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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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militärischen Geist. Ich habe ihn persönlich für diese Ehre ausgewählt. Er würde niemals zum Verräter werden!«
    »Ich wollte, das wäre wahr, Milord«, sagte Erebus, der tatsächlich ehrlich bedauernd klang.
    »Was, im Namen des Imperators, sucht er auf dem Mond?«,
fragte Horus.
    »Die Stämme auf Davin selbst waren ehrenhaft und haben die Eingliederung bereitwillig akzeptiert, aber diejenigen auf dem Mond haben es nicht getan«, erklärte Erebus. »Temba hat seine Männer in einer glorreichen, aber letzten Endes tollkühnen Expedition auf den Mond geführt, um die dortigen Stämme zur Räson zu brin gen.«
    »Warum tollkühn? Das ist die Pflicht eines imperialen Kommandanten.«
    »Es war tollkühn, Milord, weil die Stämme auf dem Mond ein anderes Verständnis von Respekt haben al s wir, und es
scheint, als habe sich Temba auf ein ehren haftes Palaver mit ihnen eingelassen, das sie ausgenutzt haben, um ...
Mittel einzusetzen. Mittel, die die Auffas sung unserer Männer verändert und gegen Sie gewandt haben.«
    »Mittel? Reden Sie Klartext, Mann!«
    »Ich zögere, sie beim Namen zu nennen, Milord, aber sie entsprechen dem, was in den alten Texten als, nun ja, Zauberei
beschrieben wird.«
    Loken spürte, wie er bei der Erwähnung von Zauberei beinahe die Fassung verlor. Eine Welle der Ungläubigkeit
durchlief die Menge in der Jurte.
    »Temba dient jetzt dem Herrn über Davins Mond und hat
auf seine dem Imperator geleisteten Treueeide ge spien. Er
bezeichnet Sie als Lakai eines gefallenen
Got tes.«
    Loken war Eugan Temba nie begegnet, aber er spürte, wie sein Hass auf ihn angesichts dieser furchtbaren Be leidigung
der Ehre des Kriegsmeisters anschwoll.
    Es war wie ein
Gefühl der Übelkeit im Bauch. Erstauntes Gemurmel
wanderte durch die Jurte, da die versammel ten Krieger diese Beleidigung ebenso schneidend spür ten wie er selbst.
    »Das wird er büßen!«, brüllte Horus. »Ich werde ihm den Kopf abreißen und seinen Leichnam an die Krähen verfüttern. Das schwöre ich bei meiner Ehre!«
    »Milord«, sagte Erebus, »es tut mir leid, der Überbrin ger so schlechter Neuigkeiten zu sein, aber dies ist doch gewiss eine
Angelegenheit, die besser Ihren Untergebenen überlassen bleibt.«
    »Ich soll andere schicken, um diesen Fleck auf meiner Ehre zu tilgen, Erebus?«, donnerte Horus. »Für was für
eine Art Krieger halten Sie mich? Ich habe hier das Dekret der Eingliederung
unterzeichnet, und ich will ver dammt sein, wenn die einzige Welt, die nach der Ein gliederung wieder aus dem Imperium ausschert, eine ist, die ich erobert habe!« Er wandte sich an das Mourni val. »Macht eine Speerspitze bereit — sofort!«
    »Zu Befehl, Milord«, sagte Abaddon. »Wer soll sie an führen?«
    »Ich«, sagte Horus.
     
    Der Kriegsrat wurde aufgelöst. Alle anderen Angelegen heiten schrumpften im Angesicht dieser furchtbaren Entwicklung zur Bedeutungslosigkeit. Hektischer Eifer erfasste die 63. Expedition, als die Kommandanten zu ihren Einheiten zurückkehrten und sich die Nachricht von Eugan Tembas Verrat verbreitete.
    Inmitten der dringenden Vorbereitungen zum Abmarsch fand Loken Ignace Karkasy in der Jurte, die gerade erst von dem erzürnten Kriegsrat verlassen worden war. Er saß mit einem offenen Buch vor sich da und schrieb mit großer Leidenschaft, wobei er lediglich innehielt, um
seine Feder mit einem
kleinen Taschenmesser zu schärfen.
    »Ignace«, sagte Loken.
    Karkasy schaute von seinem Werk auf, und Loken war überrascht über die Belustigung, die er im Gesicht des Memorators sah.
    »Das war eine Besprechung, was? Verlaufen sie alle so dramatisch?«
    Loken schüttelte den Kopf. »Nein, normalerweise nicht. Was schreiben Sie da?«
    »Das hier, ach, das ist nur ein schnelles Gedicht über den schändlichen Temba«, sagte Karkasy. »Nichts Be sonderes, nur ein paar Gedanken. Angesichts der Stim mung in der Expedition hielt ich das für angemes sen.«
    »Ich weiß. Ich kann einfach nicht glauben, dass je mand so etwas gesagt hat.«
    »Ich auch nicht, und ich glaube, darin liegt das Prob lem.
«
    »Wie
meinen Sie das?«
    »Ich erkläre es«, sagte Karkasy, indem er sich von sei nem Platz erhob, zu den unangetasteten Schalen mit Fleischstücken ging und sich einen Teller zurechtmachte. »Ich erinnere
mich an einen Rat, den ich einmal in Bezug auf den Kriegsmeister gehört habe. Wenn man ihm be gegne, sei es nützlich, auf seine Füße zu schauen, denn wenn man ihm in die Augen blicke, vergesse man, was man sagen

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