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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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gerade
mit einer Eskorte von Armeesoldaten und Servitoren aus ihrem Schweber in die
bittere Kälte einer Ortschaft namens Kasheri gestiegen. Dahinter ragten die
kalten Berge steil in den Nebel empor.
       Varvaras' Truppen und
Kriegsmaschinen hatten die ganze Gegend besetzt. Die Gruppe trat ins Licht,
wegen der großen Höhe alle ein wenig schwindlig und außer Atem. Keeler
kalibrierte ihre Bildeinheit für das grelle Licht und versuchte dabei
verzweifelt, ihre Atemfrequenz zu verringern. Sie war verärgert. Sie waren in
einer sicheren Zone gelandet, weit weg vom tatsächlichen Kampfgebiet. Es gab
nichts zu sehen. Sie wurden bemuttert.
       Der Ort war eine freudlose
Ansammlung von Langhäusern in einer tiefen Schlucht unter den Gipfeln. Er sah
nicht so aus, als habe er sich im Laufe der Jahrhunderte sehr gewandelt. Es gab
Gelegenheiten für Aufnahmen von rustikalen Häusern und abgestellten
Kriegsmaschinen der Armee, aber nichts Bedeutsames.  
       Aber das grelle Licht hatte
etwas Reines an sich. Es lag ein dünner Regen darin. Einige der Servitoren
waren angewiesen worden, die Taschen der Memoratoren zu tragen, aber der Rest
mühte sich in dem böigen Wind, schützende Schirme über die Köpfe der Gruppe zu
halten. Keeler hatte das Gefühl, dass sie wie eine gelangweilte Gruppe müßiger
Aristos auf großer Besichtigungstour aussahen und sich keineswegs einem Risiko aussetzten,
sondern nur einer vagen, bühnenreif inszenierten Version von Gefahr.
       »Wo sind die Astartes?«,
fragte sie. »Wann sehen wir das Kriegsgebiet?«
       »Uninteressant«, unterbrach
Flora. »Wer ist Samus?«
       »Samus?«, fragte Sindermann
verwirrt. Er hatte sich ein kurzes Stück von der Gruppe neben dem Schweber
entfernt und stand auf einem Platz aus weißem Gras und Sand, von wo aus er in
die dunstigen Tiefen der verregneten Schlucht schauen konnte. Er sah klein aus,
als wolle er die Schlucht als Publikum ansprechen.
       »Ich höre es ständig«,
beharrte Flora, der ihm folgte. Er hatte Mühe zu atmen. Flora trug einen
Ohrstöpsel, sodass er den militärischen Kom-Verkehr abhören konnte.
       »Ich habe es auch gehört«,
sagte ein Soldat aus ihrer Eskorte durch seine Atemmaske.
       »Das Kom spielt verrückt«,
sagte ein anderer.
       »Bis ins Tal«, sagte der
kommandierende Offizier. »Ignorieren Sie es. Interferenzen.«
       »Man hat mir gesagt, dass
das schon seit Tagen so geht«, sagte Van Krasten.
       »Es ist nichts«, sagte Sindermann.
Er sah blass und zerbrechlich aus, als könne er wegen der dünnen Luft jeden
Moment in Ohnmacht fallen.
       »Der Hauptmann sagt, es ist
eine Einschüchterungstaktik«, sagte einer der Soldaten.
       »Der Hauptmann hat sicher
recht«, sagte Sindermann. Er holte seine Datentafel heraus und verband sie mit
dem Flottenarchiv.  
       Dann, als sei es ihm gerade
eingefallen, löste er seine Atemmaske vom Gürtel, setzte sie auf und atmete
Sauerstoff aus dem kompakten Tank an seiner Hüfte ein.
       Nachdem er sich ein paar
Augenblicke mit seiner Datentafel beschäftigt hatte, sagte er: »Oh. Das ist
interessant.«
       »Was denn?«, fragte Keeler.
       »Nichts. Es ist nichts. Der
Hauptmann hat recht. Verteilen Sie sich bitte und sehen Sie sich um. Die
Soldaten hier werden Ihnen alle Fragen beantworten. Sie dürfen sich auch gern
die Kriegsmaschinen ansehen.«
       Die Memoratoren sahen
einander an und schwärmten aus. Jedem folgte ein gehorsamer Servitor mit einem
Schirm und ein kleiner Trupp missmutiger Soldaten.
       »Wir hätten ebenso gut oben
bleiben können«, sagte Keeler.
       »Die Berge sind prachtvoll«,
sagte Sark.
       »Scheiß auf die Berge.
Andere Welten haben auch welche. Hören Sie doch.«
       Sie horchten. Ein tiefes,
entferntes Donnern hallte durch die Schlucht zu ihnen. Der Lärm eines Krieges,
der anderswo stattfand.
       Keeler nickte in die
Richtung des Lärms. »Da sollten wir sein. Ich werde den Iterator fragen, warum
wir hier festsitzen.«
       »Viel Glück«, sagte Sark.
       Sindermann hatte sich von
der Gruppe entfernt und stand unter der Traufe von einem der kruden Langhäuser
des Gebirgsorts. Er studierte weiterhin seine Datentafel. Der Wind ließ die
Büschel trockenen Grases im weißen Sand um seine Füße nicken. Regen tröpfelte.
       Keeler ging zu ihm. Zwei
Soldaten und ein Servitor mit einem Schirm machten Anstalten, ihr zu folgen.
Sie drehte sich zu ihnen um.
       »Geben Sie sich keine Mühe«,
sagte sie. Sie

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