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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Anblick des lebendigen Gottes in seiner wunderbaren
Plattenrüstung schwach. Sie hatte die Farbe eines entfernten Meeres, und sein Umhang strahlte in einem dunklen Purpur. Das Auge Terras leuchtete auf seiner Brust. Karkasy war überwältigt von der gebieteri schen Schönheit des Kriegsmeisters.
    Schon so lange bei der 63. Expeditionsflotte zu sein und Horus erst jetzt zu sehen, kam ihm wie eine extreme Zeitverschwendung vor, und Karkasy beschloss, die von ihm in dieser Woche beschriebenen Seiten aus seinem Bondsman Nummer 7 herauszureißen und einen epi schen Monolog über den Kommandanten zu komponie ren.
    Das Mournival folgte ihm, begleitet von einer hochge wachsenen, statuenhaften Frau in einem roten Samt kleid mit hohem Kragen und Puffärmeln, deren langes Haar zu einer komplizierten Frisur angeordnet war. Er spürte seine Empörung wachsen, als ihm aufging, dass dies Vivar sein musste, die Memoratorin von Terra, von der
sie gehört hatten.
    Horus hob die Arme und sagte: »Freunde, ich sage Ihnen ständig, dass niemand in meiner Anwesenheit nie derknien soll. Nur der Imperator verdient diese Ehre.«
    Langsam, als widerstrebe es ihr, die Ehrenbezeugung für
diesen lebendigen Gott zu beenden, erhob sich die Menge,
während sich Horus in die vordere Reihe begab, Hände schüttelte und alle mit
seinem mühelosen Charme und Witz
bezauberte. Karkasy beobachtete die Gesichter derjenigen, mit denen der Kriegsmeister sprach. Eifer sucht nistete sich in seinem Herzen ein, denn er wurde nicht begünstigt.
    Ohne nachzudenken, drängte er vorwärts durch die Menge und handelte sich dafür feindselige Blicke und hier
und da einen Ellbogenstoß ein. Er spürte ein Zerren am Kragen seines Gewandes und verrenkte den Hals, um die Person zurechtzuweisen, die seine teure
Klei dung so grob behandelte. Er sah
Euphrati Keeler hinter sich und
glaubte zuerst, sie versuche ihn zurückzuhal ten, doch dann sah er ihr Gesicht und lächelte, als ihm a ufging, dass sie ihm folgte und seine Körperfülle wie einen
Pflug nutzte.
    Als er noch etwa sechs oder sieben Leute vor sich hatte, fiel ihm wieder ein, warum er überhaupt an dieser
erhabenen Veranstaltung teilnahm. Er riss den Blick vom Kriegsmeister los, um Erebus von den Word Bearers zu beobachten.
    Karkasy wusste kaum etwas über die XVII. Legion, nur dass ihr Primarch Lorgar ein enger und vertrauter Bruder von Horus war. Beide Legionen hatten oft ge meinsam zum Wohle des Imperiums gekämpft und ihr Blut
vergossen. Die Mitglieder des Mournival traten vor und umarmten Erebus wie einen lange verschollenen Bruder. Sie lachten und schlugen einander in gegenseiti gem Willkommen auf die Rüstung, obwohl Karkasy eine gewisse Zurückhaltung bei der Umarmung zwischen Loken und Erebus bemerkte.
    »Konzentrier dich, Ignace, konzentrier dich ...«, flüs terte er sich selbst zu, als er sich dabei ertappte, wie
sein Blick wieder zur
Pracht des Kriegsmeisters abirrte. Er riss den Blick von Horus los und sah gerade noch, wie sich Abaddon und Erebus ein letztes Mal die Hand schüttelten und dabei etwas Silbernes von einer Hand fläche zur anderen wanderte. Er war nicht sicher, weil alles so schnell gegangen war, aber es hatte ausgesehen wie
eine Münze oder ein Medaillon.
    Das Mournival und Vivar bezogen in respektvoller Entfernung Stellung hinter dem Kriegsmeister, während Maloghurst seinen Platz an der Seite seines Herrn ein nahm.
    Horus hob die Arme und sagte: »Sie müssen mich wieder einmal ertragen, meine Freunde. Wir versam meln uns, um zu besprechen, wie wir Wahrheit und Licht zu Stätten der Dunkelheit bringen.«
    Höfliches Gelächter und Beifall breitete sich zu den
Rändern der Jurte aus, während Horus fortfuhr: »Wir kehren nach Davin zurück, zum Schauplatz eines gro ßen Triumphs und zur achten Welt, die von dieser Expe dition eingegliedert wurde. Dies ist wahrhaftig ...«
    »Kriegsmeister«,
ertönte eine Stimme aus der Mitte der Jurte.
    Das Wort war leise ausgesprochen worden, dennoch stießen alle einen kollektiven Seufzer aus. Es war ein un geheuerlicher Bruch der Etikette.
    Karkasy sah, wie sich die Miene des Kriegsmeisters verfinsterte, da er es ganz offensichtlich nicht gewohnt
war, unterbrochen zu werden.
    Die Menge um Erebus zog sich zurück, als befürchte sie, durch die bloße Nähe zu ihm könne seine Verwegenheit
auf sie abfärben.
    »Erebus«, sagte Maloghurst. »Sie haben etwas zu sagen.«
    »Nur eine Korrektur, Schildträger«, erklärte Erebus.
    Karkasy sah, wie

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