Ich nickte. Max hatte mir erzählt, dass er von Damian nun oft zu Übungskäm p fen aufgefordert wurde. „Aber so wie Damian im Moment drauf ist, müsste ich ja lebensmüde sein.“
    Ich konnte Max verstehen.
    „Damian?“ Ich nahm mein Herz in die Hand. „Du weißt alles über mich … ich habe dir so viel anvertraut, und du hast so viel über mich gewusst …“
    „Ja?“ Er würde es mir alles andere als einfach machen.
    „Ich wusste nicht, dass du meine Gefühle ebenfalls spürst. Dass das völlig no r mal ist für dich.“
    „Das ist auch kein Wissen, das dir zusteht. Auch Max sollte sich mit unseren Regeln auskennen.“ Damian drehte mir wieder den Rücken zu. Ich zögerte, dann legte ich ihm die Hand auf die Schulter.
    Damian fuhr herum und schüttelte m eine Hand ab. „Lass das.“ Seine Augen funkelten wütend.
    „Max ’ Schutzschild“, platzte ich heraus. „Ich möchte, dass du ihn aufhebst.“
    Sein Blick veränderte sich. „ Und was sagt Max dazu?“, fragte er müde.
    Ich öffnete den Mund, um ihm zu versichern, dass Max nicht die geringste Rolle spielte, ich wollte, dass er meinen Schleier aufhob und sich davon

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