Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
Geheimkammer im Herzen des Delphos war vor neugierigen Augen geschützt, und zwar durch starke Magie und hoch entwickelte Technologie. Er hatte sie von unzufriedenen Adepten des Mechanicums bekom men, die das Wissen begrüßten, dass die Word Bearers ihnen geben konnten — Wissen, das ihnen der Imperator verboten hatte.
    Akshub kniete nieder, schnitt der toten Akoluthin die Brust auf und entnahm dem Brustkorb mit kundigen Handgriffen das noch warme Herz.
    Sie nahm einen Bissen, bevor sie es Tsepha gab, ihrer überlebenden Akoluthin.
    Sie reichten das Herz innerhalb des Zirkels herum, und jeder der Kultisten biss von dem saftigen roten Fleisch ab. Erebus nahm die grausigen Überreste des Herzens, als es ihm gereicht wurde. Er schlang es hinun ter und spürte, wie ihm das Blut über das Kinn lief, wäh rend er die letzten Erinnerungen der verratenen Ako luthin schmeckte, bevor die heimtückische Klinge ihr Leben beendet hatte. Dieser Verrat war ein Opfer für den Architekten des Schicksals, das blutige Mahl eines für den Blutgott. Die lieblose Paarung der unglückli chen Akoluthin mit einem erkrankten Schwein hatte die Macht des Dunklen Prinzen und des Herrn des Verfalls beschworen.
    Blut sammelte sich unter dem Leichnam und rann in die Furchen im Boden, bevor es in einem Abfluss in der Mitte des Zirkels verschwand.
    Erebus wusste, dass es immer Blut gab — es war voller Leben, in ihm wogte die Kraft der Götter. Wie sollte man diese Kraft besser an zapfen als eben durch diese Substanz, die ihren Segen trug?
    »Ist es vollendet?«, fragte er.
    Akshub nickte und hob das lange Messer auf, mit dem sie dem Leichnam das Herz herausgeschnitten hatte. »Ja. Die Kraft Derjenigen Die Jenseits Wohnen ist bei
uns, obwohl wir uns beeilen müssen.«
    »Warum müssen wir uns beeilen, Akshub?«, fragte er, indem er seine Hand auf sein Schwert legte. »Es muss richtig gemacht werden, sonst ist unser aller Leben ver wirkt.«
    »Das weiß ich«, sagte die Priesterin. »Es ist noch eine andere Präsenz in der Nähe, ein einäugiger Geist, der zwischen den Welten wandert und danach trachtet, den Sohn seinem Vater zurückzugeben.«
    »Magnus, du alte Schlange«, gluckste Erebus, indem er nach oben zum Dach der Kammer schaute. »Du wirst uns nicht aufhalten. Du bist zu weit weg, und Horus ist schon zu tief gefallen. Dafür habe ich gesorgt.«
    »Mit wem sprichst du?«, fragte Akshub.
    »Mit dem einäugigen Geist. Du sagtest, es sei eine an dere Präsenz in der Nähe.«
    »In der Nähe, ja«, sagte Akshub, »aber nicht hier.« Der kryptischen Antworten der alten Priesterin überdrüssig,
schnauzte Erebus: »Wo ist er dann?«
    Akshub tippte sich mit der Flachseite ihrer Klinge an den Kopf. »Er spricht zum Sohn, obwohl er ihn noch nicht richtig erreichen kann. Ich spüre, wie der Geist um den Tempel
streicht und versucht, die Magie zu durch brechen, die seine volle Kraft draußen hält.«
    »Was?«, rief Erebus.
    »Es wird ihm nicht gelingen«, sagte Akshub, die mit ausgestrecktem Messer auf ihn zuging. »Wir wandeln seit vielen tausend Jahren in den jenseitigen Gefilden, und sein Wissen ist bescheiden neben unserem.«
    »Um deinetwillen sollte es besser so sein, Akshub.«
    Sie lächelte und zeigte mit dem Messer auf ihn. »Deine
Drohungen bedeuten hier nichts, Krieger. Ich könnte mit einem Wort das Blut in deinen Adern zum Kochen brin gen, mit einem Gedanken deinen Leib von innen nach außen kehren. Du brauchst mich, damit ich deine Seele in die jenseitige Welt schicke, aber wie willst du
zurück kehren, wenn ich tot bin? Deine Seele würde für immer in der Leere treiben, und du bist nicht so von Wut er füllt, dass du keine Furcht vor einem solchen Schicksal hättest.«
    Erebus gefiel die jähe Autorität in ihrer Stimme nicht, aber er wusste, dass sie recht hatte, und beschloss, sie
zu töten, sobald sie ihren Zweck erfüllt hatte.
    Er schluckte seinen
Ärger herunter. »Dann lass uns anfangen.«
    »Nun gut«, nickte die Priesterin, während Tsepha vor trat und Erebus' Gesicht mit Antimonkristallen salbte.
    »Ist das für den Schleier?«
    »Ja«, sagte Akshub. »Es wird seine Sinne verwirren, und
er wird dich nicht erkennen. Er wird ein Gesicht sehen, das er kennt und liebt.«
    Erebus lächelte über die köstliche Ironie und schloss die Augen, da Tsepha seine Augenlider und Wangen mit dem brennenden silbrig-weißen Pulver bestäubte.
    »Für den Zauber, der deinen Übergang in die Leere ermöglicht, ist noch eine letzte Sache

Weitere Kostenlose Bücher