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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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wollte.«
    »Den habe ich auch gehört. Aximand hat mir dasselbe erzählt.«
    »Tja, es ist offensichtlich ein guter Rat, weil ich ziem lich hingerissen war, als ich ihn zum ersten Mal aus der Nähe gesehen habe: Er ist so wundervoll. Ich hätte bei nahe vergessen, warum ich überhaupt da war.«
    »Ich weiß nicht, ob ich verstehe, was Sie mir sagen wollen«, sagte Loken kopfschüttelnd, während Karkasy ihm Fleisch anbot.
    »Drücken wir es mal so aus: Können Sie sich vorstel len, dass jemand, der Horus tatsächlich persönlich ken nengelernt hat — ich darf ihn doch Horus nennen? Wie ich
gehört habe, sehen Sie es nicht so gern, wenn wir Sterbliche ihn so nennen.
Also, können Sie sich vorstel len, dass dieser Jemand etwas in der Art sagt, wie dieser Temba
gesagt haben soll?«
    Loken hatte Mühe, Karkasy zu folgen, und ihm ging auf,
dass seine Wut ihn für die Pracht des Kriegsmeis ters blind gemacht hatte. »Sie haben recht, Ignace. Nie mand,
der den Kriegsmeister persönlich kennengelernt hat, könnte so etwas sagen.«
    »Also stellt sich die Frage, warum Erebus behaupten sollte, dass Temba es gesagt hat.«
    »Ich weiß nicht. Warum sollte er?«
    Karkasy schluckte ein paar Bissen und spülte sie mit
einem Schluck weißen Schnaps herunter. »Ja, warum?«, fragte er, während er sich langsam für seine Geschichte erwärmte.
»Sagen Sie, hatten Sie bereits das >Vergnü gen<,
Aeliuta Hergig kennenzulernen? Sie ist Memorato rin — eine der Dramatikerinnen — und schreibt fürchter lich
überladene Stücke. Ermüdende Geschichten, wenn Sie mich fragen, aber ich kann
nicht abstreiten, dass sie auf der Bühne
einiges Talent hat. Ich weiß noch, wie ich sie einmal als Lady Ophelia in Die Tragödie von Amleti gesehen habe, und da war sie ziemlich gut, obwohl ...«
    »Ignace«, warnte Loken. »Kommen Sie zur Sache.«
    »O ja, natürlich. Die Sache ist die: So talentiert die gute Frau Hergig als Schauspielerin auch sein mag — verglichen mit der Vorstellung, die Erebus heute abge liefert hat, ist sie nur ein kleines Licht.«
    »Vorstellung?«
    »Ja, in der Tat. Alles, was er vom Augenblick seines Eintretens in die Jurte getan hat, war eine Vorstellung. Haben Sie das nicht bemerkt?«
    »Nein, ich war zu wütend«, gab Loken zu. »Aus die sem Grund wollte ich Sie dabeihaben. Erklären Sie es mir
einfach und ohne Umschweife, Ignace.«
    Karkasy strahlte stolz, bevor er fortfuhr: »Also gut. Als er zuerst von Davins Nichteingliederung sprach, hat er vorgeschlagen, an einem privateren Ort darüber zu reden, aber er hat dieses höchst provokante Thema über haupt erst in einem Raum voller Leute angeschnitten. Und ist Ihnen das nicht aufgefallen? Erebus hat gesagt, Temba hätte sich gegen ihn, gegen Horus gewandt, nicht gegen den Imperator. Gegen Horus. Er hat es zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht.«
    »Aber warum sollte er danach trachten, den Kriegs meister derart zu provozieren?«
    »Vielleicht, um seine Gemütsruhe zu stören, um ihn wütend zu machen. Schließlich hat er gewusst, wie seine Reaktion ausfallen würde. Ich glaube, Erebus wollte den Kriegsmeister in eine Lage bringen, in der er nicht mehr klar denken
konnte.«
    »Seien Sie vorsichtig, Ignace. Wollen Sie damit andeu ten, dass der Kriegsmeister nicht klar denkt?«
    »Nein, nein«, sagte Karkasy. »Nur, dass Erebus seine Gemütsruhe gestört hat, um ihn manipulieren zu kön nen.«
    »Zu welchem Zweck manipulieren?«
    Karkasy zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass Erebus will, dass
Horus Davins Mond be sucht.«
    »Aber er hat ihm doch davon abgeraten, dorthin zu gehen. Er hatte sogar den Nerv vorzuschlagen, andere anstelle des Kriegsmeisters zu schicken.«
    Karkasy winkte geringschätzig ab. »Nur um es so aus sehen zu lassen, als habe er versucht, ihn davon abzu bringen, obwohl er ganz genau wusste, dass der Kriegs meister nach dieser Beleidigung seiner Ehre keinen Rückzieher machen konnte.«
    »Und den sollte er auch nicht machen, Memorator«, sagte eine tiefe Stimme im Eingang der Jurte.
    Karkasy fuhr zusammen, und Loken drehte sich beim Klang der Stimme um und sah den Ersten Hauptmann der Sons of Horus in der vollen Pracht seiner
Plattenrüstung.
    »Ezekyle«, sagte Loken. »Was machst du denn hier?«
    »Ich suche dich«, sagte Abaddon. »Du solltest bei dei ner Kompanie sein. Der Kriegsmeister wird die Speer spitze persönlich anführen, und du verschwendest deine Zeit mit Schreiberlingen, die das Wort eines ehrenhaften

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