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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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der Word Bearers
    Vertrauter Ratgeber des Kriegsmeisters ...
    Lügner.
    Wie sehr er sich auch bemühte, das Wort bei seiner vorbereitenden Meditation auf die Schlacht zu verdrän gen, es kehrte immer wieder zurück, suchte ihn heim. Als Reaktion darauf gingen ihm Euphrati Keelers Worte immer und immer wieder durch den Kopf.
    Sie hatte ihn angestarrt und gefragt: »Wenn Sie Fäul nis sähen, einen Anflug von Verderbnis, würden Sie aus Ihrem reglementierten Leben ausbrechen und sich da gegenstemmen?«
    Keeler hatte etwas Unmögliches angedeutet, und er hatte bestritten,
dass ihre Andeutung jemals Wirklich keit werden könnte. Und doch erwog er gerade die Mög lichkeit, dass ein Bruder Astartes — jemand, den der Kriegsmeister schätzte und dem er vertraute — sie aus unbekannten Gründen belog.
    Loken hatte versucht, Kyril Sindermann zu finden und das Thema mit ihm zu besprechen, aber der Iterator war nicht aufzufinden, und so war Loken mutlos in die Übungshalle zurückgekehrt. Der lächelnde Schlächter Luc Sedirae reinigte die Einzelteile seines auseinander genommenen Boltgewehrs. Die »Zwillinge«, Moy und Marr, beschäftigten sich mit einer Schwertübung, und Lokens ältester Freund, Nero Vipus, saß auf einer Bank und polierte seinen Brustharnisch, um die Narben zu beseitigen, die er sich auf Mord eingehandelt hatte.
    Sedirae
und Vipus nickten grüßend, als er eintrat.
    »Garvi«,
sagte Vipus. »Ist irgendwas?«
    »Nein,
warum?«
    »Du siehst etwas angefressen aus, das ist alles.« »Es geht mir bestens«, schnauzte Loken.
    »Schön, schön«, murmelte Vipus. »Was habe ich ver brochen?«
    »Es tut mir leid, Nero«, sagte Loken. »Ich bin nur ...«
    »Ich weiß, Garvi. Der ganzen Kompanie geht es ge nauso. Sie können es kaum erwarten, endlich zu landen und die Ersten zu sein, die sich dieses Schwein Temba vorknöpfen. Luc hat schon mit mir gewettet, dass er der jenige sein wird, der sich seinen Kopf holt.«
    Loken nickte zerstreut und fragte: »Hat jemand den Ersten Hauptmann Abaddon gesehen?«
    »Nein, nicht seit unserer Rückkehr«, erwiderte Sedi rae, ohne von seiner Arbeit aufzublicken. »Aber diese Memoratorin, die Dunkelhäutige, hat nach dir gesucht.«
    »Oliton?«
    »Aye, so heißt sie. Sie hat gesagt, sie kommt in einer Stunde oder so noch mal vorbei.«
    »Danke,
Luc«, sagte Loken und wandte sich wieder an
Vipus. »Und noch mal: Tut mir leid, dass ich dich an geschnauzt habe, Nero.«
    »Keine Sorge«, lachte Vipus. »Ich bin schon ein großer Junge, und mein Fell ist dick genug, um deiner schlech ten Laune zu widerstehen.«
    Loken lächelte seinen Freund an, öffnete seinen Waf fenkäfig, legte die Rüstung ab und schälte sich vorsich tig aus dem hautengen Trikotanzug aus mimetischer Kunstfaser, bis er nur noch Unterwäsche trug. Er nahm sein Schwert, ging zu einem Übungskäfig und aktivierte die Waffe, während sich die eisengrauen Halbkugeln auseinanderschoben und der röhrenförmige Kampfser vitor von der Mitte der Kuppel herabsenkte.
    »Kampfdrill Epsilon neun«, sagte er. »Maximale Töd lichk e it. «
    Die Kampfmaschine erwachte summend zum Leben und entfaltete lange Klingenglieder aus den Seiten auf eine Weise, die ihn an die geflügelte Variante der Mega rachniden auf Mord erinnerten. Stacheln und surrende Schneiden sprossen aus dem Leib der Maschine, und Loken
ließ zur Lockerung Hals und Arme kreisen.
    Er brauchte einen klaren Kopf, wenn er die Ereignisse überdenken wollte, und es gab keinen besseren Weg, Reinheit der Gedanken zu erlangen, als den Kampf. Die Maschine begann einen leisen Countdown, und Loken nahm
Kampfhaltung an, während seine Gedanken wie der zum Ersten Ordenspriester der Word Bearers zu rückkehrten.
    Lügner ...
     
    Am fünfzehnten Tag nach Verlassen des Interex-Territo riums und eine Woche vor der Ankunft im Davin-Sys tem hatte Loken endlich Gelegenheit gehabt, allein mit Erebus zu sprechen. Er hatte den Ersten Ordenspriester der Word Bearers auf dem vorderen Observationsdeck der Rächender Geist erwartet und dabei die Schlieren aus schwarzem Licht und strahlender Dunkelheit beobach tet, die an der großen Sichtscheibe aus Panzerglas vor beizogen.
    »Hauptmann Loken?«
    Loken drehte sich um und sah Erebus' offenes, ernstes Gesicht. Sein rasierter, tätowierter Schädel glänzte in
den wirbelnden Strudeln aus vielfarbigem Licht, das durch das Glas der Observationsbucht fiel und seine Rüstung mit Patina überzog wie die Palette eines Ma lers.
    »Erster

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