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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Das Imperium wird so schnell wieder zerfallen, wie wir es aufbauen!
Denken Sie an meine Worte! Das ist so unvermeidlich wie...«
       Schmerzen explodierten
unvermutet in Karkasys Gesicht, und er stürzte verblüfft zu Boden. Er
registrierte wildes Geschrei und Bewegung und spürte dann, wie er immer wieder
von Fäusten und Stiefeln getroffen wurde. Erzürnt über seine Worte, waren die
Soldaten über ihn hergefallen. Der Offizier versuchte brüllend, sie von ihm
wegzuzerren.
       Knochen brachen. Blut spritzte
aus Karkasys Nase.
       »Denken Sie an meine
Worte!«, hustete er. »Nichts, was wir errichten, hält ewig! Fragen Sie die
verdammten Einheimischen hier!«
       Eine Stiefelspitze traf sein
Brustbein. Blutige Flüssigkeit schwappte in seinen Mund.
       »Lasst ihn in Ruhe! Lasst
ihn in Ruhe!«, brüllte der Offizier, bemüht, seine provozierten, erbosten
Männer zu zügeln.
       Als ihm dies gelang, schwang
Karkasy keine hochtrabenden Reden mehr.
       Und atmete auch nicht mehr.
     
    Sechs
    Beratung
    Eine
Frage, gut beantwortet
    Zwei
Götter in einem Raum
     
       Torgaddon erwartete ihn in
dem riesigen Vorsaal hinter dem Strategium.
       »Da bist du ja«, grinste er.
       »Da bin ich«, gab Loken ihm
recht.
       »Es wird eine Frage geben«,
sagte Torgaddon leise. »Sie wird unwichtig erscheinen und nicht offensichtlich
an dich gerichtet sein, aber sei darauf vorbereitet, sie zu erkennen und zu
beantworten.«
       »Ich?«
       »Nein, ich führe
Selbstgespräche. Ja, du, Garviel! Betrachte es als eine Art Feuertaufe. Komm
jetzt.«
       Loken gefielen Torgaddons
Worte nicht sonderlich, aber er war dankbar für die Warnung. Er folgte
Torgaddon durch den Vorsaal.  
       Es war ein langer,
gefährlich hoher, schmaler Raum mit erhabenen Holzpfeilern in den Wänden, die
sich in luftiger Höhe wie Bäume verzweigten, um zweihundert Meter über ihnen
ein gläsernes Dach zu stützen, durch das man die Sterne sehen konnte. Dunkle
Holzpaneele verkleideten die Wände zwischen den Säulen, und diese waren mit
Millionen handgeschriebener Namen und Nummern bedeckt, alle in erlesenen Goldbuchstaben
gehalten. Es waren die Namen der Toten: alle Angehörigen der Legionen, der
Armee, der Flotte und der Divisio Militaris, die seit Anbeginn des Großen
Kreuzzugs in Kämpfen in Anwesenheit dieses Flaggschiffs gefallen waren. Die
Namen unsterblicher Helden waren hier in Kolonnen unter Überschriften
zusammengefasst, welche die Schauplätze berühmter Schlachten und heiliger
Eroberungen waren. Diesem Merkmal verdankte der Vorsaal seinen besonderen
Namen: die Straße des Ruhms und der Trauer.
       Volle zwei Drittel der Wände
des Vorsaals waren mit goldenen Namen bedeckt. Als sich die beiden Hauptmänner
in ihren glänzend weißen Rüstungen dem Ende des Strategiums näherten, waren die
Holzpaneele plötzlich nackt und bloß. Sie passierten eine Gruppe Kapuzen tragender
Nekrologen, die vor dem letzten halb gefüllten Paneel kauerten und sorgfältig
neue Namen mit in Gold getauchten Pinseln auf das dunkle Holz stempelten.
       Die jüngsten Toten. Die
Verlustliste der Schlacht um die Hochstadt.
       Die Nekrologen unterbrachen
ihre Arbeit und verbeugten sich, als die beiden Hauptmänner vorbeigingen.
Torgaddon beachtete sie nicht weiter, aber Loken drehte sich um und las die
halb ausgeschriebenen Namen. Einige davon waren Brüder aus dem Trupp Locasta,
die er nie wiedersehen würde.
       Er konnte die scharfe
Ölsuspension des Blattgolds riechen, das die Nekrologen benutzten.
       »Beeil dich«, grunzte
Torgaddon.
       Hohe Türen, gold und rot
lackiert, erwarteten sie verschlossen am Ende der Straße. Davor standen Aximand
und Abaddon. Sie waren ebenfalls vollständig gerüstet bis auf die Helme, die
sie unter dem linken Arm trugen. Um Abaddons große weiße Schulterschützer war
ein schwarzes Wolfsfell drapiert.
       »Garviel«, lächelte er.
       »Es geht nicht an, ihn
warten zu lassen«, brummte Aximand. Loken war nicht sicher, ob Klein-Horus
Abaddon meinte oder den Kommandanten. »Worüber habt ihr zwei überhaupt
getuschelt? Wie die Fischweiber.«
       »Ich habe ihn nur gefragt,
ob er Vipus schon eingesetzt hat«, sagte Torgaddon schlicht.
       Aximand warf einen Blick auf
Loken, die weit auseinanderstehenden Augen halb unter trägen Lidern verborgen.
       »Und ich habe Tarik
versichert, ich hätte«, fügte Loken hinzu. Offensichtlich war Torgaddons leise
Warnung nur für seine Ohren

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