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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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niemand in der Nähe ist. Das
ist eine alte Geschichte.«
       »Aberglaube. Wir wissen,
dass es auf dieser Welt Tempel und Kirchen gibt. Sie befinden sich
glaubensmäßig noch im finsteren Zeitalter. Licht in ihr Unwissen zu bringen,
gehört zu den Gründen, warum wir hier sind.«
       »Was sind dann die Stimmen,
Hauptmann?«
       »Was?«
       »Seit unserer Ankunft und
seit wir uns das Tal emporkämpfen, hören wir es. Alle. Ich habe es auch gehört.
Das Flüstern, nachts und manchmal auch im hellsten Tageslicht, wenn niemand in
der Nähe ist. Und auch im Kom. Samus hat gesprochen.«
       Loken starrte den Mann an.
Der an seinem Schulterschutz befestigte Augenblicksschwur flatterte im
Gebirgswind. »Wer ist Samus?«
       »Ich habe keine blasse
Ahnung«, sagte der Offizier achselzuckend. »Mit Sicherheit weiß ich nur, dass
das gesamte Kom-Netz in den letzten Tagen gestört ist. Stimmen, die alle
dasselbe sagen. Eine Drohung.«
       »Sie wollen uns
einschüchtern«, sagte Loken.
       »Tja, dann hat es
funktioniert, nicht wahr?«
       Loken ging im schneidenden
Wind über das Plateau und zwischen den abgestellten Stormbirds durch. Samus
murmelte wieder, seine Stimme ein trockenes Knistern im Hintergrund von Lokens
geöffnetem Kom.
       »Samus. Das ist der einzige
Name, den du hören wirst. Ich bin Samus. Samus umgibt dich. Samus ist der Mann
neben dir. Samus wird deine Knochen abnagen.«
       Loken musste zugeben, dass
die Feindpropaganda gut war. Sie war beunruhigend und mysteriös in ihrem
Flüsterton. In der Vergangenheit war sie gegen andere Nationen und Kulturen auf
Dreiundsechzig-Neunzehn wahrscheinlich äußerst wirkungsvoll gewesen. Der
»Imperator« war höchstwahrscheinlich auf der Grundlage boshaften Geflüsters und
unsichtbarer Krieger an die Macht gelangt.
       Die Astartes des wahren
Imperators würden sich durch derart simple Mittel nicht übertölpeln und
entmutigen lassen.
       Einige der Luna Wolves um
ihn standen still und lauschten dem Gemurmel in ihren Helmen.
       »Ignorieren Sie das«, sagte
Loken zu ihnen. »Es ist nur ein Spiel. Rücken wir aus.«
       Rasseks ungeschlachte
Terminatoren näherten sich den Felsbrücken, Bögen aus Granit und Lava, die das
Plateau mit den steilen Wänden der Gipfel verbanden. Es waren natürliche
Sattel, entstanden durch das Wirken uralter Gletscher.
       Leichen, einige davon durch
die Höhe zu Mumien ausgedörrt, lagen auf dem Plateaurand und den Felsbrücken.
Der Offizier hatte nicht übertrieben. Viele hundert Armeesoldaten waren bei den
verschiedenen Versuchen, die Hochgebirgsfestung zu stürmen, niedergemäht
worden. Der Beschuss war so intensiv, dass die Kameraden nicht einmal die
Gefallenen hatten bergen können.
       »Vorrücken!«, befahl Loken.
       Mit erhobenen Boltgewehren
setzte sich der Terminator-Trupp zu den Felsbrücken in Bewegung und zermalmte
dabei weiße Knochen und verwitterte Uniformjacken unter den gewaltigen
Stiefeln. Sofort schlug ihnen aus unsichtbaren Stellungen in den Hängen
Beschuss entgegen. Die Munition prallte jaulend von den Spezialrüstungen ab.
Die Terminatoren marschierten entschlossen in den Kugelhagel und schüttelten
ihn ab, als marschierten Männer durch einen böigen Wind. Was die Armee mehrere
Wochen in Schach gehalten hatte und teuer zu stehen gekommen war, kitzelte die
Krieger der Legion lediglich.
       Es würde rasch vorbei sein,
ging Loken auf. Er bedauerte das treue Blut, dass unnötigerweise vergeudet
worden war. Dies war von Anfang an eine Aufgabe für die Astartes gewesen.
       Die vordersten Reihen der
Terminator-Trupps, die jetzt auf halbem Weg über die Brücken waren, eröffneten
das Feuer.
       Boltgewehre und eingebaute
schwere Waffensysteme schossen über den Abgrund und beharkten die oberen Hänge
mit blitzenden Laserstrahlen und einem Hagel aus Sprengmunition. Verborgene
Stellungen und Befestigungen explodierten, und schlaffe, ineinander
verschlungene Leiber fielen in die Schlucht, begleitet von Lawinen aus Fels und
Eis.
       »Samus«, begann die Litanei
wieder. »Samus. Das ist der einzige Name, den du hören wirst. Samus. Er
bedeutet das Ende und den Tod. Samus. Ich bin Samus. Samus umgibt dich. Samus
ist der Mann neben dir. Samus wird deine Knochen abnagen. Pass auf! Samus ist
hier.«
       »Vorrücken!«, rief Loken,
»und jemand soll bitte diesen Bastard zum Schweigen bringen!«
     
       »Und wer ist Samus?«, fragte
Borodin Flora.
       Die Memoratoren waren

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