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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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Spiegelbild des Kriegsmeisters hätte sein können.
    Jeder Gedanke, Sejanus könne eine Bedrohung für ihn sein, wurde weggewischt, als er den silbrigen Glanz in seinen Augen sah und wusste, dass es tatsächlich Has tur Sejanus war. Wie das möglich war, überstieg sein Be griffsvermögen, aber er stellte das Wunder nicht infrage, aus Furcht, er könne ihm wieder genommen werden.
    »Kommandant«, sagte Sejanus, indem er sich erhob, um Horus zu umarmen.
    »Verdammt, aber es tut gut, dich zu sehen, mein Junge«, sagte Horus. »Ein Teil von mir ist gestorben, als ich
dich verloren hatte.«
    »Ich weiß, Milord«, erwiderte Sejanus, als sie sich aus der innigen Umarmung gelöst hatten. »Ich habe Ihren Kummer gespürt.«
    »Du bist eine Augenweide, mein Junge«, sagte Horus,
indem er einen Schritt zurückwich, um seinen perfektes ten Krieger zu bewundern.
    »Es erfreut mein Herz, dich zu sehen, aber wie kann das sein? Ich habe dich sterben gesehen.«
    »Ja«, nickte Sejanus. »Das haben Sie, aber in Wahrheit war mein Tod ein Segen.«
    »Ein Segen? Inwiefern?«
    »Er hat mir die Augen für die Wahrheit des Univer sums geöffnet und mich von den Fesseln lebendigen Wissens befreit. Der Tod ist nicht länger unerforschtes Land, Milord, sondern eines, aus dem dieser Wanderer zurückgekehrt ist.«
    »Wie
ist das möglich?«
    »Sie haben mich zurückgeschickt«, sagte Sejanus. »Meine Seele hatte sich in der Leere verirrt, allein und dem Tode nah, aber ich bin zurückgekehrt, um Ihnen zu helfen.«
    Widerstreitende Gefühle überkamen Horus. Sejanus über Seelen und Leeren reden zu hören, ließ eine innere Warnglocke anschlagen, aber ihn wieder lebendig vor sich zu sehen, auch wenn es nicht echt war, erfüllte ihn mit Freude. »Du sagst, du bist hier, um mir zu helfen? Dann hilf mir, das hier zu verstehen. Wo sind wir?«
    »Wir haben nicht viel Zeit«, sagte Sejanus, indem er die
Böschung zu der Kuppe mit Blick auf die Prärie und die Wälder erklomm und sich gründlich umsah. »Er wird bald hier sein.«
    »Das höre ich hier nicht zum ersten Mal«, sagte Horus.
    »Von wem haben Sie es noch gehört?«, wollte Sejanus wissen, indem er sich mit ernster Miene zu ihm um drehte. Die Vehemenz der Frage überraschte Horus.
    »Von einem Wolf. Ich weiß, ich weiß, es klingt lächer lich, aber ich schwöre, dass er wirklich zu mir gespro chen
hat.«
    »Ich glaube Ihnen, Milord«, sagte Sejanus.
    »Deswegen müssen wir weiter.«
    Horus spürte ein Ausweichen, etwas, das er zuvor an Sejanus nicht gekannt hatte, und sagte: »Du weichst meiner Frage aus, Hastur. Jetzt sag mir, wo wir sind.«
    »Wir haben keine Zeit, Milord.«
    »Sejanus«,
sagte er, jetzt ganz Kriegsmeister.
    »Sag mir, was
ich wissen will.«
    »Nun gut,
aber rasch, denn Sie liegen innerhalb der Mauern des Delphos auf Davin im Sterben.«
    »Des Delphos? Davon habe ich noch nie gehört, und das
hier sieht nicht aus wie Davin.«
    »Das Delphos ist ein heiliger Ort der Schlangenloge. Ein Ort der Heilung. In den alten Sprachen der Erde be deutet der Name >der Schoß der Welt<. Dort wird man geheilt und
erneuert. Ihr Körper liegt in der Kammer Axis Mundi, aber Ihre Seele ist nicht mehr an den Kör per
gebunden.«
    »Also
sind wir nicht wirklich hier?«, fragte Horus. »Diese
Welt ist nicht echt?«
    »Nein.«
    »Dann ist dies der Warp«, sagte Horus, der endlich
akzeptierte, was er schon länger argwöhnte.
    »Ja. Nichts hier ist echt«, sagte Sejanus mit einer
Geste, die die ganze Szenerie einschloss.
»All das sind nur Fragmente Ihres Willens
und Ihrer Erinnerung, die den formlosen
Energien des Warp Gestalt verliehen haben.«
    Horus wusste plötzlich, woher er diese Landschaft kannte, als er sich an die wunderbare geophysikalische
Reliefkarte von Terra erinnerte, die sie vor beinahe einer Dekade zehn
Kilometer unter einer toten Welt gefunden hatten. Es war nicht das Terra ihrer Zeit gewesen, sondern
ein lange vergangenes mit grünen Feldern, klaren Ozeanen und sauberer Luft.
    Er schaute zum Himmel empor und rechnete halb damit, kuriose Gesichter zu sehen, die auf ihn herab schauten wie Stundenten bei der Beobachtung einer Ameisenkolonie, doch der Himmel blieb leer, obwohl er sich unnatürlich schnell verdunkelte. Die Welt veränderte
sich vor seinen Augen, wurde von der Erde, die es früher einmal gegeben hatte, zur trostlosen Einöde des
heutigen Terras.
    Sejanus
folgte seinem Blick. »Es beginnt.«
    »Was denn?«
    »Ihr Geist und Ihr Körper sterben, und diese Welt versinkt

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