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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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betätigt.
       Dafür bewunderte ihn das
Mournival sehr und nahm ihn wie Raldorus mit offenen Armen in den Kreis auf.
Abaddon und Aximand hatten schon auf zahlreichen Schauplätzen neben Erebus
gekämpft. Torgaddon kannte ihn von früher. Alle drei redeten nur in den
höchsten Tönen über Ordenspriester Erebus.
       Loken war rasch überzeugt
gewesen. Von Anfang an hatte Erebus besondere Anstrengungen unternommen, gute
Beziehungen zu Loken herzustellen. Erebus' Leistungen und bisherige Laufbahn
waren dergestalt, dass er für Loken schon beinahe die Bedeutung eines
Primarchen hatte. Schließlich war er Lorgars auserwähltes Sprachrohr.
       Erebus hatte mit ihnen
gegessen, beratschlagt, nach Dienstschluss seine Freizeit mit ihnen verbracht
und mit ihnen getrunken, und gelegentlich ging er auch zu einem Sparringskampf
mit ihnen in die Übungskäfige. An einem Nachmittag hatte er Torgaddon und
Aximand in raschem Aufeinandertreffen besiegt und dann lange mit Saul Tarvitz
gerungen, bevor er auch ihn schließlich auf die Matte warf. Tarvitz und dessen
Kamerad Lucius waren auf Torgaddons Einladung mit dabei.
       Loken hatte gegen Erebus
antreten wollen, doch Lucius hatte darauf bestanden, es als Nächster zu
versuchen. Das Mournival mochte Tarvitz, da ihr Eindruck von ihm auch durch
Torgaddons gute Meinung beeinflusst wurde, doch Lucius blieb ein Wesen für
sich, das zu viel Ähnlichkeit mit seinem Lordkommandanten Eidolon hatte, um
sich für ihn zu erwärmen. Für sie hatte er immer etwas Quengelndes, Forderndes,
wie ein verzogenes Kind.
       »Dann gehen Sie«, hatte
Loken zu ihm gesagt, »wenn es so wichtig ist.« Es war klar, dass Lucius bemüht
war, die Ehre seiner Legion wiederherzustellen, eine Ehre, die seiner Ansicht
nach verloren worden war, als Erebus Tarvitz mit einem meisterhaften
Schwerthieb zu Boden geschickt hatte.
       Lucius zog seine Klinge und
betrat den Übungskäfig, wo er vor Erebus stehen blieb. Die eisernen Halbkugeln
schlossen sich um sie.
       Lucius stand mit gespreizten
Beinen da, das Schwert hoch erhoben und nah vor dem Körper. Erebus hielt seine
Klinge tief und weit ausgestreckt. Sie umkreisten sich. Beide Astartes waren
bis zur Hüfte nackt, und die Muskulatur ihrer Oberkörper war in ständiger
Bewegung. Dies war nur ein Spiel, aber eine falsche Bewegung konnte verstümmeln.
Oder töten.
       Der Kampf dauerte sechzehn
Minuten. Das allein machte ihn zu einem der längsten Übungskämpfe, die sie je
erlebt hatten. Noch bemerkenswerter wurde er durch die Tatsache, dass es in
dieser Zeitspanne keine Pause gab, kein Zögern, keinen Stillstand. Erebus und
Lucius flogen förmlich aufeinander los, und ihre Waffen klirrten drei, viermal
pro Sekunde gegeneinander. Es war erbarmungslos, außergewöhnlich, ein Schwindel
erregendes Durcheinander tanzender Leiber und funkelnder Schwerter, das wie in
einem Traum kein Ende nahm.
       Abaddon, Tarvitz, Torgaddon,
Loken und Aximand umringten den Käfig in zunehmender Faszination und fingen in
vorbehaltloser Anerkennung des zur Schau gestellten Könnens an zu klatschen und
zu brüllen.
       »Er wird ihn töten!«, ächzte
Tarvitz. »In diesem Tempo und ohne Schutz. Er wird ihn töten!«
       »Wer wen?«, fragte Loken.
       »Ich weiß nicht, Garvi.
Einer von beiden den anderen!«, rief Tarvitz.
       »Zu viel, zu viel!«, lachte
Aximand.
       »Loken kämpft gegen den
Sieger«, rief Torgaddon.
       »Das glaube ich kaum!«,
erwiderte Loken. »Sieger und Verlierer stünden fest!«
       Sie kämpften immer noch
weiter. Erebus' focht abwehrend, tief, und wiederholte und wechselte jede
Parade wie ein Automat.
       Lucius kämpfte offensiv,
furios, brillant, behände. Man konnte den Aktionen kaum folgen.
       »Wenn ihr glaubt, dass ich
nach diesem Kampf gegen einen dieser beiden antrete«, begann Loken.
       »Was? Schaffst du es
nicht?«, spottete Torgaddon.
       »Nein.«
       »Du gehst als Nächster«,
gluckste Abaddon, der eifrig klatschte.
       »Wir geben dir ein
Boltgewehr zum Ausgleich.«
       »Wie außerordentlich witzig,
Ezekyle.«
       Laut Übungskäfig-Chronometer
erzielte Lucius in der neunundfünfzigsten Sekunde der sechzehnten Minute den
Siegtreffer. Er hakte sein Breitschwert unter Erebus' Parierstange ein und wand
dem Word Bearer die Klinge aus der Hand. Erebus fiel nach hinten gegen die
Stangen des Übungskäfigs und hatte einen Sekundenbruchteil später Lucius'
Klinge an der Kehle.
       »Terra! Lucius,

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