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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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blieben wie angewurzelt stehen und gestatteten ihr, allein
weiterzugehen. Als sie beim Iterator ankam, hing sie an ihrem eigenen
Sauerstoffvorrat. Sindermann war vollkommen in seine Datentafel vertieft.
Neugierig geworden, wartete sie einen Moment mit ihrer Beschwerde.
       »Irgendwas läuft schief,
nicht wahr?«, fragte sie leise.
       »Nein, ganz und gar nicht«,
sagte Sindermann.
       »Sie haben herausgefunden,
was Samus ist, richtig?«
       Er sah sie an und lächelte.
»Ja. Sie sind sehr beharrlich, Euphrati.«
       »Ich bin so geboren. Was ist
es, Iterator?«
       Sindermann zuckte die
Achseln. »Es ist albern«, sagte er, indem er ihr den Bildschirm der Datentafel
zeigte. »In der Geschichte, die wir bereits von dieser Welt in Erfahrung
bringen konnten, taucht der Name Samus und auch die Flüsterspitzen auf.
Anscheinend ist dies ein heiliger Ort für die Bewohner von
Dreiundsechzig-Neunzehn. Ein heiliger Ort, an dem es spukt, wo die angebliche
Barriere zwischen der Wirklichkeit und der Geisterwelt am durchlässigsten ist.
Es ist faszinierend. Die Glaubenssysteme und die zahlreichen Aberglauben
primitiver Welten faszinieren mich ohne Ende.«
       »Was sagt Ihnen Ihre
Datentafel, Iterator?«, fragte Keeler.
       »Sie sagt... es ist ziemlich
witzig. Ich nehme an, es wäre beängstigend, wenn man tatsächlich an solche
Dinge glaubte. Sie sagt, die Flüsterspitzen sind der Ort auf dieser Welt, wo
die Geister wandeln und sprechen. Sie erwähnt Samus als den Obersten dieser
Geister. Einheimische und uralte Legenden berichten, wie einer der hiesigen
Imperatoren hier gegen eine albtraumhafte Kraft der Teufelei gekämpft und ihr
Fesseln angelegt hat. Der Teufel wurde Samus genannt. Er ist hier in ihren
Mythen, wissen Sie? Wir hatten selbst einen in den ganz alten Zeiten, der
Seytan oder Tearmat genannt wurde. Samus ist das Äquivalent.«
       »Also ist Samus ein Geist?«,
flüsterte Keeler mit einem unangenehmen Schwindelgefühl.
       »Ja. Warum fragen Sie?«
       »Weil«, sagte Keeler, »ich
seit unserer Landung höre, wie er mir etwas zuzischt. Und ich habe kein Kom.«
     
       Hinter den Felsbrücken
hatten die Rebellen Wälle aus Stein und Metall errichtet. Sie hatten schwere
Kanonen, welche die Zugänge zur Festung sicherten, Sprengladung mit
Fernzündungen in den schmalen Engpässen, elektrischen Stacheldraht,
Brandschotts und Barrikaden aus Betonklötzen und schweren Eisenstangen. Sie
hatten ein paar Selbstschussanlagen und den Vorteil des steilen Abgrunds und
des unbegehbaren Eises ringsumher. Sie hatten Vertrauen und ihren Gott auf
ihrer Seite.
       Sie hatten Varvaras'
Regimenter sechs Wochen lang aufgehalten.
       Sie hatten nicht die Spur
einer Hoffnung.
       Nichts, was sie taten,
konnte den Vormarsch der Luna Wolves auch nur verzögern. Die Terminatoren
schüttelten die Kanonentreffer und die Explosionen einfach ab, zwängten sich
durch die Wälle und sprengten die Brandschotts auf. Sie quetschten mit ihren
gewaltigen Klauen den Funken elektrischen Lebens aus den Wachdrohnen und
brachten mit den Schultern die Barrikaden zum Einsturz. Die Kompanie flutete
hinterher und schoss in den dichter werdenden Rauch.
       Die eigentliche Festung war
in den Berggipfel gebaut worden.
       Einige Abschnitte des Dachs
und der Brustwehr waren von außen zu sehen, aber der größte Teil des Bauwerks
lag innen, durch viele hundert Meter Felsgestein gepanzert. Die Luna Wolves
strömten durch die befestigten Tore. Sturmtrupps stiegen mit ihren
Sprungmodulen die Felswand empor und landeten wie Scharen weißer Vögel auf den
exponierten Dächern, rissen sie auf, um sich Zutritt zu verschaffen, und
drangen von oben ein. Explosionen fegten durch die Innenräume der Festung,
öffneten sie für den Himmel und ließen Platten aus gelockertem Eis und
Felsgestein in die Schlucht stürzen.
       Innen war die Festung ein
Irrgarten aus feucht-schwarzen Felstunneln und alten Steinplatten, durch den so
scharf der Wind blies, dass er zu hyperventilieren schien. Die Getöteten lagen
überall, zusammengesunken und verdreht, schlaff und gebrochen.  
       Als er über sie
hinwegschritt, hatte Loken Mitleid mit ihnen. Ihre Kultur hatte sie getäuscht
und zu diesem Widerstand verführt, und der Widerstand hatte den Zorn der
Astartes über sie gebracht. Sie hatten diese verhängnisvolle Katastrophe
praktisch selbst herausgefordert und herbeigeführt.
       Furchtbare menschliche
Schreie hallten durch die zugigen

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