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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Ordenspriester«, erwiderte Loken mit einer tiefen Verbeugung.
    »Bitte, mein Name ist Erebus. Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mich bei ihm nennen würden. Wir brauchen keine derartigen Förmlichkeiten.«
    Loken nickte, während sich Erebus zu ihm und der gro ßen, bunten Pracht gesellte, die sich vor ihnen
ausbreitete. »Wunderschön, nicht wahr?«,
fragte Erebus.
    »Das habe ich auch einmal gedacht«, nickte Loken. »Aber in Wahrheit kann ich es jetzt nicht betrachten, ohne Beklemmung zu empfinden.«
    »Beklemmung? Warum das?«, fragte Erebus, indem er Loken eine Hand auf die Schulter legte. »Der Warp ist nur das Medium, das unsere Schiffe durchfahren. Hat nicht der Imperator, von allen geliebt, die Mittel und Wege enthüllt, wie wir ihn nutzen können?«
    »Ja, das hat er«, gab Loken ihm recht, während er einen Blick auf die in Erebus' Schädel eintätowierte Schrift warf, doch er konnte die Worte nicht lesen.
    »Das sind die Verkündigungen des Imperators, wie im Buch
Lorgar interpretiert, und in der
Sprache von Col chis
geschrieben«, beantwortete Erebus seine unausge sprochene Frage. »Sie sind für mich ebenso Waffe wie Boltgewehr und Schwert.«
    Als er Lokens Verständnislosigkeit sah, sagte er: »Auf dem Schlachtfeld muss ich eine Gestalt der Ehrfurcht und Erhabenheit sein, und indem ich das Wort des Im perators direkt auf der Haut trage, schüchtere ich den Xeno und den Ungläubigen vor mir ein.«
    »Den Ungläubigen?«
    »Eine schlechte Wortwahl«, zuckte Erebus die Ach seln, »vielleicht wäre Misanthrop eine bessere Bezeich nung, aber ich habe den Verdacht, dass Sie mich nicht zu diesem Treffen bestellt haben, um die Aussicht oder meine Tätowierung zu bewundern.«
    Loken lächelte und sagte: »Sie haben natürlich recht. Ich
habe Sie um diese Unterredung gebeten, weil ich weiß, dass die Word Bearers eine Legion sind, die viele Gelehrte in ihren Reihen haben. Sie haben so viele
Welten besucht, die Sitze der Gelehrsamkeit und des Wissens sein sollen, und
sie eingegliedert.«
    »Das stimmt«, sagte Erebus zögerlich. »Obwohl wir viel von diesem Wissen als profan erachtet und in den Feuern des Krieges verbrannt haben.«
    »Aber Sie sind gebildet in esoterischen Dingen, und ich könnte Ihren Rat in ... in einer Angelegenheit brauchen, die ich lieber
unter vier Augen besprechen wollte.«
    »Jetzt bin ich neugierig«, sagte Erebus.
    »Was haben Sie auf dem Herzen?«
    Loken zeigte auf das pulsierende, unwirkliche Licht des Warp auf der anderen Seite der Panzerglasscheibe der Observationsbucht.
    Wolken aus vielen Farben und Spiralen aus Dunkelheit wirbelten und drehten sich wie Tintenkleckse in Wasser und bildeten einen unablässi gen Mahlstrom aus Licht und Schatten. Keine kohären ten Formen existierten in der mysteriösen Anderswelt außerhalb des Schiffs, die ohne den Schutz des Geller- Felds das Schiff des Kriegsmeisters im Zeitraum eines Augenblicks zerstören würde.
    »Der Warp ermöglicht uns, von einer Seite der Galaxis zur anderen zu fahren, aber wir verstehen ihn eigentlich nicht, oder?«,
fragte Loken.
    »Was wissen wir wirklich über die Dinge, die in seinen Tiefen lauern? Was wissen wir über das Chaos?«
    »Das Chaos?«, wiederholte Erebus, und Loken spürte einen
Moment des Zögerns, bevor der Word Bearer ant wortete. »Was meinen Sie mit diesem Ausdruck?«
    »Ich weiß es selbst nicht genau«, gestand Loken. »Auf Xenobia hat Mithras Tull so etwas zu mir gesagt.«
    »Mithras Tull? Dieser Name ist mir unbekannt.«
    »Er war einer von Jephta Nauds Unterführern«, er klärte Loken.
    »Ich habe mich gerade mit ihm unterhal ten, als die Hölle losbrach.«
    »Was hat er gesagt, Hauptmann Loken? Was genau?« Lokens Augen
verengten sich. »Tull hat so gesprochen, als sei das
Chaos eine ganz bestimmte Kraft, ein ureige- ner Bestandteil des Warp. Er sagte, es sei
die Quelle der böswilligsten nur vorstellbaren Verderbnis und würde uns alle überleben und auf unserer Asche tanzen.«
    »Er hat
sich jedenfalls sehr farbig ausgedrückt.«
    »Das hat er, aber ich glaube, er meinte es ernst«, sagte Loken, während er
in die Tiefen des Warp schaute.
    »Glauben Sie mir, Loken: Der Warp ist nicht mehr als geistlose, blindwütige Energie, die sich in beständigem Aufruhr befindet. Mehr nicht. Oder gibt es sonst noch etwas, das Sie seinen Worten Glauben schenken lässt?«
    Loken dachte an die geifernde Kreatur, die den Kör per Xavyer Jubals in der Wasserkirche unter den Bergen von Dreiundsechzig-Neunzehn

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