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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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Apathie und Resignation. Er wollte das hier gar nicht tun. Aber er würde es erledigen. Gnadenlos.
    „Dein neuer Friseur sollte endlich mit seiner Ausbildung beginnen.“
    Christian sah mich wütend an.
    Seine Reaktion machte mir Mut. Sofort fühlte ich mich besser. Weniger hilflos. Langsam gelang es mir, meine Gedanken besser zu ordnen.
    „Christian. Bitte komm mit mir zurück. Egal, was vorgefallen ist – Damian wird auf deiner Seite sein. Richard vermisst dich so, er ist nur noch traurig.“
    Christian sah mich endlich an, aber es gelang mir nicht, in seinem Gesicht zu l e sen. Es wirkte völlig starr.
    Ich ging mit Christian durch lange, menschenleere Gänge.
    Damian. Er würde kommen. Er würde nicht erlauben, dass mir jemand etwas antat. Aber Damian war nicht hier. Er konnte mir nicht helfen. Er glaubte mich sicher zwischen anderen Studenten im Seminarraum.
    Er hatte darauf bestanden, dass ich das kleine Silbermesser endlich trug. Den Schmuck. Den, mit dem ich mich gegen Vampire wehren konnte. Den, von dem ich dachte, ihn nie gebrauchen zu müssen. Ich hatte nur die Augen verdreht. Nun fühlten sich das Silber an meinem Hals und die Scheide für das kleine Messer an meinem Unterarm beruhigend an.
    Christian war nicht auf die Idee gekommen, mich abzusuchen. Er war ein sehr junger Vampir. Wie Tiffany. Ohne diese bedrohlichen Fähigkeiten, die Martin besaß . Inzwischen trank Christian Blut und konnte nicht mehr ans Licht oder ins Sonnenstudio. Das war alles. Sonst war er immer noch der gleiche Blödmann von früher. Ich musste mir alleine helfen. Ich würde es schaffen.
    Wir näherten uns einem der Seitenausgänge. Auf dem Gelände der Universität kannte ich mich aus, viel besser als Christian. Draußen würde ich es wagen. Ich würde ihn angreifen und fliehen.
    Christian blieb stehen, um die Tür zu öffnen. Ich versuchte, mir nichts anme r ken zu lassen und spannte meinen Körper an. Ich musste nur an ihm vorbei. I r gendwie. Draußen sah ich eine Bewegung. Eine große Gestalt in dunkler Kleidung wartete vor der Tür. Christian war nicht allein. Hätte ich versucht, zu entkommen, wäre ich seinem Helfer direkt in die Arme gelaufen. Der war groß, massig und sehr, sehr hässlich. In einem Film über Orks hätte er garantiert keine Maske g e brauch t .
    Ich schlug meine Fingernägel in die Handballen, dass es schmerzte. Ich brauchte einen neuen Plan.
     
    ***
     
    Damian hörte Andrejs Ausführungen zu.
    Er spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte, eine ungewohnte Angst nach seiner Kehle griff, langsam zudrückte.
    Was? … Er kämpfte gegen das Panikgefühl an, sah, wie Max, der neben ihm saß, ihn erstaunt musterte.
    Charis. Es war ihre Angst, die er fühlte. Und wenn sie solcher Furcht ausgesetzt war, konnte das nur eines bedeuten. „Charis. Sie haben Charis.“ Er merkte nicht, dass er aufgestanden war.
    Andrej stoppte mitten im Satz. Alle starrten ihn an.
    „Dann werden wir sie zurückholen“, sagte Julian ruhig. „Wo ist sie?“
    „In Dahlem. An der Uni versität. “ Damian hatte bereits die Tür erreicht.
    Max folgte ihm. „Warte. Ich komme mit.“
    Damian zog den Autoschlüssel aus der Tasche, warf ihn und Max fing ihn auf.
    „Dann fahr du.“ Damian brauchte seine Aufmerksamkeit für Charis.
    Er stürmte durch den Gang, und Richard, der um die Ecke bog und ihm entg e genkam, blieb erschrocken stehen. Damian packte ihn bei den Schultern und knallte ihn gegen die Wand. „Bete, dass du deinen kleinen Freund finden und töten kannst. Bevor ich es tue.“
    Richard hielt still und senkte den Blick. Trotzdem bohrte sich Damians Zorn erbarmungslos immer tiefer in seinen Kopf.
    „Damian“, sagte Max beschwichtigend. „Lass ihn. Der Junge kann nichts d a für.“
    Damian spürte Arme, die ihn zurückzogen, und ließ Richard los.
    Charis. Er hastete weiter. Für Rache hatte er gar keine Zeit.
    Richard sank auf die Knie und schlug die Hände vors Gesicht.
    Die Männer eilten vorbei. Nur Julian blieb stehen und zog ihn auf die Füße. „Ma r tin und Christian. Sie haben Charis entführt.“
    Max fuhr den Porsche, Damian saß auf dem Beifahrersitz. Hinter ihnen fuhr Andrej, er hatte Armando neben sich, und dahinter folgten Julian, Oliver und Pierre im Mercedes.
    Damian konzentrierte sich auf Charis, versuchte, die brüchige Verbindung zu halten. Wäre sie ein Vampir, hätte er sogar telepathisch mit ihr kommunizieren können. Aber so war er nicht dazu in der Lage, sie zu beruhigen und wissen zu

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