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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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uns
gelehrt?«
       »Dass wir sehr gut darin sind,
alles umzubringen, was nicht unserer Ansicht ist?«, schlug Torgaddon vor.
       Abaddon funkelte ihn an.
»Wir wissen, wie brutal dieser Kosmos ist. Wie grausam. Wir müssen für unseren
Platz darin kämpfen. Nennt eine Rasse, der wir begegnet sind, die nicht
frohlocken würde, wenn die Menschheit im Nu verschwände.«
       Keiner von ihnen konnte
darauf antworten.
       »Nur ein Dummkopf gibt Xenos
nach«, wiederholte Abbadon, »oder gibt jenen nach, die so ein Nachgeben
propagieren.«
       »Nennst du den Kriegsmeister
einen Dummkopf?«, fragte Loken.
       Abaddon zögerte. »Nein.
Nein, tue ich nicht. Natürlich nicht. Ich diene ihm nach seinem Willen.«
       »Wir haben eine
Verpflichtung«, sagte Aximand. »Als Mournival müssen wir einer Meinung sein,
wenn wir ihm Ratschläge geben.«
       Torgaddon nickte.
       »Nein«, sagte Loken. »Nicht
deswegen schätzt er uns. Wie müssen ihm sagen, was wir denken, jeder von uns,
auch wenn wir nicht einer Meinung sind. Und ihn entscheiden lassen. Das ist
unsere Verpflichtung.«
     
       Die Zusammenkünfte mit den
verschiedenen Gesandten des Interex wurden über mehrere Tage fortgesetzt.
Manchmal schickten die Schiffe des Interex eine Gesandtschaft zur Rächender
Geist, manchmal flog eine Imperiale Gesandtschaft zu ihrem Kommandoschiff
und wurde in funkelnden Gemächern aus Silber und Glas untergebracht, wo die
Aria in der Luft lag.
       Aus den Gesandten war nur
schwer schlau zu werden. Ihr Verhalten weckte oft den Anschein von
Überheblichkeit oder Herablassung, als betrachteten sie die Imperialen als
primitiv und bieder. Trotzdem waren sie ganz eindeutig fasziniert. Die Legenden
vom alten Terra und die menschliche Abstammung war schon seit Langem ein
zentraler Bestandteil ihrer Mythen und Historien. Wie enttäuschend die Realität
auch war, sie konnten es nicht ertragen, den Kontakt mit ihrer so hoch
geschätzten Vergangenheit und Herkunft abzubrechen.
       Schließlich wurde ein
Gipfeltreffen vorgeschlagen, bei dem der Kriegsmeister und seine Begleitung zum
nächsten Außenposten des Interex fliegen und detailliertere Verhandlungen mit
höherrangigen Vertretern als den Gesandten führen würde.
       Der Kriegsmeister holte sich
von allen Seiten Rat, obwohl Loken sicher war, dass er sich bereits entschieden
hatte. Manche, wie Abaddon, rieten dazu, die Verbindungen abzubrechen und das
Interex hinzuhalten, bis ausreichende Streitkräfte zusammengezogen werden
konnten, um ihre Gebiete zu annektieren. Es gab andere aktuelle
Angelegenheiten, die dringend der Aufmerksamkeit des Kriegsmeisters bedurften,
Angelegenheiten, die schon viel zu lange aufgeschoben worden waren, während er
den sechsmonatigen Spinnenkrieg auf Mord geführt hatte. Täglich wurden
Petitionen und Grußbotschaften empfangen. Fünf Primarchen hatten eine
persönliche Audienz bei ihm in Bezug auf Fragen allgemeiner Kreuzzugsstrategie
oder für einen Kriegsrat erbeten. Einer, Lion, hatte noch nie zuvor so ein
Ansinnen gestellt, und es war ein Zeichen für ein willkommenes Auftauen der
Beziehungen, das zu übersehen sich Horus nicht leisten konnte. Sechsunddreißig
Expeditionsflotten hatten um Rat, taktische Beschlüsse oder direkte
militärische Hilfe gebeten.
       Außerdem hatten sich einige
Staatsangelegenheiten angesammelt.
       Vom Senat zu Terra erreichte
sie ein steter Strom bürokratischen Materials, das die direkte Aufmerksamkeit
des Kriegsmeisters erforderte. Er hatte diese Dinge schon zu lange aufgeschoben
und dafür die Anforderungen des Kreuzzugs geltend gemacht.
       Nachdem Loken den
Kriegsmeister bei den meisten seiner täglichen Pflichten begleitete, begriff er
langsam, welche Bürde der Imperator auf Horus' breiten Schultern abgeladen
hatte. Man erwartete von ihm, alles zu sein: Armeekommandant, meisterhafter
Planer der Eingliederungen, Richter, Entscheider, Taktiker und gewandter
Diplomat.
       In Laufe des sechsmonatigen Krieges
waren mehr Schiffe im hohen Orbit über Mord eingetroffen und hatten sich wie
Bittsteller um das Flaggschiff geschart. Der Rest der 63. Expedition war unter
Varvarus' Kommando nachgekommen, nachdem Dreiundsechzig-Neunzehn endgültig den
einsamen Händen des armen Rakris überlassen worden war. Vierzehn Schiffe der
88. Expedition unter dem Kommando von Trajus Boniface von der Alphalegion waren
ebenfalls aufgetaucht. Boniface behauptete, sie seien als Reaktion auf die
Notlage der 140. gekommen

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