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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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Verbindung zu meinem Körper. Wahrscheinlich müsste er meinen Namen nur oft genug wiederholen, und ich würde allein davon kommen. Als ich ihm das sagte, lachte er erstaunt. Und fing sofort an, es auszuprobieren. Aber nach einem Moment hielt ich ihm den Mund zu. Ich zog den herkömmlichen Weg vor.
    Konnte man so glücklich sein, wie ich es war?
    Damian machte sich Gedanken über die Einrichtung des Kellers. Ein Sofa, Kleinigkeiten. Über Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere für das Schlafzimmer. Eine Alarmanlage für das Haus unter besonderer Berücksichtigung von Püppis Bedürfnissen, zu der ich keinen Cent beisteuern sollte. Ich äußerte meine Me i nung, oder ich nickte nur.
    Ich versuchte, meine Gefühle im Zaum zu halten und meine Freude nicht zu deutlich zu zeigen, auch wenn es mir nur selten gelang. Spüren konnte er sie ja ohnehin. Aber was hätte es gebracht, auf dem Tisch zu tanzen oder laut zu si n gen? Vermutlich hätte ich ihn damit nur erschreckt. Ich kannte ihn inzwischen ziemlich gut.
    So freute ich mich über seine Pläne, auch wenn ich sie nur selten kommentierte, über jede kleine Entscheidung, die mir zeigte, dass er seine Zukunft – wenigstens die nähere – hier bei mir ansiedelte. Irgendwann würden wir gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen müssen, aber damit konnten wir uns noch Zeit lassen.
    Ich stellte mir vor, wie wir in Sommernächten auf der Terrasse saßen. Vielleicht wäre ein Teil meines Geldes gut in einen kleinen Pool oder Jacuzzi angelegt. Sommernächte in Berlin konnten durchaus heiß sein. Oh ja. Wir würden zusa m menleben, hier, in meinem … unserem Haus, und ich freute mich darauf. Ich war Studentin und könnte all das tun, was tagsüber wichtig war, alle Erledigungen, und mein Freund, der in einem Nachtclub arbeitete, hatte eben spezielle Arbeitszeiten. Niemandem würde etwas Seltsames an Damian auffallen, zumal Frau Bergdorf, unsere direkte Nachbarin, ihn abgöttisch liebte.
    Damian wiederum freute sich über meine Freude. Was mich wiederum freute, obwohl wir nie darüber sprachen. Das hörte sich ganz schön kompliziert an, aber es war unsere Art, miteinander umzugehen.
    Und es war gut.
    Alles andere würde sich finden.
     
    ***
     
    Dieses ewige Hin und Her seiner Stimmungen machte Christian völlig verrückt. Richard hatte ihm irgendwann einmal erklärt, dass die Selbstmordrate von jungen Vampiren im ersten Lebensjahr am höchsten war. Inzwischen konnte Christian das nur zu gut verstehen.
    Er hatte schon wieder von der Frau geträumt, die er getötet hatte, es waren Träume voller Schuld, Abscheu und Ekel. Wie hatte er das nur tun können? Er hatte diese Frau regelrecht abgeschlachtet – und es auch noch genossen !
    So war er doch nicht – niemals! Und so wollte er auch niemals sein. Vielleicht wäre es wirklich am besten, wenn er zurückginge zu Richard, sich den Regeln der Gemeinschaft unterwarf und jede Strafe akzeptierte. Doch sofort verspürte er Panik . Nie würde er es fertigbringen, Martin zu verlassen.
    Er dachte er neut an die Frau , ihren furchtbaren Todeskampf . Aber auch an das warme Blut, die berauschende Menge. Er fragte sich, was diese Veränderung he r beigeführt hatte, die ihn Freude an ihrer Angst und Lust am Töten spüren ließ. War es seine neue Natur, der Vampir? Oder hatte er diese Seite schon immer in sich gehabt, wo sie schlief, bis Martin sie geweckt hatte? Dann wäre es seine eig e ne dunkle Seite, die nun freigelassen war, ihm endlich die Möglichkeit gab, sich auszutoben und nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben. Oder lag es am Blut, an Martins Blut? H atte er sich durch die Wandlung tatsächlich Martins Persö n lichkeit angenähert? War Richard deshalb so regelverliebt, weil Julian ihn gewa n delt hatte? Wie wäre Richard, wenn er statt von Julian damals von Gregor gefu n den und gewandelt worden wäre? Und wie wäre Martin, wenn ihn jemand anderer als Gregor in sein zweites Leben geführt hätte, jemand wie Julian?
    Als Christian bald darauf Martins Zimmer verließ, fühlte er sich besser, fast b e rauscht, wie immer, wenn er Martins Blut genommen hatte. Er beschimpfte sich als sentimentalen Schwächling und wusste, dass die quälenden Gedanken und Träume nun erst einmal fernbleiben würden. Genau wie die von Richard, nach denen er so oft tränennass erwachte.
    Solche Gedanken, mit denen er sich viel zu oft das Leben schwer machte, waren überflüssig und führten zu nichts. Und, Mann, von der philosophischen Sorte war

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