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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Sindermann laut aus dem Buch Lorgar vorlesen hörte.
    Er übersetzte.
    Überraschenderweise waren die Worte vor ihr in einer Sprache verfasst, die sie verstand, und sie überflog
rasch die Seite.
Sindermanns Worte erklangen wieder, und es dauerte einen Moment, bis Euphrati begriff, dass er die Worte sprach, die sie gerade las. Die Buchstaben ver schwammen und ordneten sich vor ihren Augen neu an. Die verblasste Schrift schien von innen zu leuchten, und als sie las,
gingen die Seiten in Flammen auf. Mit einem Aufschrei ließ sie das Buch fallen.
    Sie fuhr herum und lief zu Sindermann zurück. Als sie um die Ecke bog, sah sie ihn mit verängstigter Miene
laut vorlesen. Er umklammerte das Buch, als sei er nicht in der Lage, es loszulassen, während die Worte aus ihm heraussprudelten.
    Ein knisternder, elektrischer Impuls verursachte ihr Zahnschmerzen, und sie schrie vor Entsetzen auf, als sie eine wirbelnde Wolke aus bläulichem Licht über dem
Tisch sah. Das Bild verzerrte sich und bebte in der Luft, bewegte sich, als sei es nicht synchron mit der Welt.
    »Kyril! Was geht hier vor?«, schrie sie, als das Grauen der
Flüsterspitzen mit lähmender Wucht zurückkehrte und sie auf die Knie sank.
    Sindermann strömten immer noch unfreiwillig Worte aus
dem Mund, den Blick voller Entsetzen auf den unnatürlichen
Anblick über sich gerichtet. Ihr war klar, dass die Furcht, die sie empfand, auch durch seine Adern kreiste.
    Das Licht dehnte und streckte sich, als wolle etwa s von der anderen
Seite hindurchstoßen, und ein schil lerndes, tastendes Glied quoll aus seinen Tiefen. Keeler spürte, wie die Wut, die sie in den Monaten nach dem
Angriff empfunden hatte, die Furcht durchbrach. Plötzlich lief sie los.
    Sie erreichte Sindermann und packte seine mageren Handgelenke, als die Andeutung eines Körpers aus wal lendem, leuchtendem Fleisch durch das Licht fegte.
    Seine Hände waren um das Buch gekrampft, die 'Knö chel weiß, und sie konnte sie nicht lösen, während er
immer noch die schrecklichen Worte vorlas.
    »Kyril! Lassen Sie das verdammte Buch los!«, rief sie, als ein entsetzliches Reißen über ihr ertönte. Sie
riskierte einen Blick und sah noch
mehr Tentakel in der obszönen Parodie einer Geburt durch das Licht dringen.
    »Es tut mir leid, Kyril!«, rief sie und verpasste dem
Iterator einen Schlag ans Kinn.
    Er fiel nach hinten, und der Strom der Worte brach ab,
als das Buch seinen Händen entglitt. Sie umrun dete rasch den Tisch und hob Sindermann hoch. Dabei hörte sie ein groteskes Sauggeräusch und ein hartes, nasses Klatschen, als etwas Schweres auf dem Tisch lan dete.
    Euphrati verschwendete keine Zeit damit zurückzu schauen, sondern eilte so schnell sie konnte zu den Regalen und stützte unterwegs den schwankenden Sin dermann. Die beiden entfernten sich von dem Tisch, während ein funkelndes Licht hinter ihnen ihre Schatten vorauswarf und ein gackerndes Kreischen wie Geläch ter über ihnen zusammenschlug.
    Keeler hörte ein Rauschen, etwas Grelles, Heißes zuckte an ihr vorbei und krachte mit einem heißen Knall gegen die Regale. Das Holz zischte und knisterte, und als sie über die Schulter blickte, sah sie ein Grauen aus rudernden Gliedern und leuchtendem, verdrehtem Fleisch hinter ihnen herspringen. Es bewegte sich kräuselnd,
während sich irrsinnige Gesichter, Augen und ga ckernde Münder aus der flüssigen Masse seines Körpers wanden und neu formten. Blaues und rotes Licht leuch tete darin und zuckte in blendenden Blitzen durch das Archiv.
    Ein weiterer Strahl aus phosphoreszierender Hellig keit raste auf sie zu, und Keeler warf sich und Sindermann
flach auf den Boden, als das Regal neben ihnen gesprengt wurde und brennende Bücher und Holzbro cken durch die Luft flogen. Das entsetzliche Ungeheuer rannte auf langen, elastischen Gliedern unglaublich
schnell und gewandt zwischen den
Regalen entlang, und Keeler sah, dass
es einen Bogen schlug, um hinter sie zu gelan gen.
    Sie zerrte Sindermann hoch, das Gackern des aberwit zigen Gelächters des Ungeheuers hinter sich. Der Itera tor schien nach ihrem Schlag wieder einigermaßen bei Sinnen zu sein, und sie liefen weiter durch die schmalen Korridore zwischen den Regalen zum Ausgang. Hinter ihnen tosten Flammen, als das Grauen seinen Leib in den Gang zwängte und Bücher in Geysire aus rosa Feuer ausbrachen.
    Das Ende der Reihe lag vor ihnen, und sie hätte bei nahe gelacht, als sie die Sirenen des Feueralarms hörte. Gewiss würde ihnen jetzt jemand zu Hilfe

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