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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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lassen, dass er unterwegs war.
    Charis war so … spontan. Hoffentlich machte sie nichts Unüberlegtes.
    „Wir finden sie“, sagte Max leise. „Er wird sie nicht töten. Er will sie lebend.“
    Damian nickte mechanisch. Er wusste, dass ihn das beruhigen sollte.
     
    ***
     
    D as Gelände war wie ausgestorben. Die wenigen Seminare, die zu dieser späten Zeit angeboten wurden, waren noch nicht beendet.
    Christian und sein riesiger Kumpel hatten mich in die Mitte genommen. Wir gingen zu einem schwach beleuchteten Parkplatz, auf dem nur noch wenige Autos standen. Der Motor eines dunklen Wagens sprang an, die Scheinwerfer schalteten sich ein. Sie waren also zu dritt. Wie sollte ich es schaffen, mich gegen drei Va m pire zu wehren?
    Erst nahm Christian auf dem Rücksitz Platz. Ich setzte mich daneben, während Christians Begleiter so lange an der Tür wartete, bis er s ie schließen konnte. Dann erst stieg er vorn auf den Beifahrersitz.
    Die Türen verriegelten gleichzeitig mit einem lauten Klacken.
    Ich saß in der Falle.
    Im Wagen herrschte Schweigen, das war mir recht und wiederum nicht. Ich musste nachdenken und bemerkte gleichzeitig die Anspannung der Vampire. Der, der vor mir saß, hätte sich am liebsten auf mich gestürzt.
    „Schau nach vorn“, herrschte Christian ihn an. Also war Christian der Boss in diesem Wagen. Das sollte mir eigentlich Hoffnung geben. Ich überlegte, ob ich ihm Fragen stellen sollte , um herauszufinden was genau sie vorhatten, aber ich schwieg. Ich brauchte die Zeit für mich. Für einen neuen Plan.
    Der Wagen fuhr durch dunkle Straßen. Dahlem war auch um diese Zeit ruhig und leer. In dieser exklusiven Wohngegend gab es Villen , aber nur wenige G e schäfte, Restaurants oder Bars. Das Auto hielt unterwegs an zwei Ampeln, aber nie stand ein Fußgänger am Straßenrand, bei dem ich mich hätte bemerkbar m a chen können.
    An einer Bushaltestelle saß ein Pärchen eng umschlungen. Ich sah, wie sie sich küssten. Während das Leben für sie ganz normal weiterging, fragte ich mich, wie ich überleben konnte.
    Nachdem der Wagen noch zweimal abgebogen war, wusste ich, wohin wir fu h ren. Der Wagen war auf dem Weg zur Stadtautobahn, und wenn wir sie erreic h ten, wären meine Fluchtchancen noch geringer, als sie ohnehin schon waren.
    Ich hatte keine Ahnung, was Martin mit mir vorhatte. Ich musste fliehen, bevor sie mich ihm auslieferten. Ich dachte an unserer letzten Begegnung im Kerker. Nie wieder durfte ich in seine Gewalt geraten, vermutlich fehlte es mir an Fantasie , um mir auszumalen, was genau er mit mir machen würde.
    Jeder hier im Wagen war mir körperlich überlegen. Für einen ausgefeilten Plan fehlte mir die Zeit, und ich hatte nur eine einzige Chance: Den Überraschung s moment nutzen und einen Angriff wagen . W ie Damian es gesagt hatte.
    Ich versuchte, das Zittern meiner Hände zu unterdrücken, fasste mit meiner Rechten an meinen linken Unterarm, zog vorsichtig das Messer hervor und legte es auf meinen Oberschenkel, wo ich es in meiner Hand verbarg. Dann griff ich mit meiner Linken an den Hals, vergewisserte mich, dass Christian nicht auf me i ne Bewegung achtete, löste den Verschluss und hielt den Anhänger fest . Ich hatte gelacht und die Augen verdreht, als Damian die Bewegungsabläufe immer wieder mit mir geübt hatte (hundert Wiederholungen!). Jetzt war ich dankbar dafür. Ich sah unbeteiligt aus dem Fenster und sammelte mich. D as Messer lag in der rec h ten und das Kreuz samt Kette in der linken Hand, so wie wir es eingeübt hatten , damit ich beide Waffen wirkungsvoll nutzen konnte.
    Damian hatte mich gefragt, ob ich wirklich zustechen konnte. Ausholen, mit der Absicht Haut und Fleisch zu durchdringen, um jemanden zu verletzen oder zu töten. Ich hatte darüber nachgedacht und wusste, was auf mich zukam. Damian hatte alles bedacht, was möglich war. Für einen Moment glaubte ich sogar, ihn bei mir zu spüren. Damian hatte auch gesagt, dass ich gegen junge Vampire gute Chancen hätte. Jetzt würde ich herausfinden müssen, ob er recht hatte.
    Ich holte aus und stach den Vampir, der vor mir saß, seitlich in den Hals.
    Er drehte sich schreiend weg, dann wandte er sich um und versuchte, nach mir zu greifen. Genau wie Christian neben mir. Ich rutschte so weit wie möglich z u rück. Christian war schneller als sein Kumpel. Er versuchte mir das Messer a b nehmen und schirmte mich von dem anderen ab, der durch den Rücksitz behi n dert wurde. Christian war nahe. Ich riss

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