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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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gehört, sie und die Siebzehn zu beschützen. Notfalls auch vor dir.“
    Louisa zuckte die Achseln. „Ganz wie du meinst. Aber dann langweile mich nie wieder, indem du mir eine Vertretung aufschwatzt.“ Sie warf ihr langes Haar mit einer perfekten Kopfbewegung zurück und stöckelte hinaus.

Kapitel 13
     
    Damian fuhr mich nach Hause. Regen trommelte auf das Dach des Wagens. Die Nacht war kalt, aber noch nicht so kalt, dass es schneite. Damian starrte wie ü b lich mit unbewegtem Gesicht geradeaus . M ir war auch nicht nach Reden zumute. Eigentlich.
    „Der besessene Vampir. Dieser „Vampir m örder“, den du heute mit Max gejagt hast“, fing ich schließlich doch an.
    „Wer hat dir davon erzählt?“
    „Tiffany.“
    „Ich könnte jetzt natürlich fragen, woher Tiffany ihre Informationen hat“, sagte er sichtlich genervt, „aber das kann ich mir wohl sparen.“
    Ich hob die Schultern. „Ist er sehr gefährlich?“
    Meine Frage schien ihn zu überraschen, denn er dachte tatsächlich nach. „Mach dir keine Sorgen. Du bist sicher. An der Universität und unter Menschen wird dir nichts geschehen. Dein Haus ist gesichert. Die Zentrale sowieso. Es wird immer jemand da sein, der dich abholt und nach Hause bringt. Und wir tun, was wir können, um ihn unschädlich zu machen.“
    „Ist er auch für Vampire gefährlich?“
    Sein leere s Gesicht zeigte mir , dass er Reden für eine völlig überschätzte Täti g keit hielt. „Es heißt Vampirdämon, weil es ihm gelungen ist, einen von uns zu übernehmen.“
    „Und – ihr jagt ihn?“
    „Ich jage ihn.“
    Ich schwieg, und er tat es auch. Ich fragte mich, ob dieser Vampirdämon wir k lich so bedrohlich war, wie Tiffany ihn beschrieben hatte. Dann wäre auch Dam i an in Gefahr. Und davon abgesehen, dass mir Damian gerade wieder unglaublich auf die Nerven ging – machte ich mir etwa Sorgen um ihn?
    Ich dachte an Louisa und die Macht, die sie über mich gehabt hatte. An Gregor, Martin und Erinnerungen, die ich sicher weggeschlossen glaubte. Ich senkte den Kopf. Ich würde mich sowieso nie gegen Vampire verteidigen können, das war mir heute endgültig klar geworden.
    Ellen war es gelungen, gegen Gregor zu bestehen, aber sie hatte Fähigkeiten, die ich nicht besaß. Ich hatte eine Ahnung, wie es funktionieren könnte, innere Bilder von Licht und Sonne zu visualisieren und einen Vampir damit nicht nur zu irriti e ren, sondern zu bekämpfen. Anstatt sich, so wie ich, von ihm in den Bann schl a gen zu lassen. Ich hatte es versucht, aber es war mir nicht gelungen, ein einziges dieser Bilder aufzubauen, und erst recht nicht, eines als Waffe gegen Louisa einz u setzen. Am besten, ich ging Vampiren künftig aus dem Weg. Ich würde meinen Lebensrhythmus ändern. Weniger Zeit in der Zentrale verbringen und nicht mehr am Training teilnehmen. Mit der ersten Dämmerung am Abend würde ich ins Bett fallen. Am Morgen mit den ersten Sonnenstrahlen aufstehen. Zu den frühesten Vorlesungen der Uni gehen und studieren. Lernen. Wissen. In einer Realität, die ich verstehen und kontrollieren konnte. Pläne machen, in denen keine Vampire vorkamen. Und ich würde schon morgen damit anfangen. Ich hoffte, dass Julian mich nach seiner Rückkehr dennoch als Vertraute akzeptieren würde.
    Das war ein guter Entschluss. Wenn ich ihn Damian vernünftig erklärte, wäre er bestimmt einverstanden. Vermutlich wäre er sogar erleichtert.
    Warum war ich es nicht?
    Damian hielt vor meinem Haus.
    Ich sah ihn an und räusperte mich. „Ich habe mir überlegt … es ist besser für mich … für die Zukunft …“
    „Charis?“ Er unterbrach mich, sein Gesicht blieb ausdruckslos, doch sein Blick schien mich zu durchdringen.
    „Ja?“ Ich erwartete seinen Vorschlag, mir mein Gedächtnis löschen zu lassen.
    „Du wirst morgen eine Stunde früher abgeholt.“
    „Warum?“
    „Einzeltraining.“
    „Einzeltraining?“
    „Mit mir.“
    „Mit dir?“
    Er hob seine wunderschönen Augenbrauen. „Ich dachte, du wolltest lernen, wie du dich vor Vampiren schützen kannst?“
    „Ich dachte, ich wäre ihnen sowieso nie gewachsen?“
    „Glaubst du, ich würde meine Zeit verschwenden?“
    „Oh. Oh?“, meinte ich glücklich. „Würde ich mich auch gegen Vampire wie Louisa wehren können?“
    Sein rechter Mundwinkel zuckte, aber seine Stimme blieb ernst. „Gegen die ganz besonders.“
    Ich warf ihm einen langen, langen Blick zu. „Ich hatte gedacht, ich hatte übe r legt … und ausgerechnet jetzt … woher

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