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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Maloghurst Horus einen wachsa men Seitenblick zuwarf. »Eine Korrektur, sagen Sie. Was wollen Sie denn korrigieren?«
    »Der Kriegsmeister sagte, diese Welt sei eingegliedert worden«, sagte Erebus.
    »Davin ist eingegliedert«, knurrte Horus.
    Erebus schüttelte traurig den Kopf, und für einen Moment
spürte Karkasy eine Spur finsterer Belustigung in Erebus.
    »Nein«, sagte er. »Davin ist nicht eingegliedert.«
     
    Loken spürte, wie ihm bei diesem Affront gegen ihre Ehre die Galle hochkam, und die steifen Rücken der an deren Mitglieder des Mournival verrieten, dass es ihnen ebenso ging. Überraschenderweise ging Aximand sogar so weit, nach seinem Schwert zu greifen, doch Torgad don schüttelte den Kopf, und Klein-Horus nahm wider strebend die Hand vorn Heft seiner Waffe.
    Loken kannte Erebus noch nicht lange, hatte aber ge sehen, welchen Respekts, welcher Wertschätzung sich der eher leise Ordenspriester der Word Bearers erfreute. Sein Rat war weise, seine Art freundlich und sein Ver trauen auf Horus unerschütterlich. Aber Erebus' subtiles Vordringen hatte Loken auf eine Weise aus dem Gleich gewicht gebracht, die weit über bloße Eifersucht hinaus ging. Seit er den Rat des Ersten Ordenspriesters annahm, war der
Kommandant mürrisch, unnötig streitlustig und zurückgezogen. Maloghurst selbst hatte gegenüber dem
Mournival seiner Besorgnis über den wachsenden Einfluss des Word Bearers auf Horus Ausdruck verlie hen.
    Nach einem Gespräch mit Erebus auf dem vorderen Observationsdeck der Rächender Geist hatte Loken ge wusst, dass mehr hinter dem Ordenspriester steckte, als offensichtlich war. An jenem Tag war der Samen des Argwohns in seinem Herzen aufgegangen, und Erebus' Worte fielen nun darauf wie frischer Frühlingsregen.
    Seit Xenobia hatte sich Erebus so viel Einfluss auf den Kriegsmeister erarbeitet, dass Loken kaum glauben konnte, wie flegelhaft er sich gerade benahm.
    »Könnten Sie das ein wenig näher ausführen?«, fragte Maloghurst, der sichtlich Mühe hatte, sein Temperament zu zügeln. Nie hatte Loken den Schildträger mehr be wundert.
    »Das könnte ich«, sagte Erebus, »aber vielleicht sollte man diese Dinge besser in privaterem Kreis besprechen.«
    »Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, Erebus. Dies ist der Kriegsrat, hier gibt es keine Geheimnisse«, befand Horus.
    Loken wusste, welche Rolle er ihnen auch zugedacht haben mochte — jetzt war sie bedeutungslos. Auch die anderen Mitglieder des Mournival erkannten es.
    »Milord«, begann Erebus, »ich bitte um Entschuldi gung, wenn ...«
    »Sparen Sie sich Ihre Entschuldigung, Erebus«, sagte Horus. »Sie haben Nerven, so vor mich zu treten. Ich habe Sie aufgenommen und Ihnen einen Platz in mei nem Kriegsrat gegeben, und so vergelten Sie es mir — mit Schmähung? Mit
Unverschämtheit? Das lasse ich mir nicht bieten, das sage ich Ihnen in aller Deutlichkeit. Ha ben Sie mich verstanden?«
    »Jawohl, Milord, und ich habe keine Schmähung beabsichtigt.
Wenn Sie mir gestatten fortzufahren, werden Sie sehen, dass ich Sie nicht beleidigen wollte.«
    Knisternde Spannung erfüllte die Jurte. Loken ver suchte, Horus gedanklich zu zwingen, dieser Farce ein Ende zu bereiten und sich an einen privateren Ort zu rückzuziehen, aber er sah, dass sein Blut in Wallung war und es nun kein Zurück mehr gab.
    »Fahren Sie fort«, knirschte Horus.
    »Wie Sie wissen, sind wir hier vor sechs Dekaden ab gezogen, Milord. Davin war eingegliedert und schien auf dem besten Wege zu sein, ein erleuchteter Teil des Imperiums zu werden. Leider hat sich herausgestellt, dass dem nicht so ist.«
    »Kommen Sie zur Sache, Erebus«, sagte Horus, die Hände zu Fäusten geballt.
    »Gewiss. Auf dem Weg nach Sardis und zu unserem Zusammentreffen mit der Zwohundertdritten Flotte bat mich der verehrte Lord Kor Phaeron, einen Umweg über Davin zu machen, um mich zu vergewissern, dass sich Kommandant Temba und die ihm überlassenen Einhei ten an das Wort des Imperators, von allen geliebt, hiel ten.«
    »Wo ist Temba überhaupt?«, wollte Horus wissen. »Ich habe ihm genug Männer dagelassen, um etwaige Über reste von Widerstand zu befrieden. Wenn diese Welt nicht eingegliedert wäre, hätte ich doch gewiss davon gehört.«
    »Eugan Temba ist ein Verräter, Milord«, sagte Erebus. »Er ist auf Davins Mond und erkennt den Imperator nicht mehr als seinen Herrn und Meister an.«
    »Ein Verräter?«, rief Horus. »Unmöglich. Eugan Temba war ein Mann von edlem Charakter und bewunderns wertem

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