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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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erforderlich«,
sagte Akshub.
    »Was für eine letzte Sache?«, fragte er, plötzlich arg wöhnisch.
    »Dein Tod«, sagte Akshub und zog ihm das Messer über die Kehle.
     
    Horus schlug die Augen auf und lächelte, als er blauen Himmel über sich sah. Rosa und orange schimmernde Wolken trieben langsam durch sein Gesichtsfeld, fried lich
und entspannend. Er beobachtete sie ein paar Au genblicke und richtete sich dann auf, wobei er nassen Tau unter den Handflächen spürte, als er sich hoch stemmte. Er sah, dass er seine reifweiße Rüstung trug, und während er seine Umgebung begutachtete, hob e r die Hand vor das
Gesicht und roch den süßen Duft des Grases und die kristallklare Frische der Luft.
    Eine Aussicht von unübertroffener Schönheit bot sich ihm, hohe, schneebedeckte Berge, in einen Schal aus Pi nien und Fichten gehüllt, herrliche breite Streifen
voller smaragdgrüner
Wälder, so weit das Auge reichte, dazu ein breiter Fluss mit schäumendem Schmelzwasser.
    Hunderte Pflanzenfresser mit zotteligem Fell grasten in
der Ebene, und Vögel mit breiten Schwingen kreisten lärmend über ihm. Horus saß auf dem tiefen Hang eines
Ausläufers am Fuß des Gebirges, die Sonne wärmte sein Gesicht, und das Gras war wunderbar weich.
    »Zur Hölle damit«, sagte er, während er sich erhob. »Ich weiß, dass ich nicht tot bin, also was geht hier
vor?«
    Wiederum antwortete ihm niemand, obwohl er dies mal tatsächlich mit einer Antwort gerechnet hatte. Die Welt roch immer noch frisch und lieblich, aber mit der Erinnerung an seine Identität kam auch das Wissen um ihre Falschheit. Nichts davon war echt, weder die Berge noch der Fluss oder die Wälder, obwohl alles etwas Ver trautes an sich hatte.
    Er erinnerte sich an den dunklen, eisernen Hinter grund, der dieser Illusion zugrunde lag, und stellte
fest, dass er Andeutungen dieser alptraumhaften Vision hinter
der Schönheit der vor ihm liegenden Welt wahrneh men konnte, wenn er wirklich wollte.
    Horus konnte sich erinnern, gedacht zu haben — vor einer
Ewigkeit, so kam es ihm vorbei —, dass dieser Ort vielleicht eine Art Unterwelt zwischen Himmel und Hölle war, doch nun lachte er über diese Vorstellung. Er hatte schon vor langer Zeit akzeptiert, dass das Univer sum nur Materie und alles Nichtmaterielle nichts war.
    Das Universum war alles, und daher konnte darüber hinaus nichts existieren.
    Horus hatte Verstand genug, um zu begreifen, warum die
alten Theologen behauptet hatten, der Warp sei tat sächlich die Hölle. Er verstand die Begründung, aber er wusste, dass das Immaterium keine metaphysikalische Dimension war, sondern lediglich ein Echo der materiel len Welt, wo zufällige Strudel aus Energie und seltsame Ausgeburten böswilliger Xenos-Kreaturen beheimatet waren.
    So erfreulich dieses Axiom auch war, es beantwortete nicht die Frage, wo er sich befand.
    Wie war er hierhergekommen? Er konnte sich erin nern, zuletzt mit Petronella Vivar im Apothekarium ge sprochen und ihr von seinem Leben erzählt zu haben, von seinen Hoffnungen, seinen Enttäuschungen und seinen Ängsten um die Galaxis — in dem Bewusstsein, dass
er ihr diese aufwieglerischen Dinge zum Abschied erzählte.
    Das konnte er nicht ändern, aber er würde verdammt noch mal dem auf dem Grund gehen, was jetzt mit ihm geschah. War es ein Fiebertraum, hervorgerufen durch das, was ihn verwundet hatte? War Tembas Schwert ver giftet gewesen?
    Er verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Kein Gift konnte ihn ausschalten.
    Er betrachtete seine Umgebung und sah keine Spur von den Wölfen, die ihn durch die dunklen Wälder ge jagt hatten, aber plötzlich erinnerte er sich an ein ver trautes Gesicht, dessen geisterhaftes Bild er hinter dem Rudelführer
gesehen hatte. Einen kurzen Moment hatte es wie Magnus ausgesehen, aber der war doch gewiss auf
Prospero und leckte sich nach dem Konzil von Ni kaea die Wunden?
    Auf Davins Mond war Horus irgendetwas zugesto ßen,
aber er hatte keine Ahnung, was. Seine Schulter schmerzte.
    Er ließ sie in seiner Rüstung kreisen, um den Muskel zu lockern, aber die Bewegung reizte sie nur noch mehr. Horus machte sich auf den Weg zum Fluss, immer noch durstig, obwohl er wusste, dass er durch ein illusionäres Gefilde marschierte.
    Auf der Kuppe der Erhebung, die sanft zum Fluss ab fiel, blieb er wie angewurzelt stehen, als er etwas Ver blüffendes sah: einen gerüsteten Astartes, der
bäuchlings im Wasser
trieb. Im seichten Wasser am Ufer eingeklemmt, hob und senkte er sich mit der

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